Viertes Buch: Das Sechste Saeculum11. Kapitel: Israel unter Saul und DavidEs kann kein Zweifel daran bestehen, dass die Biblische Geschichte, das heißt die im Alten Testament (AT) vorgelegte Geschichte, entstellt ist, wenn sie auch prinzipiell auf der Überlieferung historischer Tatsachen aufgebaut worden ist. Falsches und Richtiges steht im AT einträchtig nebeneinander. Da die Einzelangaben nicht mit "Etiketten" versehen worden sind, die darüber Auskunft geben, welche von ihnen falsch und welche richtig sind, so muss herausgefunden werden, auf welche Angaben man sich verlassen kann und auf welche nicht. Es versteht sich, dass dabei eine schon weitgehend korrigierte Altertums-Geschichte überaus hilfreich ist.Da der Chronologierahmen bereits feststeht, innerhalb dessen sich die AT-Geschichte abgespielt haben muss, lässt sich deren Länge - oder besser: deren Kürze - schon übersehen. Dass darin auch die Gestalt des Königs David ganz anders zu betrachten sein wird, als sie sich uns im AT darstellt, dürfte nicht überraschen. Die Überdehnung der AT-Geschichte hatte ich an anderer Stelle schon als die Hauptursache - wenn nicht als Ursache schlechthin - für die Überdehnung der Altertums-Geschichte verantwortlich gemacht. Den Grund für die geplant durchgeführte Entstellung der AT-Geschichte hatte ich ebenfalls bereits erwähnt: Es sollte suggeriert werden, dass die vielen Völker, die im Laufe der Jahrhunderte auf dem Boden Palästinas ansässig geworden waren, alle einen gemeinsamen Stammvater besaßen, nämlich Jakob, den Vater Israel. Diese Vorstellung hätte unter Umständen auch ohne gleichzeitige Überdehnung der AT-Geschichte vermittelt werden können. Doch offensichtlich bestand bei den Völkern des Altertums ganz allgemein der Wunsch, die eigene Geschichte bis in eine ferne, dunkle, nur vom Mythos beherrschte, möglichst gar vorsintflutliche Vergangenheit reichen zu lassen. Ähnliches beobachten wir daher auch bei Berossos, dem Babylonier, und bis zu einem gewissen Grade auch bei dem Ägypter Manetho, dessen Werk aber hauptsächlich erst in den Händen späterer Historiographen des Altertums das bekannte Ausmaß angenommen haben dürfte. Man unterstellt diesen "Zeitdehnern" im Zeitalter des Hellenismus die gemeinsame Absicht, vor den bislang politisch und kulturell unbedeutenden und neu aufkommenden Völkern im Mittelmeerraum mit einer langen Geschichte der eigenen Kultur aufwarten und sie damit übertrumpfen zu wollen. In der Tat konnte sich das verhältnismäßig junge Volk der Griechen damals anmaßen, das von viel älteren Kulturen übernommene Gedankengut als eigene Errungenschaften auszugegeben, so zum Beispiel auf dem Gebiet der Mathematik den Lehrsatz des Pythagoras, den Thaleskreis und die Platonischen Körper, um nur einige Beispiele zu nennen. Damals glaubte man nämlich den Griechen alles, und alles, was aus Hellas kam, wurde für besser erachtet als anderes. In etwa vergleichbar war das dem heutigen Denken in Europa, wonach alles oder zumindest vieles, was aus Amerika kommt, besser sei als das Einheimische. In Wirklichkeit waren natürlich alle diese fundamentalen Erkenntnisse und Lehrsätze, die wir noch heute mit den Griechen verbinden, noch viel älter als die mit dem Hellenismus konkurrierenden Kulturen, die ihrerseits ohne dieses aus grauer Vorzeit überkommene Wissen keine Monumentalbauten hätten ausführen können. Da aus vorsintflutlicher Zeit genügend Reste von Bauwerken höheren Ranges gefunden worden sind, die darauf schließen lassen, dass man zu jener Zeit nicht nur in Hütten wohnte, so kann man getrost davon ausgehen, dass die von den Griechen neu benamten mathematischen Begriffe alle schon viel länger bekannt waren. Den Redakteuren des AT geriet die Verwirklichung ihrer Absichten jedenfalls mit ansehnlichem Erfolg. Dass sie als den gemeinsamen Ahnherrn der zwölf Stämme ausgerechnet den nie in Edom-Israel ansässig gewordenen Jakob aussuchten, dem sie den Namen Israel beilegten, dürfte hauptsächlich dem Umstand zu verdanken sein, dass Levi, der Ahnherr der Priesterschaft, von den zwölf Söhnen Israels im AT der einzige historisch echte Sohn Jakobs war. Er bekam kein Stammesgebiet zugewiesen. Alle übrigen Stammeslandnamen gehören entweder zu Söhnen anderer historischer Personen oder gehen auf ältere Gebietsbezeichnungen zurück. Es sind sogar solche Völker in den Kreis der Kinder Israel aufgenommen worden, mit denen die Juden verfeindet gewesen waren. Zusammengehalten wurden sie alle durch den gemeinschaftlichen Glauben an ein und denselben Gott Jahwe, der ihnen angeblich das Land, in dem sie wohnten, als Dauerbesitz garantiert hatte. Dass hier an liebgewordenen alten Vorstellungen herumgedeutet wird und Glaubensinhalte in Frage gestellt werden, wird vielen Lesern mit Sicherheit missfallen; doch an den historischen Gegebenheiten ändert sich dadurch nichts. Wer die Geschlechterfolgen Jakob-Israels und Esau-Edoms so, wie sie in den Büchern 1. Buch Mose und 1. Chronik aufgelistet werden, für bare Münze nehmen will, den möchte ich keineswegs daran hindern; doch historisch verwertbare Angaben kann kein Mensch aus diesen widersprüchlichen, unvollständigen und irreführenden Angaben auf Anhieb herauslesen, und auch beim besten Willen ist es nicht möglich, eine zusammenhängende Chronik daraus zu erstellen, ohne die Angaben zu überarbeiten. Die historischen Aussagen des AT enthalten aber trotzdem immer noch genügend verwertbares Material, aus dem man mit Unterstützung der korrigierten Umfeldgeschichte ein Bild der wirklichen Verhältnisse rekonstruieren kann. Dieses neue Bild unterscheidet sich von der alttestamentarischen Darstellung teilweise ganz erheblich. Es lassen sich - und das gilt in gleichem Maße auch für die übrige Altertums-Geschichte - hauptsächlich drei Kategorien von Entstellungsmechanismen isolieren:
