Drittes Buch: Die Akkader-Zeit
Das 2. Kapitel in diesem dritten Buch, in dem erstmals eine Rehistorifizierung eines Teiles des Richterbuches vorgenommen wurde (Teil I: Die Zeit von 457 bis 465 ndFl) endete mit dem Tode Deboras (und Esaus?) im Jahre 465 ndFl und der Einsetzung Othniels, des jüngsten Sohnes von Kain- Kenas. Othniel ist sehr wahrscheinlich mit Sebulon (hebr. für Wohnung) und folglich auch mit Meon (ebenfalls hebr. für Wohnung) identisch. Er hatte vermutlich nahe Sichem den Ort Elon-Meonenim gegründet (Richt.9,37; Elon Meonenim = Eiche der Zauberer; vielleicht soll es aber nur einfach Eiche des Meon bedeuten), worunter auch die Eiche, die neben Sichem stand (1. Mose 35, 4), zu verstehen sein dürfte, die ich in früheren Kapiteln schon erwähnt habe. Es heißt in Richter Kapitel 3, dass nach der Niederlage des Kus(ch)an-Ris(ch)athaim das Land vierzig Jahre ruhig war und Othniel starb. Wir hatten gesehen, dass Kusan- Risathaim nicht in diese Phase der Geschichte gehört. Othniel starb auch nicht nach vierzig Jahren der Ruhe im Lande; während die vierzig "Ruhejahre" von 465 (Tod der Debora nach acht Jahren im Richteramt, die genau der Zeitangabe für Kusan-Risathaim entsprechen) bis 505 ndFl reichen, in welchem Jahr die Zeit Othniels durch dessen Tod endete, kam es schon 486 bzw. 487 ndFl zu Unruhen, die die Vorstellung von einer vierzigjährigen Ruhezeit erheblich beeinträchtigen. Sem-Manischtup-Ilum setzte einen weiteren Edomiterfürsten in Edom-Seirirot ein, nämlich Baal-Hanan, der ebenfalls ein Sohn Esaus war. Als Richter fungierte in den folgenden 18 Jahren (487-505 ndFl) der Amoriter-Herrschaft Othniel weiter. Im Kapitel 5 Zeus-Pusarummas, "König aller Könige" habe ich darüber schon berichtet. Von nun an geraten die zeitlichen Reihenfolgen der Richter im AT völlig aus den Fugen. So gehört Eglon von Moab, der von dem Richter Ehud getötet wird, in die Zeit von 641-659 ndFl; denn er ist Kamosch von Moab, also Mose = Kamose = Ka-Moudja (Cha-em-use). Der Moabiterkrieg soll den Kindern Israel achtzig Jahre der Ruhe verschafft haben. Es wird nicht gesagt, wann Ehud starb. Im letzten Vers (31) des dritten Richter-Kapitels heißt es, "danach" sei Samgar gekommen, der Sohn Anaths. Wie unzuverlässig die Zeitangaben sind, geht auch daraus hervor, dass weder die 18 Jahre Eglons noch die 80 Ruhejahre, die daran anschließen, noch die 40 Ruhejahre vor Eglon exakt an Othniel angeschlossen werden können. Selbst der Versuch, "irgendwo" in der Geschichte der folgenden 150 Jahre (etwa) diese Zeitspannen sinnvoll unterzubringen, muss scheitern, da die Wirklichkeit - wie gezeigt werden soll - ganz anders aussah. Daher ist es legitim, nach einer Chronologie zu suchen, die vollständig befriedigen kann. Richter Kap. 4: Nach dem Tode des Richters Ehud fielen die Kinder Israel schon wieder vom wahren Glauben ab, so dass ihnen erneut eine Strafe zuteil werden musste, diesmal in der Gestalt des Jabin von Hazor. Auch hier ist Unlogik im Spiel: Wenn nach dem Moabiterkrieg (gegen Eglon) achtzig Ruhejahre folgten, dann muss Ehud in diesen Jahren verstorben sein, wenn er nicht über hundert Jahre alt geworden sein soll. Danach sei Samgar gekommen, heißt es. Und nun wird gesagt, nach Ehuds Tod seien die Kinder Israel abgefallen vom rechten Glauben, was nur in der achtzigjährigen Ruhezeit geschehen sein kann, also bevor Samgar auftauchte, der zwar nicht als Richter bezeichnet wird, der aber auch einer derjenigen war, "die Israel erlösten". Es hat wenig Sinn, sich mit diesen Widersprüchen auseinanderzusetzen. Ich