Der eine war Heerführer unter Saul und hieß Nachesson, Hesjon, Hezron usw. Er war demnach nur ein da-u-dum (sabäisch für Feldherr). Der andere hieß tatsächlich David oder richtiger: Teuwatti. Als Teuwatti von Lapana erscheint er in der Amarnakorrespondenz, und das ausgerechnet in den Briefen eines gewissen Akizzi von Katna, der niemand anderer ist als der Zeitgenosse Davids, der im AT Achis von Gath heißt. Da Saul und Achis keine Zeitgenossen gewesen sein können, so ergibt sich als Konsequenz hieraus, David in einen Zeitgenossen des Saul und in einen Zeitgenossen des Achis-Akizzi zu zerlegen:
David I errichtete ein Großreich Israel, das sich vom Bach Ägyptens bis an den Euphrat erstreckte. David II und seine Söhne mühten sich ab, mit Unterstützung der Assyrer die von Ägypten losgelösten Gebiete Juda und Israel zusammenzuhalten und zu beherrschen. Tatsächlich konnten sich ihre direkten Nachfahren noch bis ins achte nachsintflutliche Jahrhundert in Jerusalem an der Macht halten. Das gehört aber erst in ein viel späteres Kapitel. Die Absicht der Redakteure des AT bestand offensichtlich darin, den Tempelbauer für El-elyon und großen König von Israel mit dem politisch zwar weniger bedeutenden Tewat- David zusammenzufassen, der aber dem Jahwe-Kult entscheidende Impulse gab. Es ist faszinierend, wenn man die Nachfahren des ersten und des zweiten David betrachtet und feststellt, dass auch unter diesen mehrfach zwei Personen im AT zu einer einzigen verschmolzen wurden. Darauf komme ich natürlich ebenfalls zu gegebener Zeit zurück. Meines Erachtens schufen dieselben Redakteure, die David I und David II zusammenfassten, auch den David-Stern, indem sie die beiden Anfangsbuchstaben der Namen David, und zwar in der Form des phönizisch-griechischen Deltas und nicht des hebräischen Daleths, übereinander zeichneten. Dieser David-Stern entsteht auch im Zentrum der Projektion eines Ikosaeders (einer der Platonischen Körper) auf die Grundfläche. Wie ich schon an einer sehr viel früheren Stelle sagte, bilden die Ikosaederkanten in der Projektion auf die Erdoberfläche die Linien, die die Weltnabel miteinander verbinden. Jerusalem als Nabel der Welt ist in geographischem Sinne nicht vorstellbar. Daher ist diese Bezeichnung nur im übertragenen Sinne auf Jerusalem anzuwenden, und zur Glaubhaftmachung kann der David-Stern auch als ein Symbol des Weltnabels geschaffen worden sein. Wer unter dem Aspekt der Doppelgestaltigkeit des biblischen David, dessen Zeitgenossen nicht alle untereinander Zeitgenossen gewesen sein können, die mit diesem David verbundenen Geschichten in den Büchern Samuel und 1. Chronik liest, der wird dort die Zweizügigkeit Davids erkennen und wird verstehen, weshalb einige Passagen nicht zu einigen anderen zu passen scheinen. Auf die Frage, wessen Sohn denn nun der König Salomo gewesen sei, der des ersten oder der des zweiten David, muss ich mit einer weiteren Enttäuschung für Bibelfreunde antworten:
Es gab den weisen und gerechten Hohenpriester, dem der Name Salomo gegeben wurde und der in Wirklichkeit der Priesterkönig Usia-Asarja war, der Sohn des Abiam, des Sohnes von Rehabeam, des Sohnes von Elimelech (und nicht von Salomo!), der seinerseits als der Sohn Eliphelets und Michals und somit als ein Enkel Sauls angesehen werden kann. Weiter will ich hier jedoch noch nicht vorgreifen. Wer war denn nun David I, und wer waren seine Vorfahren? Verständlicherweise kann Isai bzw. Jesse nur der Vater von einem der beiden Davids gewesen sein. Er war - das sei an dieser Stelle schon vorweggenommen - der Prophet Jesaja und kann daher nur der Vater des David II gewesen sein, in dem wir einen ebenso energischen Verfechter des Jahweglaubens sehen dürfen wie in seinem Vater. Der Vater Jesajas war der Prophet Amos = Amoz, dessen Urgroßvater auch der Großvater des ersten David war: Kaleb = (Hal-)Lachmi, der Gründer Bethlehems, der Stadt Davids (Lukas 2,4). Davids I Vater war der Sohn des Kaleb mit der Ephrata, dessen Name Hur, Huran bzw. Ram oder Huram und sogar Haran lautete, was zu Verwechslungen mit dem Namen der Stadt Haran bzw. ihres Gründers führen kann. Mit Sicherheit gehören folgende Namen und Identitäten zu DAVID I:
Folgende Namen und Identitäten sind mit allergrößter Wahrscheinlichkeit ebenfalls noch auf David I zu beziehen:
Alle diese Namen lassen sich auf den Wortstamm chasah (= hebr. für sehen) zurückführen, wenn auch für jeden Namen noch ein besonderer Stamm herangezogen werden kann. Außerdem wird deutlich, dass die Beinamen Israel, Asareel bzw. Jesurum über Esra = Hezron und über Jeser = Gases ebenfalls auf chasah zurückführbar sind. Es ist möglich, dass der eine oder andere der obigen Namen nicht zu David I gehört, andererseits können im AT noch weitere Namen verborgen sein, die zu David I gehören, die jedoch von mir nicht erfasst worden sind. Bezeichnend ist, dass alle Träger der von chasah abzuleitenden Namen Nachfahren Kalebs waren, der jedoch nicht von Juda abstammte, wie es die Aufzählung all dieser Namensträger im zweiten Kapitel des ersten Chronik-Buches suggeriert. Dort gilt Hezron als Sohn des Perez, der bekanntlich mit Perseus identisch ist. Ich vermute, dass diese Anbindung an Sem-Juda, den Vater des Arphachsad-Perez-Perseus, dazu diente, die offen gebliebene Abstammung der Ephrata auf Juda zurückzuführen. Es fällt auch auf, dass David I keinen mit Ja- beginnenden oder auf -ja endenden Hauptnamen hatte, wie dies bei den Jahwe-Verehrern in der späteren Phase üblich war. Hezron wird in 1. Chronik 5, 3 außerdem unter den Söhnen Rubens aufgeführt. Dem letzteren war das Erstgeburtsrecht entzogen und den (angeblichen) Kindern Josephs, nämlich Ephraim und Manasse, gegeben worden, während das Fürstentum auf Juda überging. Moab und das Stammesgebiet Ruben sind weitgehend deckungsgleich; Hezron-Zur als König der Midianiter kann auch als König von Moab bzw. Ruben (östlich des Jordan) aufgefasst werden. Der tiefere Sinn der Erstgeburtsübertragung, die an den Handel zwischen Esau und Jakob erinnert, ist hier mehr als nur zu erahnen. Ephrata kann durchaus eine Tochter des Juda gewesen sein, die noch von seiner ersten Frau, der Tochter des Kanaaniters Sua, um 488 ndFl geboren wurde. Von dieser Frau hatte er auch die Söhne Ger (* ca. 478 ndFl), Onan und Sela. Ger bekam die Zeustochter Ar-Tamara (= Artemis, Diana = Danae, * ca. 480 ndFl) zur Frau (ca. 498 ndFl), starb aber kurz darauf (1. Chronik 2, 3 ff.), und seine junge Witwe wurde von Sem-Juda geheiratet, dem sie im Jahre 500 ndFl Perez-Perseus gebar. Ephra-ta wurde vermutlich nach ihrem Großvater Djed-ef-Ra = Isaak-Ephra(im) benannt. +========================================================+
| Die Vorfahren Davids I | +--------------------------------------------------------+ ISAAK-EPHRA(IM) = ZUPH, Z(ET-)EPH-ON(I), ZIBEON | | | JUDA SAMUEL = BEN-ONI oo ABINOAM * 456 ndFl * 457 ndFl * ca.465 |(?) | ndFl EPHRATA -------- oo ------- KALEB-HALLACHMI = JE-HALLEL-EL * ca. 488 ndFl |(Samuels ältester Sohn JO-EL) (Konferenzkind?) | * 479 ndFl + 551 ndFl | HUR(AM) * 503 ndFl + 551 ndFl | DAVID I * 521 ndFl + 591 ndFl ========================================================== Der Vater Davids I erscheint im AT ebenfalls unter mehreren Namen und in verschiedenen Identitäten:
Es scheint, als habe eine Verwechslung von Huram und Hiram stattgefunden (vgl. 2. Chronik 4,11; 1. Könige 7,13.40!). Keiner der beiden ist mit Achiram, dem König von Tyrus und Vater des Ittobaal-Ethbaal, des Vaters von Ahabs Weib Isebel, identisch. Wohl aber kann Achiram (der Benjaminiter; 4. Mose 26, 38 und 1. Chronik 8, 1) schon David I beim Bau dessen Tempels geholfen haben, während der oben erwähnte Hiram-Chirummu von Tyrus lediglich ein Zeitgenosse des Salomo war, der diesen aber nicht beim Bau dessen Tempels unterstützt haben muss. Achiram könnte ein um 550 ndFl geborener Sohn des Achimaaz gewesen sein, der im Jahre 615 ndFl von Kedor-Laomor getötet wurde.
Ein weiterer Beweis für die Zweizügigkeit sowohl des Esra-Buches als auch des Buches Nehemia findet sich in der Gestalt des Priesters Barsillai, dessen Geschlechtsregister verloren gegangen war (Esr. 2, 61 und Neh. 7, 63). Dieser Mann heiratete deshalb eine Frau "aus den Töchtern Barsillais, des Gileaditers" und wurde nach ihrem Namen genannt. Es besteht kein Zweifel daran, dass der Schwiegervater dieses vorher anders geheißenen Priesters der Gefolgsmann des David war, als welcher er konventionell fünfhundert Jahre früher gelebt haben müsste.
Seine erste offizielle Ehefrau muss die Mutter von Kalebs ältestem Sohn gewesen sein, von Abdon, wie wir im vorangegangenen Kapitel gesehen haben. Ihr Name war Maacha. Insofern ist die Angabe, Kalebs erster Sohn sei Mesa (1.Chron. 2, 42) gewesen, der Vater Siphs, irreführend. Es werden aber auch noch andere Frauen Kalebs erwähnt: Asuba und Jerigoth, deren Kinder (eventuell nur die der letzteren) Jeser, Sobab und Ardon waren (1. Chron. 2, 18). Der Name Ardon darf gewiss Abdon gelesen werden; denn die hebräischen Buchstaben Beth und Resch unterscheiden sich nur geringfügig, so dass hier eine "Textverderbnis" zu vermuten ist. Möglicherweise ist der Text hier aber noch weit "verdorbener", als es auf den ersten Blick erscheint; denn Jeser und Sobab waren überhaupt keine Kinder Kalebs. Sobab ist Sobal = Kaleb selbst, und Jeser ist dessen Enkel David (I). Deshalb sind auch die Mütter Asuba und Jerigoth mit Vorbehalt zu betrachten. Nach dem Tode Asubas, die ein Kebsweib und die Mutter des Mesa gewesen sein könnte, nahm Kaleb Epha (= Ephrata bzw. Ephrath; 1. Chronik 2, 19) zur Frau, die eine Tochter des Jahdai (also des Juda doch wohl, wie ich weiter oben schon vermutete) gewesen sein soll (Vers 47). Deren Kinder, die sie offenbar noch als Kebsweib gebar, waren Haran, Moza und Gases (1. Chronik 2, 46). Da aber von Haran ebenfalls (in demselben Vers) gesagt wird, dass er Gases zeugte, so liegt auch hier keine zuverlässige Quelle vor; denn Haran ist auch Hur, der Sohn der Ephrath (1. Chronik 2, 19), und Gases ist David I. Ob Moza mit dem ältesten Sohn Kalebs, mit Mesa identisch ist, der somit nicht von Asuba, sondern von dem "Kebsweib" Epha stammte, bleibt ebenfalls offen. Maacha, die Mutter des Pirathoniters Abdon von Jerusalem (siehe dazu Kapitel 10 in diesem Band!), gebar auch Saaph (= Siph?), den Vater Madmannas (1. Chron. 2, 48.49). Der Name Madmanna gehört zu einer Stadt in Juda (Jos. 15, 31), die mit Manahath identisch sein dürfte, einer Stadt, die in dem Amarnabrief Nr. 292 Manchate genannt wird. Manahath als Person gilt als Sohn des