neige dazu, Jabin von Hazor als den Esauiter Jabimael-Jobab-Bileam anzusehen, den Sohn und Nachfolger Esaus. Er kann zwar in den Kämpfen bzw. Unruhen der Jahre 486/487 ndFl gestorben bzw. gefallen sein; aber das ist nicht zwingend. Es ist ebensogut denkbar, dass er sich damals nach Ägypten absetzte. Er käme als Auslöser jener Unruhen im Jahre 465 ndFl in Frage, die vermutlich von Ägypten ausgingen und zum Tode seines Vaters Esau und der Richterin Debora geführt hatten. Wenn Isaak damals den Engel Othniel mit einem Heer geschickt hätte, dann könnte Jabin-Jabimael besiegt und hinter den Jordan auf ägyptisches Gebiet vertrieben worden sein, wo er das Jahr 505 ndFl als knapp achtzig Jahre alter ägyptischer Vasall noch erlebt haben könnte. Er hätte sich dann dem Zug des Terah- Tirigan-Orion angeschlossen, der in diesem Jahr stattfand. Dies alles ist aber sehr spekulativ. Das, was nun in Richter Kap. 4 geschildert wird, ist der Terah-Überfall, der Kriegszug des Ti-tanen Ti-Raghan = Tirigan = Regu-Orion von Ägypten aus gegen Edom-Seirirot: 505 ndFl. Dieser Zug des Orion liegt zeitlich noch vor seiner Verbindung mit Athene und noch lange vor seinem Zug gegen das Akkaderreich, worüber im vorigen Kapitel schon abgehandelt wurde. Sisera, der Feldhauptmann Jabins, wohnte zu Haroscheth- Gojim, was Schmiede der Heiden bedeutet. Hiermit ist nicht ausschließlich "Lokis Eisenwald" gemeint, wie die Germanen die arische, also in jüdischem Sinne "heidnische", Waffenschmiede in Kleinasien nannten. Es handelt sich hierbei auch um ein industriereiches Tal an der Grenze von Palästina gegen Phönizien, das wir auch noch unter anderen Namen kennen lernen werden. Sisera besaß 900 Streitwagen, was seine Herkunft aus dieser Industrieregion unterstreicht. Von einer zwanzigjährigen Herrschaft Jabins von Hazor über Israel kann nur unter dem oben angesprochenen Aspekt, dass er nämlich mit Jabimael identisch ist, und auch nur bedingt die Rede sein; denn Edom-Seirirot-Israel war in den zwanzig Jahren von 465 bis 486 ndFl unter dem Keniter Othniel eine akkadische Provinz. Ihr politisches Oberhaupt als akkadischer Statthalter könnte Jabimael jedoch durchaus gewesen sein. Es kämen dafür sowohl die zwanzig Jahre von 465-485 als auch die von 485-505 ndFl in Frage. In diesem Falle hätte er auf die Seite des Ägypters Terah übergetreten sein müssen. Von einer zwanzigjährigen Herrschaft des Terah-Orion über Israel kann zu keiner Zeit die Rede sein. Der "Heide" (gemeint ist der Indoarier) Sisera war offenbar der "Oberste der Wagenlenker" des Terah-Orion. Demnach muss Terah Verbündete unter den Akkadern bzw. Hethitern gehabt haben. Möglicherweise war Sisera ein Überläufer aus den in Edom-Seirirot stationierten akkadischen Truppen, der sich dem Jabin-Jabimael, der ebenfalls auf ägyptische Seite übergetreten war, angeschlossen hatte. Hazor war vermutlich die Stadt, in der sich Jabin und Sisera, der hier seine Residenz und sein Wagendepot besaß, verbündet hatten. Der gesamte historische Hintergrund der Ereignisse, die im Richter-Kapitel 4 geschildert werden, kann nicht stimmen. Das gilt besonders für die Prophetin und Richterin Debora, die ganz zweifellos mit der Stiefmutter bzw. Amme Rebekkas identisch und somit längst tot ist, zumal die Richterin Debora als das Weib Lapidoths bezeichnet wird. Lapidoth (= Fackeln) ist aber Prometheus-Mithras, der Fackelträger, also auch Bethuel (= Methu-sa-el), der Vater des Laban, des Bruders Rebekkas. Eine zweite Debora, die im AT von der Amme bzw. Stiefmutter Rebekkas zu