Mad-Mannahath ist auch Manasse (ägyptisch m.n.y.t.w., was menatu zu lesen ist). Manasse, der angeblich älteste Sohn Josefs (beachte: Siph und Saaph!) steht für ein zweiteiliges Stammesgebiet. Haupt über eine Hälfte der Manassiter war Jesei (= David I; 1. Chronik 5, 24). Aber auch die Manachthiter waren in zwei Hälften aufgeteilt. S(ch)obal (= Kaleb) hatte Söhne: Haroë (= Hur) und die Hälfte der Manachthiter (1. Chronik 2, 52); die Kinder des Salma (das heißt des Samuel) waren: Beth-Lechem (= Kaleb; 1. Chronik 2, 51.54) und die Hälfte der Manachthiter, das sind die Zoraiter (1. Chronik 2,54). Folgt man dem Vers 53, dann stammen die Zorathiter, die mit den Zoraitern des Zur = Jesei = David I identisch sein dürften, von Sobal-Kaleb-(Beth)Lechem ab wie auch Hur bzw. Haroë oder Hareph (Verse 50, 51 und 52), so dass die obigen beiden Hälften der Manachthiter als identisch angesehen werden können. Die andere Hälfte der Manassiter ist daher in den Madmannitern zu suchen, die in Kaleb-Hallachmis Bruder ihren Ursprung nahmen, in Goliath-Gilead. Diese Linie führte über Maacha und Saaph zu Madmanna = Manasse. Der Vater der beiden Brüder war Samuel-Manasse. Während die Zora(th)iter später im Westjordanland wohnten, in dem Land der Stadt Manahath, lebten im Ostjordanland die Gileaditer als Vertreter Manasses:
Wir erkennen an diesem Beispiel deutlich, wieviel Sinn für Wortspielereien die Verfasser der Biblischen Geschichte gehabt haben müssen. "Machir" ist eine Verballhornung des Namens Ma(at)-cher(u)-Re, den Josef in Ägypten neben weiteren Namen führte. Manasse wurde zum Sohn Josefs und er selbst zum erstgeborenen Sohn der Rahel gemacht. Beides entspricht nicht den Tatsachen. Durch diese Manipulation bekam Josef die Rolle Samuels, des erstgeborenen Sohnes der ebenfalls "verschlossen" gewesenen Hanna, übertragen. Da auch das Erstgeburtsrecht von Ruben, dem erstgeborenen Sohn der Lea, auf Josef, den erstgeborenen Sohn der Rahel, überging, kann hier nicht nur Josef-Machir mit Benjamin-Samuel gleichgesetzt werden, sondern es kann auch Manasse als gleichberechtigter Landesteil neben Benjamin bestehen. Trotzdem kann es einen Manassiter mit Namen Machir gegeben haben, der allerdings nicht der Vater des Gilead gewesen sein kann; denn die im vorigen Absatz herausgefundenen Zusammenhänge deuten darauf hin, dass Gilead, angeblicher Sohn des Machir, von Samuel abstammte wie sein Bruder, der Bethlehemiter (Beth-Hal-)Lachmi (1. Chronik 20, 5), in dem wir schon Kaleb-(Beth-)Lechem wiedererkannt haben. Gilead = Goliath war der Sohn des Samuel-Benjamin-Manasse. Ephraim, der andere angebliche Sohn Josefs, den wir längst als Seth-ef-Ra = Isaak identifiziert haben, war demnach nicht der Bruder, sondern der Vater Manasses. Es gilt aber hierbei zu bedenken, dass der Name des Landes und nicht der des Samuel Manasse lautete. Manasse war das Land der Stadt Manahath (= matu alu manchate). Von hier aus schrieb ein gewisser Addu-Dani nach Ägypten. Dieser war der Sohn des Kuzuna-David mit Gulate-Abigail, nämlich Daniel, der Zwillingsbruder des Labaja-Chileab-Josua (I). Darauf komme ich weiter unten wieder zurück. Als weitere Namen und Identitäten Kalebs erscheinen im AT noch
Jair (= "er leuchtet") gilt als Sohn von Segub und Enkel von Hezron (= David), welcher letzterer mit der Tochter Machirs, des Vaters Gileads, im Alter von 60 Jahren den Sohn Segub gezeugt hatte. Dessen Sohn Jair hatte 23 Städte im Lande Gilead (1. Chron. 2, 21.22). Von ihm stammen die Jairiter, die mit Ira (möglicherweise sogar Jair zu lesen) unter David (Sam. 20, 26) einen Priester stellen. An anderer Stelle (Richt. 10, 3-5) ist er ein Gileaditer, der Israel 22 (oder 23?) Jahre richtete. Richter Jair soll 30 Söhne gehabt haben, die auf 30 Eseln (= ajarim) geritten sein und 30 Städte (= ajarim) gehabt haben sollen, die man als die Dörfer Jairs bezeichnete (Richt. 10,4). Hier fällt die Wortspielerei mit Jair und ajarim auf: ir = Stadt und ajir = Esel. Diese Angabe bringt ihn in die Nähe von Richter Abdon, dem Sohn des Kaleb-Hillel, von dem gesagt wird, er habe 40 Söhne und 30 Enkel gehabt, die auf 70 Eselsfüllen geritten seien (Richt. 12, 14). Die Dörfer Jairs liegen 4. Mose 32 zufolge in Gilead: (39) Und die Kinder Machirs, des Sohnes Manasses, gingen nach Gilead und gewannen es und vertrieben die Amoriter, die darin waren. (40) Da gab Mose dem Machir, dem Sohn Manasses, Gilead; und er wohnte darin. (41) Jair aber, der Sohn Manasses, ging hin und gewann ihre Dörfer und hieß sie Dörfer Jairs. Ähnlich heißt es in 5. Mose 3: (14) Jair, der Sohn Manasses, nahm die ganze Gegend Argob bis an die Grenze der Gessuriter und Maachthiter und hieß das Basan nach seinem Namen Dörfer Jairs bis auf den heutigen Tag. Es ist unschwer zu erkennen, dass es sich bei dem Richter Jair, dem Gileaditer, um den angeblichen Sohn des Manasse handelt, des Vaters von Machir, dem Vater Gileads, dem auch die 30 Dörfer Jairs gehörten. Allerdings liegen die Verhältnisse, wie 1. Chron. 2, 21.22 zeigt, etwas anders. Der Vater aller Personen namens Jair im AT heißt Segub und ist der Sohn von Hezron-David (I) mit einer Tochter des Machir, des Vaters (von) Gilead. Im Klartext muss es indes auch hier etwas anders heißen: der im Alter von 60 Jahren gezeugte Segub war natürlich der Sohn der letzten Frau Davids I, der Abigail (= Abi-Gilead!), der Tochter von Maoch-Machir-Machbena, dem Sohn des Madmanna-Manasse, des Sohnes von Gilead-Goliath, des Sohnes von Samuel-Benjamin (= Manasse!). Insofern ist Jair immer noch ein Gileaditer; aber es bleibt dabei, dass Elhanan kein Sohn des Jair gewesen sein kann. Der Richter Jair wurde in Kamon in Gilead begraben (Richt. 10, 5). Hierbei kann es sich um eines der Dörfer Jairs gehandelt haben. Kamon entspricht dem Kumidi der EA-Briefe, wo Arachattu (= Jair?) wohnte. Das hebr. ajarim (= Städte, Esel) aus der Wortspielerei mit dem Namen Jair kann aber auch auf Aiarammu von Edom (keilschriftlich U-du-um-ma-ai) hinweisen, der auf dem Sanherib-Prisma (zum 4. Jahr und dem 3. Feldzug) als Zeitgenosse von Menahem von Samaria erscheint. Abdi-Irama von Gubla als Bruder des Rib-Addi von Gubla aus den EA-Briefen (letzterer ist mit Hadad-Eser aus dem AT identisch) kann ebenfalls Aiarammu = Ira = Jair sein. Wenn allerdings der Vater des Hadad-Eser dem AT zufolge Rechob gewesen sein sollte, dann ist Abdi-Irama entweder nicht der Bruder (etwa der Schwager?) des Rib-Addi, oder es ist Rechob mit Segub, dem Vater Jairs, identisch. Weitere Namen und Identitäten Kalebs im AT sind außerdem noch folgende:
Kaleb gilt wie sein Bruder Saul als Benjaminiter; sie sind Söhne Samuel-Benjamins. Die Erwähnung Kalebs, der schon in 1. Chronik als Judäer aufgeführt wurde, auch noch unter den Benjaminitern kann daher nicht ausbleiben: (1. Chronik 8,29) Aber zu Gibeon wohnte der Vater Gibeons, und sein Weib hieß Maacha, (30) und sein erster Sohn war Abdon, Zur, Kis, Baal, Nadab, (31) Gedor, Ahjo und Secher. In 1. Chronik 9 (siehe oben!) werden noch Ner und Mikloth mitaufgeführt, und anstatt Secher heißt es dort Sacharja. Wie ich noch zeigen werde, ist Secher mit Hezrons posthum geborenem Sohn As(chc)hur (1. Chron. 2, 24) und mit dem Propheten Sacharja (592-661 ndFl) identisch, ebenso mit dem Amarna-Korrespondenten Zurata = Scharatum von Akko, von einer Stadt, die auch noch den Namen Zereth-Schachar (= Sakar, Sakkur) trug. Es handelt sich zweifelsfrei um dieselbe Familie, nämlich um die des Je(gh)iel = Jehallel-El = Kaleb, den ich auch schon mit Ebzan bzw. Ibzan von Bethlehem, der von 511 bis 518 ndFl Richter in Israel war, identifiziert habe: Ochol-Ibzana? Gibeon ist eine Hügelstadt, wie ihr Name besagt, im Gebiet Benjamin. Sie ist mit Geba-Benjamin identisch und - meines Erachtens entgegen anderer Ansicht - auch mit Gibea-Saul im Stamme Benjamin, zumal Gibea auch als Enkel des Kaleb gilt (1. Chronik 2, 49). Übrigens wird in 1. Chronik 8, wo die Benjaminiter aufgeführt sind, keinerlei Verbindung von Benjamin zum Vater Gibeons hergestellt. Die Auflistung von dessen Nachfahren in Kapitel 9 erfolgt im Anschluss an die Leviten. Das erinnert an die zu dem Namen Jeghiel gemachten Angaben, bei denen es sich überwiegend um Hinweise auf Leviten handelt, die sowohl zur Zeit Davids als auch zur Zeit Esras lebten. Mehr kann dazu an dieser Stelle noch nicht ausgeführt werden. Das Geburtsjahr David-Hezrons lässt sich leicht ermitteln, da er 591 ndFl in Bethlehem, der "Stadt Davids", starb und mit 60 Jahren seinen Sohn Segub zeugte (1. Chronik 2, 21), der nicht vor 581 ndFl geboren sein kann. Folglich wurde David I 521 ndFl geboren. Sein Vater Hur war damals etwa 18 Jahre alt, und dessen Vater Kaleb-Joël, der erstgeborene Sohn Samuels, müsste um 479 ndFl einem etwa 22-jährigen Vater geboren worden sein. Goliath-Gilead dürfte kaum vor 495 ndFl geboren sein, da er als Starker von Retsenu noch gegen Sinuhe (nicht gegen David!) kämpfte, was nicht vor 567 ndFl gewesen sein kann (wahrscheinlich 568 ndFl). Die Angaben zu Davids (I) Frauen und Söhnen bedürfen eingehender Korrekturen. Schon seine erste Frau soll auch die Gemahlin Sauls, seines Großonkels, gewesen sein. Das wäre möglich, wenn Saul kurz vor seinem Tode noch Achinoam, die Tochter des Achimaaz, geheiratet hätte, die dann als Witwe von David geehelicht worden sein könnte. Achinoam gilt als Jesreelitin. Jesreel ist aber David selbst. Folglich gibt diese Information nichts her. Es ist jedoch sicher, dass Sauls Kinder Jonathan und Malchi-Sua = Michal nicht von Achinoam stammen können, da sie zu alt für eine Mutter waren, die noch von David geheiratet wurde. Außerdem ist mit Achinoam offensichtlich einmal Abinoam, die Mutter Sauls, gemeint, und ein andermal Naama, Tochter des Achimaaz und Schwester des Propheten Amos-Amoz, die mit Elimelech verheiratet war (Buch Ruth). Bei den Angaben zu den Kindern Sauls im AT sind gleichfalls Korrekturen angebracht:
(2. Sam. 2, 8-10) Abner aber, der Sohn Ners, der Sauls Feldhauptmann war, nahm Is-Boseth, Sauls Sohn, und führte ihn gen Mahanaim und machte ihn zum König über Gilead, über die Asuriter, über Jesreel, Ephraim, Benjamin und über ganz Israel. Und Is-Boseth, Sauls Sohn, war vierzig Jahre alt, da er König ward über Israel und regierte zwei Jahre (gestorben 558 ndFl). Aber das Haus Juda hielt es mit David.