unterscheiden wäre, kann es nach allem, was wir bisher in Erfahrung gebracht haben, nicht gegeben haben. Sie wäre auch in Anbetracht der Tatsache, dass "beide Deboras" in dieselbe Zeit gehören würden, völlig überflüssig. Debora soll nun Barak, den Sohn des Abinoam, von Kedes-Naphthali gerufen haben. Barak-Nunna war aber der Sohn des Samuel-Benjamin = Melam-Kisch und der Abinoam, deren Name hier zum Vatersnamen gemacht wurde. Er kann eine maskuline Form des Namens Achinoam sein, der sowohl zu einer Frau Sauls als auch zu einer Frau Davids gehören soll. Meines Erachtens gehört er jedoch zu einer Frau Samuels, und zwar zur Mutter des Barak und des Saul, die eine Tochter Jabimaels mit einer Tochter Lotans (beide sind Söhne Esaus) gewesen sein kann. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn sich die Beziehungen zwischen Jabimael - falls er tatsächlich der Unruhestifter des Jahres 465 ndFl gewesen sein sollte - und den Akkadern bis zum Jahre 486 ndFl wieder normalisiert gehabt hätten; denn Abinoam müsste schon 480 ndFl die Mutter des Saul geworden sein und die Hochzeit Samuels mit Abinoam demnach noch in akkadischer Zeit stattgefunden haben. Eine solche Normalisierung ist zu diesem Zeitpunkt in der Tat nicht überraschend; denn Jakob war bereits in Ägypten, und im Jahre 487 ndFl wurden die Herren über Edom-Israel und die Ägypter sogar die besten Freunde. Das Kedes bzw. Kadesch in Naphthali des Barak liegt weit im Norden. Der Krieg des Jahres 505 ndFl spielte sich aber nicht in dieser Region ab, sondern in der Jesreel-Ebene. Von 529 bis 537 ndFl hatte Samuel-Benjamins Sohn Barak- Nunna (* ca. 483 ndFl) in Kedes-Naphthali seine Residenz als Richter Bedan. Zur Zeit des Terah-Feldzuges hatte er noch keinen Königsrang. Im Keret-Gedicht erscheint er deshalb auch folgerichtig nur als Prinz von Phönizien; denn Barak ist mit dem Keret dieses phönizischen Gedichtes identisch. Ich bin der Ansicht, dass seine "Phönizier" in Wirklichkeit die eigentlichen Philister waren, die demnach nicht schon mit Seth-Isaak-Tektamus, sondern erst mit seinem "phönizischen" Enkel Barak-Keret ins Land kamen. Dass sie sich aber trotzdem nach pa-Re-Zet = Isaak benannten, kann damit zu tun haben, dass sie sich im Er-Zet = Re-Zet(-nu) niederließen, der danach Erzeth-Dagan hieß, weil Dagan der Gott der Philister war. Demnach müsste der fruchtbare Landstrich an der Küste bereits nach pa-Re-Zet benannt worden sein, bevor die pe-Re-Zet, also die Philister, sich hier ansiedelten. Bezeichnend ist überdies auch, dass der Name Phöniziens noch in der Amarnazeit direkt von dem Namen des Isaak-Tektamus = Tachtim-Hodschi abgeleitet wurde. Es wird in den Amarnabriefen als Land Tach-schi bezeichnet. Philister und Phönizier sind demnach stammesverwandt gewesen. Die phönizische Sprache wird zudem noch - wie auch das Hebräische - als "sabäischen Ursprungs" angesehen, was die Herkunft der Phönizier aus der Dagan-Region Sabäa unterstreicht. Den Namen "Phönizier" bekamen die Tager oder Tjeker des Tek-tamus allerdings erst unter Agenor-Kenkenes (= Kanaan, Kinachi, aber auch Phönix), dem Sohn Poseidons mit Libya-Hathor, der 505 ndFl geboren wurde und etwa im Jahre 529 ndFl von seinem Onkel Seth-Schu-Thum ausgesandt wurde, Tachschi und Edom zu erobern, was unter Terah-Orion nicht gelungen war. Darauf komme ich im nächsten Band zurück. Im Richter-Kapitel 4 werden vielfältige Anachronismen sowie Überschneidungen mehrerer Ereignisabläufe deutlich. Der Schwerpunkt liegt jedoch ganz klar auf dem Krieg, der von mir als "Terah-Überfall" des