Sabus angeblicher Sohn Apil-Sin, der nach Sabu = Saul der Amurru-Liste zufolge für 17 Jahre auf den Thron kam, ist der Nachfolger Sauls als Unterkönig bzw. Statthalter von Amurru (551-568 ndFl). Es handelt sich bei ihm - wie ich an anderer Stelle schon ausführte - um Perseus, den Sohn (= apil) der Mondgottheit (= Sin), hinter welcher sich in diesem Falle die Mondgöttin Hekate (= Artemis-Diana-Danae) verbirgt. Sein Vater war Sem-Juda, nicht Sabu-Saul. Perseus bzw. Apil-Sin hätte unter diesen Aspekten bis zum Jahre 551 ndFl in Kleinasien gewirkt (Sandon-Sarduri gründet Sardes in Lydien), wäre dann mit seinem Kampfgefährten und Vetter Saul bzw. Sabu, dem amoritischen Statthalter in Ebla-Rechoboth am Strom Euphrat im Dienste des Hammurabi, (in Ebla?) zusammengetroffen und von den Amoritern als Nachfolger Sabu-Sauls eingesetzt worden. Immerhin war Hammurabi der Halbbruder des Perseus. Im Jahre 567 ndFl begab sich Sinuhe nach Palästina und weiter nach Syrien, wo er im Jahre 568/9 ndFl mit Perseus = Ammunas = Amun-Nesch von Kanesch zusammentraf, der im selben Jahr bereits seinen Sohn Salach bzw. Sin-Muballit als Nachfolger in Zabalam (Ebla/Haran) eingesetzt hatte. Sinuhe besiegte Goliath und kam dadurch in den Besitz dessen Güter. Goliath-Gilead war offenbar von David I nach 558 ndFl mit Ländereien in Syrien bzw. Kleinasien belohnt worden. Er scheint den Versuch unternommen zu haben, das David-Reich nach Norden zu erweitern, was an der Gegenwehr des Perseus-Ammunas und dessen Gefolgsmannes Sinuhe scheiterte. Stattdessen begann Perseus-Sarduri-Achaimenes gegen seinen Halbbruder Hammurabi bzw. dessen Sohn Schulgi-Dungi vorzugehen, dessen Reich er spätestens 572 ndFl erobert haben dürfte. Hammurabi kann als kranker Mann von 560 bis 572 ndFl unter der Vormundschaft seines Sohnes Schulgi-Dungi = Samsuiluna regiert haben. Ob Sinuhe und Goliath im Zusammenhang mit diesem Eroberungskrieg gegeneinander kämpften, ist nicht auszuschließen; doch eine Einmischung Davids in die persisch-amoritische Kontroverse ist nicht zu erkennen. Wie aber kam David (I) auf den Thron eines Königs von Israel? Über Saul, der von 551 bis 556 ndFl König von Israel war, habe ich im vorigen Kapitel (Richterbuch-Rehistorifizierung 523-558 ndFl) schon einige Angaben gemacht. Samuel machte seinen Sohn Saul im Jahre 551 ndFl zum König von Israel, zum ersten israelitischen König überhaupt und über ein erstmals als eigenständiger Staat auftretendes Israel. Es scheint so, als habe nach dieser Krönung (und nicht erst nach dem Tode Samuels im Jahre 553 ndFl) ein Erbfolgestreit eingesetzt, da Kaleb sich als ältester Sohn des Samuel bei der Krönung Sauls durch seinen Vater übergangen gefühlt haben könnte. Kaleb war unter seinem Namen Ocholibama ein edomitischer Fürst wie auch Bedad seit 551 ndFl einer gewesen zu sein scheint, von dem nicht gesagt wird, er sei überhaupt König von Edom gewesen; das war aber bis 551 ndFl so der Fall. Samuel teilte das Groß-Edom wieder auf, und zwar unter Bedad, der Ost-Edom erhielt, und unter seinen Sohn Kaleb-Ocholibama, der West-Edom zugeteilt bekam, einschließlich oder hauptsächlich Juda. Über diesen stand Saul als König von ganz Israel. Kaleb kann schon ab 511 ndFl als Richter Ebzan (bis 518 ndFl) in Gibeon als "Vater Gibeons" gewohnt haben. Seine Residenz war aber inzwischen das von ihm und seiner Frau Ephrata, die mittlerweile vom Kebsweib zur Hauptfrau aufgestiegen sein dürfte, gegründete Kaleb-Ephrata oder Beth-Lechem. Die Gründung Beth-Lechems kann 538 ndFl oder auch erst 545 ndFl erfolgt sein. Ich sehe hierin die Verlagerung der Hauptmacht der Benjaminiter in Richtung auf Juda und vor allem auf die Stadt Jerusalem, die ja von Samuel-Benjamin = Jeru-Schalma, Hiërosolymos gegründet wurde. Kaleb wurde von El-Hanan, einem Sohn Dodos von Bethlehem, getötet. Dass das im Auftrage seines Bruders Saul geschah, dürfte unter den gegebenen Umständen anzunehmen sein; das AT hat hierzu nichts zu sagen. Kalebs Sohn Hur, der seinen Vater rächen wollte, war König von Midian, seit die Ägypter unter Apophis-Achmose dieses Gebiet an die Amoriter abgetreten hatten als Entgelt für die geleistete Hilfe im Krieg gegen Seth-Timaios (537/538 ndFl). Einen Hinweis auf diesen Vorgang liefert folgender Vers, der an die Aufzählung der Kinder des Sela, des Sohnes Juda's, anschließt: (1. Chronik 4, 22) dazu Jokim und die Männer von Koseba, und Joas und Saraph, die da Herren wurden über Moab, und sie kehrten nach Lahem (Beth-Lechem) zurück, wie die alte Rede lautet. Das Wort saraph (Mz. seraphim) bedeutet Fürst (auch Erzengel, was ja prinzipiell dasselbe ist; vgl. dazu meine Ausführungen an anderen Stellen!). Der Fürst der Kinder Juda war aber Nachesson-Hezron-David (I), der mit seinem toten Vater Hur, der gegen Saul und Bedad gefallen war, nach Bethlehem zurückkehrte, um ihn hier zu begraben (vgl. dazu 2. Samuel 2, 32). Nach der Beschreibung des AT zu urteilen vollzog sich die Annäherung zwischen David und Saul nicht auf friedliche Weise. Daraus ist zu schließen, dass Saul - und zwar nicht nur im Zusammenhang mit dem Philister-Krieg - gegen seine ostjordanischen Verwandten kämpfen musste, nämlich gegen die Midianiter seines Neffen Hur(am)-Haran. Hierbei tat sich auf der Seite Sauls der Edomiter Bedad besonders hervor, von dem es heißt, dass er die Midianiter auf der Moabiter Felde besiegt habe (1. Mose 36, 35), das heißt auf dem später