Jahres 505 ndFl (= 375 v.Chr.) bezeichnet wird, da im Keret-Gedicht der Gegner Tera(h) heißt. Dieser Name wurde von mir für Orion übernommen. Wie sehr Debora im Jahre 505 ndFl fehl am Platze ist, geht auch daraus hervor, dass sie mit Barak in den Kampf zieht, was einer nicht mehr ganz jungen Richterin schlecht anstehen dürfte. Barak, der - wie schon gesagt - mit dem Keret des nach ihm benannten Gedichts identisch ist und der in diesem Gedicht um die Tochter des Königs von Edom-Seirirot warb, ist auch mit dem Keniter Heber identisch, dessen Gemahlin Jaël die Tötung Siseras bewerkstelligt haben soll. An die Stelle Deboras dürfte demnach Jaël gehören. Sisera war - wie oben schon gesagt - entweder der Feldhauptmann des Jabin von Hazor, falls dieser mit Jabimael identisch sein sollte, oder des Terah - oder noch eines anderen, den ich schon erwähnt habe und auf den ich weiter unten nochmals zu sprechen komme. Nach dem siegreichen Feldzug gegen Terah, in dem sich der phönizische Prinz, der Keniter (= Kainiter!) Keret-Heber- Barak, hervorgetan hatte, bekam dieser seinen Königstitel und Sitz als Barak-Nunna in der Stadt Kisch, in der zuvor sein Vater Melam-Kisch = Samuel residiert hatte. An einer früheren Stelle habe ich seine Königszeit mit 502-522 ndFl angegeben. Ich gestehe, dass mir die mangelnde Genauigkeit der überlieferten Angaben keine Möglichkeit gibt, eine präzise Datierung der Regierungszeiten für Kisch und Mari in dieser Phase der Geschichte vorzunehmen. Der Keniter Heber wohnte bei den Eichen zu Zaanannim neben Kedes-Naphthali. Heber-Barak bot (die Stämme) Sebulon und Naphthali auf, er versammelte seine Truppen zu Kedes und zog auf den Berg Thabor. Möglicherweise liegt auch hier wieder eine Doppelbedeutung vor: T(h)abor und Debora scheinen gleichbedeutend zu sein; denn die Elon Thabor, die Eiche zu Thabor, die zwischen dem Grabe der Rahel und Gibea im Stamme Benjamin stand, kann durchaus die Eiche Deboras bei Beth-El gewesen sein. Heber-Barak-Bedan wohnte erst später (529-537 ndFl) in Kedes-Naphthali. Daher hat auch das Aufgebot seiner Truppen nicht in Kedes sondern bei der Eiche Deboras in Benjamin stattgefunden. Das könnte dazu geführt haben, Debora in persona mit Barak in den Kampf ziehen zu lassen. Barak besiegte Sisera am Wasser Kison in der Jesreel-Ebene unterhalb des Berges Thabor. Sisera konnte entkommen. Er soll den weiten Weg bis Kedes-Naphthali geflohen sein, zu der Hütte Hebers, wo ihn Jaël, Hebers Weib, dann im Schlaf getötet haben soll. Wie schon gesagt, hatte Heber-Barak seinen Wohnsitz zu der in Rede stehenden Zeit jedoch noch nicht in Kedes-Naphthali, und Jaël war zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht seine Frau. Sie wurde es erst nach dieser Schlacht (505 ndFl). Daher ist es nicht ganz von der Hand zu weisen, dass die Aktivitäten Heber-Barak-Kerets zwei verschiedene Vorgänge betreffen, die aber beide nicht mit Debora in Verbindung zu bringen sind. Der eine Vorgang betrifft die in Rede stehende Zeit und den Sieg über Terah = Tirigan-Orion, der andere könnte an den Beginn der Zeit des Richters Bedan = Barak-Heber gehören und einen Sieg über Sisera, den Feldherrn des Agenor-Kanaan, etwa den Kanaaniterkönig Jabin von Hazor, betreffen, der dann natürlich nicht mehr mit Jabimael von Edom identisch sein kann. Dass es bei diesen beiden Schlachten, in denen jeweils Titanen besiegt wurden, zu Verwechslungen kommen konnte, ist nicht völlig auszuschließen. Letztlich reicht das vorhandene Material aber nicht aus, mehr als nur Spekulationen