zu Moab gerechneten Gebiet. Diese Niederlage hat der Midianiter David den Edomitern nie verziehen. Zur = David I, der Sohn des Hur, des Sohnes von Kaleb und Ephrata, war seit dem Jahre 551 ndFl, dem Jahr des großen Revirements, Statthalter seines Vaters in Hebron in Juda. Er wurde nach dem Tode seines Vaters König von Midian und, da sein Vater das Fürstentum Juda von Kaleb-Oholibama geerbt hatte, auch Fürst bzw. König von Juda, wenngleich dies zunächst nur auf dem Papier stand; denn in Jerusalem regierte noch der Pirathoniter Abdon, ein Onkel des David. Hauptsächlich wurde David von nun an zum Gegenstand der Nachstellungen Sauls, der in ihm den ernstzunehmenden, da thronberechtigten Konkurrenten sah. David konnte seinem Großonkel einige gehörige Schrecken einjagen, die diesen schließlich veranlassten, sich mit dem fähigen jungen Mann, den er schon in früheren Jahren gefördert hatte, zusammenzutun. Saul übergab ihm die Führung eines großen Teiles des Heeres, was He-ZUR-on den Namen David (abgeleitet von dem sabäischen Wort da-u-dum für Feldherr) eintrug. Unter seinem Vater Hur war David auch schon Heerführer gewesen. Diese Vorgänge sind so gut wie ausschließlich über das AT auf uns gekommen. Es gibt keine Möglichkeit, sie an anderen Überlieferungen zu messen. Um die Darstellung der nun folgenden Ereignisse, die im AT - wie schon gesagt - mit den Geschehnissen um David (II)-Teuwatti vermengt wurden, die übrigens aus der Amarna-Korrespondenz recht gut zu rekonstruieren sind, nicht unnötig zu dehnen, werde ich davon absehen, hier eine eingehende Besprechung dieser Vorgänge durchzuführen. Das bedeutet, dass ich in diesem Kapitel nicht die in den zwei Büchern Samuel und im ersten Chronikbuch enthaltenen Angaben getrennt nach David I und David II bespreche. Vielmehr werde ich mich auf die David I betreffenden Angaben konzentrieren und so wenig wie möglich auf den zweiten David hinweisen. Nach dem Tode Sauls und seiner Söhne Jonathan und Abinadab (Malchisua, der in 1. Sam. 31, 2 ebenfalls als Sohn Sauls ausgewiesen wird, war vermutlich gar kein Sohn, sondern die Tochter Michal des Saul, wie ich schon sagte) machte Abner im Jahre 556 ndFl den ältesten überlebenden Sohn Sauls, den vierzigjährigen Is-Boseth, zum König von Israel, in welcher Eigenschaft dieser zwei Jahre regiert haben soll (2. Sam. 2, 8-10). Da Jonathans Sohn Mephiboseth zu diesem Zeitpunkt fünf Jahre alt gewesen sein soll (2. Sam. 4, 4), müsste er 551 ndFl geboren sein. 2. Samuel 3, 1: Und es war ein langer Streit zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids. David aber nahm immer mehr zu, und das Haus Sauls nahm immer mehr ab. Das Haus Sauls wird natürlich von Is-Boseth und Abner vertreten. Letzterer ist als Sohn von Ner, des Sohnes Abiels, und als Vetter Sauls ausgewiesen (1. Samuel 14, 50.51). An anderen Stellen (1. Chronik 8,33; 9,39) wird Ner als Vater des Kis, des Vaters von Saul, aufgeführt. Demnach wäre Abner ein Onkel Sauls gewesen. Da es sich bei Kis(ch) ganz einwandfrei um Samuel = Melam-Kisch handelt und bei Ner um den Großvater Samuels, um Nergal-Seth-Kain, dessen Sohn in der Zeit der Philisterkriege nicht mehr leben könnte, handelt es sich vermutlich bei Ab(i)-Ner um einen späteren Nachfahren des Ner, um einen Vetter Sauls, als dessen abi (= Vater) irrtümlich Ner angesehen wurde. Der Name des Ner bedeutet übrigens Leuchte, was bei einem Feuergott Ner-gal auch nicht verwundert. Außerdem erinnert es an die Fackeln seines Schwiegersohnes Lapidoth = Pro-Methu-Selas-phoros. Als Vater des Abner käme eigentlich nur Sem-Juda infrage, der ein altersgleicher Bruder Samuels war. Es könnte sich um den ca. 488 ndFl geborenen Juda-Sohn Sela handeln, dessen Nachkommen im ersten Chronik-Buch (4, 21 uff.) aufgezählt werden, unter denen aber auch ganz einwandfrei David I (= Saraph) zu idenzifizieren ist. Hier liegt folglich in jedem Falle eine Ungenauigkeit vor, ob Abner = Sela ist oder ein anderer Sohn Sem-Juda's oder überhaupt nicht von ihm abstammt. Sicher ist nur, dass Ab(i)ner ein Nachkomme Ner(gal)s war. Wie ich an einer früheren Stelle schon sagte, kann es sich bei der Person namens Abiel um den Eliab genannten Vorfahren Samuels handeln (1. Chronik 6, 12), der auch Eliel (in Vers 19 bzw. 34) heißt und Elihu (1. Samuel 1, 1). Dieser letztgenannte Name gehört bekanntlich zu Isaak (vgl. Buch Hiob!), dem Vater des Samuel-Kis und Sohn des Ner(gal) = Kain. Ich halte es für wenig wahrscheinlich, dass Ab-Ner mit Ab-iel oder mit Ab-don, dem Sohn des Kaleb, identisch ist. Abdon war Statthalter bzw. Richter in Jerusalem. Er kann mit (Ammi-)Nadab identisch sein, dem Vorgänger (statt Vorfahren) Nachesson-Davids, der auch als Benjaminiter und Nachfahre Jerachme-Els (= Samuels) gilt: Jerachmeels Weib Atara war die Mutter eines gewissen Onam, der wiederum der Vater von Sammai und Jada war. Sammai, in dem wir Samuel, den Bruder des Jada = Sem-Juda erkennen, hatte die Söhne Nadab und Abisur (1. Chronik 2, 26.28). Abisur (= Zur) ist natürlich David. Es heißt, dass das Weib Abisurs Abihail geheißen habe, das ihm die Söhne Achban und Molid geboren habe (1. Chronik 2, 29). Bei der Mutter handelt es sich natürlich um Abigail, die spätere Gemahlin Davids I. Von ihren Söhnen ist an anderen Stellen im AT keine Rede mehr. Onam ist On(i-Et)am = Isaak, dessen Sohn Ben-Oni bzw. Benjamin mit Jerachmeel-Sammai-Samuel identisch ist. Wenn nun Atara