anzustellen. Feststeht indes, dass die unkorrigierten Angaben im Richterbuch wegen ihrer Ungenauigkeit und der Anachronismen auf keinen Fall als historisch echt anzusehen sind. Jaël ist mit allergrößter Wahrscheinlichkeit jene Tochter des Königs von Edom-Seirirot, um die Keret = Heber-Barak zunächst warb und dann, nach seinem Sieg über Terah-Orion, auch zur Frau bekam. Bei dem König von Edom dürfte es sich um Baal-Hanan handeln. Es ist viel wahrscheinlicher, dass Sisera von einer reiferen Frau 24 Jahre später erst ermordet wurde als von einem jungen Mädchen, das noch bei den Eltern wohnte: 529 statt 505 ndFl. Die Mutter der Jaël, also die Frau des Baal-Hanan, ist mit gleichgroßer Wahrscheinlichkeit die als mit Esau vermählt angegebene Basmath, die Tochter des Lamech und Schwester des Nebajoth = Nabu-Jabal. Sie kann durchaus auf der Konferenz von Hebron (487 ndFl) dem frisch auf den Thron gekommenen Baal-Hanan, dem Sohn Achbors = Esaus, vermählt worden sein. Insofern wäre Jaël als ein weiteres "Konferenzkind" aufzufassen. Baal-Hanan scheint, wie ich schon andeutete, in der Terah- Schlacht ums Leben gekommen zu sein. Dasselbe dürfte auch auf den Fürsten Theman zutreffen, den die Ägypter 487 ndFl über Schemesch-Edom (= die Themaniter Lande) eingesetzt hatten und der sich als Freund der Amun-Familie selbstverständlich gegen Terah-Orion gestellt hatte. Ab 505 ndFl regierte Husam, der Sohn Themans, eines Sohnes von Jobab- Bileam = Jabimael, über Edom, worunter zweifellos jetzt nicht Edom-Seirirot (= Westjordanland) sondern Schemesch- Edom (= Ostjordanland) zu verstehen ist, das den Ägyptern bzw. den Titanen wieder abgenommen worden war. Barak wurde nicht sogleich als neuer Richter oder gar als Nachfolger seines Schwiegervaters auf den Thron von Edom- Seirirot berufen, da er noch sehr jung war. Seine Zeit wird aber noch kommen (529-537 ndFl). Zunächst wurde ein anderer zum Richter ernannt: Diesen nennt das AT Jephthah. Hinter dem Namen Je-Phthach verbirgt sich derselbe Name, den ich bereits an früherer Stelle für Isaak genannt habe: Na-Phthach = Naphthali. Wer aber der Richter war, der nach dem Tode des Othniel bzw. der Niederlage des Terah-Orion dieses Amtes waltete, lässt sich nur kombinieren. Es kann natürlich nicht Isaak gewesen sein, der schon über dreißig Jahre tot ist. Jephthah wird als Hurenkind Gileads bezeichnet (Richter 11, 1). Da Gilead = Goliath aber ein Sohn Samuels ist und erst um 490 ndFl geboren wird, kann ein "Gileaditer" im Jahre 505 ndFl noch nicht das Richteramt übernommen haben. Wenn aber Jephthah = Seth-Isaak der Vater des Hurenkindes war, dann kann es sich dabei um ein Kind des Isaak mit einer Einheimischen gehandelt haben. Nichts liegt da näher, als in der Mutter Thimna zu sehen, die Tochter des Esau- Seir-Edom, die das Kebsweib des Eliphas war, dem sie den Sohn Amalek gebar (1. Mose 36, 12). Eliphas ist einer der drei Freunde Hiobs, die alle drei für Elihu stehen, also für Isaak. Folglich ist er auch der Vater des Amalek. Ein Sohn des Esau, wie in 1. Mose 36, 10 gesagt wird, war Eliphas zwar nicht, aber Amalek war Esaus Enkel. Ada, die angebliche Mutter des Eliphas, ist jedoch dessen Tochter, nämlich die erste Gemahlin des Zeus-Adam- Lamech. Ada wird in 1. Mose 36,2 als Tochter des Hethiters Elon (= Eiche; die Eiche war der Baum des Hethiters Zeus!) ausgegeben, was zu Eli-hu, Eli-ab oder Eli-phas = Isaak hinführt, der im weitesten Sinne ebenfalls als Hethiter angesehen werden kann. Es wird nun verständlich, warum das AT denjenigen Richter, der in Wirklichkeit auf den Sieg über Terah folgte, nicht bei seinem richtigen Namen nennt: er hatte einen der verhasstesten Namen überhaupt, den die Juden kannten! "Amalek(iter)" wurde von den Juden schon früh als ein Schimpfwort verstanden. Amalek, der Enkel Esaus (1. Mose 36, 12), wurde 458 ndFl geboren. Sein Vater zeugte ihn erst nach der Rückkehr aus Magan-Ägypten und nach dem Vertragsabschluss mit Esau-Edom. Er war vermutlich ein unehelicher Sohn mit einem Kebsweib und daher von Geburt an schon anrüchig. Er war der streitbare Held (Richt. 11, 1), den seine Brüder verstießen, so dass er ins Land Tob gehen musste. Tob (= hebr. für gut) ist nicht leicht zu lokalisieren. Es kann an Tub-al-Mesech gedacht werden, an die Heimat seines Vaters, zu dem sich Amalek abgesetzt haben könnte. Das hat einiges für sich; denn die "Gileaditer" holten ihn in der Stunde der Gefahr zurück. Er kam im Gefolge des Amu(rru)-Heerzugs mit seinen Neffen Saul und Barak, um die "Kinder Ammon" zu bekämpfen. In diesem Falle sind die "Kinder Ammon" nicht die später erst aktiv werdenden Ammoniter, sondern sie sind die Ägypter unter Terah-Orion, die im weitesten Sinne als "Kinder Amons (= Amun-Re's)" aufgefasst werden können. Es ist auch einleuchtender, die "Gileaditer", die auf dem Boden des späteren Ammon wohnten, als die Esauiter = Edomiter des Ostjordanlandes anzusehen, die ihren Verwandten zu Hilfe riefen, den Enkel des Esau, der da ist Edom. Die "Gileaditer" können aber ebensogut die Verwandten des Amalek rechts des Jordan sein; denn nur ihnen kann Amalek entgegenhalten, dass sie ihn, den Verhassten (!), von sich gestoßen hätten. Davon wollen die Hilfebedürftigen nun jedoch nichts mehr wissen. Sie bieten ihm nicht nur an, ihr Hauptmann im Krieg gegen die "Kinder Ammon" zu sein, sondern er soll auch das Haupt über alle sein, die in Gilead (also links des Jordan) wohnen. Der Ort dieser Verhandlungen war Mizpa, das sowohl in Gilead als auch in Benjamin liegen soll. Auch hierin spiegelt sich die "doppelte Verwandtschaft", die sich nun dem Amalek unterwirft. Die Verse 12 bis 28 im 11. Richter-Kapitel betreffen eine spätere Zeit, also weder "Jephthah" noch Amalek. Auch die rührselige Geschichte mit der Tochter Jephthahs, seinem einzigen Kind, hat wenig historische Relevanz. Es kann hierbei an eine wahre Begebenheit im Leben des richtigen Jephthah, nämlich des Isaak, gedacht werden. Dieser hatte aber mehrere Kinder, so dass Zweifel angebracht sind, ob eine Tochter Isaaks gemeint ist. Interessant ist hingegen die an die Niederlage der "Kinder Ammon" anschließende Reklamation der Ephraimiter, die sich übergangen fühlen, da Jephthah sie nicht gegen die Ammoniter gerufen habe. Sie bedrohen Jephthah mit Verfolgung. Die Reklamation der Ephraimiter erinnert an Ereignisse, die unter dem Richter Gideon stattfanden, dem es so wie Jephthah erging. Auch bei ihm mahnten die Ephraimiter an, nicht zum Streit (in diesem Falle gegen die Midianiter) gerufen worden zu sein (Richt. 8, 1). Da die Kapitel aber nicht in der zeitlich richtigen Reihenfolge stehen, kann darauf jetzt noch nicht eingegangen werden. Jephthah, der in Wirklichkeit Amalek ist, richtete Israel anschließend sechs Jahre: 505-511 ndFl. Dann starb er und wurde in den Städten Gileads begraben. In seine Zeit fallen folglich noch die Hyksos-Jahre, die Saul in Ägypten verbrachte. Saul hatte die Titanen bzw. Sethariden des Terah-Orion nicht nur besiegt, er hatte sie auch aus dem Land, das sie den Hamiten abgenommen hatten, vertrieben. Poseidon war also wieder auf der Suche nach neuem Land, während Saul-Salatis "Hyksos-König" in Ägypten war. Darunter stelle ich mir einen amoritischen Militärgouverneur vor, der die ägyptischen Eroberungen für den regierenden Amoriterkönig Sumu-la-il, seinen Vater Samuel also, bzw. für den hethitisch-akkadischen Großkönig Zeus-Scharumma = Scharkalischarri verwaltete. Von 507 bis 511 ndFl war Saul-Salatis nicht mehr Hyksos- König in Unterägypten, sondern er war in Zaru (= Scharuhen) bzw. in Auaris (= el-Arish) von Mizraim-Osiris und dessen General Achmose-Ptah belagert. Nach der Kapitulation der Amu(rru)-Hyksos auf freien Abzug zog Saul mit seinen Leuten nach Jerusalem. Manetho und Josephus zufolge sollen die nach Jerusalem vertriebenen Hyksos die Vorfahren der Juden geworden sein. Möglicherweise hing der Tod des Amalek im Jahre 511 ndFl mit der Niederlage der Amu-Hyksos, also der Truppen der Amoriter unter Saul-Salatis, ursächlich zusammen. Nachfolger des "Jephthah"-Amalek wurde Ebzan von Bethlehem, der dreißig Söhne und dreißig Töchter und ebensoviele Schwiegersöhne gehabt haben soll. Er war sieben Jahre Richter in Israel: 511-518 ndFl. Er starb und wurde in Bethlehem begraben. Ebzan von Beth-Lechem kann Kaleb-Lechem gewesen sein, der Gründer Bethlehems. Sein Tod lag allerdings mit Sicherheit noch nicht im Anschluss an seine Zeit als Richter (518/19 ndFl). Das Richterbuch weiß sonst nicht viel über ihn zu sagen (Richt. 12, 8-10). Es lässt auf ihn Elon, den Sebuloniter, folgen. Auch über ihn wird nicht viel mehr ausgeführt, als dass er Israel zehn Jahre lang richtete: 518/519 bis 529 ndFl, dann starb und in Ajalon im Stammesgebiet Sebulon begraben wurde (Richt. 12, 11 u.12). In die Zeit des Richters Elon von Sebulon fällt die Eroberung des Zeus-Reiches durch Terah-Tirigan-Orion, der dann sechs Jahre lang zumindest über den Nordteil des Reiches herrschte. Wie weit seine Herrschaft nach Edom reichte, ist schwer zu sagen. Offenbar waren die Teile Edom und Südmesopotamien weitgehend selbständig geblieben, wenn auch eine starke Hand in Edom, wo Husam regierte, nicht zu erkennen ist. Das Ende der Zeit des Richters Elon fällt mit dem Sieg über Tirigan bzw. über Sisera, den mutmaßlichen Heerführer Agenors, zeitlich zusammen. Ob sein Ende bzw. das seiner Amtszeit auch ursächlich damit zusammenhängt, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Der Sebuloniter Elon kann auch der Hethiter Elon sein, der fälschlich als Vater der Ada gilt (1. Mose 36, 2). Elon von Sebulon war der Sohn von Othniel-Sebulon, der mit Menothai oder Meon identisch ist, dem Namengeber der Elon Meonenim, der Eiche der Zauberer (Richt. 9, 37), die bei Sichem steht. Hierunter ist natürlich auch die hohe Eiche, die bei Sichem steht, zu verstehen, bei welcher Jakob die Beute aus dem Esauiterkrieg oder Isaak die Wertsachen nach der Niederlage gegen die Esauiter vergrub, bevor er nach Magan-Ägypten weiterzog. Ein zweiter Sohn Meon-Maon-Othniels war Manoah von Gallim, der den Beinamen Lais (hebr. für Löwe) trug und zu Zora- Dan wohnte. Er wurde um 475 ndFl geboren. "Von Gallim" kann auch "der Hethiter" gelesen werden; denn die Kelto-Gallier stammten aus Galata in Zentralanatolien, wo die Hethiter beheimatet waren. Lais-Manoah, der auch Lus hieß, war der Vater des um 515 ndFl geborenen P(h)alti(el) oder Eliphelet, der später den Beinamen Simson (hebr. für Sonnenmann) erhielt. Auf beide komme ich in dem nächsten Kapitel, das sich mit der Rehistorifizierung der Richterzeit befasst, wieder zurück.
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