ausdrücklich als Mutter Onams bezeichnet wird, dann liegt es nahe, sie als die Gemahlin Seth-Enos-Kains anzusehen. Im übrigen ist die Konstruktion der vorstehend aufgeführten Generationsfolgen ein Paradebeispiel für die Verwendung von Torsionen (= Anbindungen älterer Personen an jüngere). Nadab, der Sohn Sammais und Bruder Abisurs, erscheint auch an anderer Stelle eindeutig als Benjaminiter, und zwar als Sohn Jeiels, des Vaters Gibeon (der zu Gibeon wohnte), und seines Weibes Maacha (1. Chronik 8, 30; 9, 36). Je(h)iel = Jehallel-El ist aber Kaleb, so dass (Ammi-)Nadab in der Tat mit Abdon identisch sein kann, der ebenfalls als Sohn des Jeiel, des Vaters Gibeon, ausgegeben wird, und zwar in genau denselben Versen wie Nadab. Amminadab, der als Vater Nachessons, des Fürsten der Kinder Juda, gilt, mithin als Vater Davids I, wird als Sohn Rams bezeichnet (1. Chronik 2, 10). Obwohl es hier zum zweiten Male angedeutet wird, dass Abdon-Nadab ein Bruder Nachesson-David-Abisurs gewesen sei, erachte ich die Angabe, Abdon sei ein Sohn des Je-Hillel-el = Kaleb gewesen, für die glaubwürdigste. Er wäre mithin ein Bruder des (Hu-)Ram und somit ein Onkel Davids I gewesen, der im Jahre 500/505 ndFl geboren, im Jahre 537/538 ndFl Oberhaupt der Benjaminiten (und Richter?) in Jerusalem war und schließlich (558 ndFl) von seinem Neffen Nachesson = Hezron = David I getötet wurde, der dann seinen Platz in Jerusalem für die nächsten 33 Jahre einnahm. So wie Abner zu Is-Boseth stand, so hielt Joab zu David. Joab, der Feldhauptmann, gilt als Sohn der Zeruja und somit auch als Bruder des Abisai, der ebenfalls als Sohn der Zeruja gilt, der Schwester Davids. Wenn aber die Schwester Davids, die kaum älter als dieser gewesen sein kann, weil Hur(am) selbst erst im Jahre 503 ndFl geboren sein dürfte, Söhne hatte, dann können diese erst frühestens im Jahre 537 ndFl geboren sein, was wiederum heißt, dass sie frühestens im Jahre 557 ndFl heerfähig wurden. Dass diese jungen Herren sogleich Heerführer wurden, erscheint mir wenig glaubhaft. Es gab auch noch einen dritten Sohn Zerujas, der trug den Namen Asahel (1. Chron. 2, 16). Hier halte ich es für angebracht, auf die stark entstellte Generationsfolge im zweiten Kapitel des ersten Buches der Chronik einzugehen: Es ist ganz typisch für die Geschlechtsregister im AT, dass in ihnen große Verwirrung gestiftet wird, so auch hier bei den Kindern Juda's. Abigail wird als Schwester der Zeruja und somit Davids ausgegeben, obgleich sie an anderer Stelle eindeutig als dessen Gemahlin erscheint. Außerdem neige ich zu der Ansicht, dass Zeruja mit Zeruga, der Mutter des Jerobeam, identisch ist, die wiederum eine Tochter Davids gewesen sein könnte, die mit Nebat = Genubath verheiratet war, dem Sohn des Hadad von Edom. Ich halte Abigail daher für die Mutter der Zeruja, wodurch die Abstammung der drei obigen Zeruja-Söhne wieder offen ist. Wegen der Zeitenge zwischen ihrer frühestmöglichen Geburt und ihrem militärischen Auftreten in der Zeit unmittelbar nach dem Tode des Saul liegt es nahe, in ihnen keine Neffen Davids zu sehen, zumal von Asahel noch ein Sohn namens Sebadja unter David Dienst getan haben soll (1. Chronik 27, 7). Da Asahel in seines Vaters Grab zu Bethlehem begraben wurde (2. Samuel 2, 32), also möglicherweise in der Familiengruft des Kaleb-Lechem, so könnten sie jüngere Söhne des Huran gewesen sein. In diesem Falle wären sie Brüder Davids (I) gewesen. Asahel wurde von Abner getötet (2. Sam. 2, 23), und seine Brüder Joab und Abisai erwürgten dafür Abner (2.Sam.3,30). David wurde nach dem Tode Sauls von den Judäern, die sich nicht zu dem Hause Sauls, des Benjaminiters, bekannten, in Hebron zum König von Juda gesalbt (2. Samuel 2, 4.10). Die Gileaditer, also in erster Linie Gilead-Goliath selbst, unterstellten sich der Oberhoheit David-Nachessons, des Fürsten Juda's, obwohl Abner den Sauliter Is-Boseth betont auch zum König von Gilead gemacht hatte. Der Thronstreit war damit unvermeidlich geworden. Die Krönung Is-Boseths nahm Abner zudem in Machanaim vor, einer Stadt im ostjordanischen = gileaditischen Manasse. Die Angabe, David sei sieben Jahre und sechs Monate König von Juda zu Hebron gewesen, bedeutet, dass er zunächst nur als "Fürst der Kinder Juda" siebeneinhalb Jahre in Hebron residierte (2. Samuel 2, 11), ohne König von Israel zu sein. König von Israel wurde er erst in Jerusalem, wie auch aus den Angaben hervorgeht: 2.Samuel 5,5: Zu Hebron regierte er sieben Jahre und sechs Monate über Juda; aber zu Jerusalem regierte er über ganz Israel und Juda dreiunddreißig Jahre. In der Regierungszeit Is-Boseths (556-558 ndFl) kam es zu einer Schlacht, in der das Haus David obsiegte und Abner sich geschlagen geben musste. Der entzweite sich alsbald mit seinem Herrn und nahm Verbindung mit David auf. Als Abner im Auftrage des Is-Boseth, von dem David Sauls Tochter Michal gefordert hatte, diese dem David zuführte, schloss er mit ihm einen Bund. Kurz darauf töteten ihn die Brüder Joab und Abisai. Der Tod Abners löste große Trauer bei David, Entsetzen jedoch im Lager der Sauliter aus. Is-Boseth wurde von seinen beiden Hauptleuten Baana und Rechab ermordet, die sich in die Gunst Davids einschleichen wollten, der sie aber mit dem Tode belohnte. Es handelte sich um zwei Söhne des Berothiters Rimmon, die das Haupt Is-Boseths mitbrachten, das David dann in Abners Grab zu Hebron beisetzen ließ. Da aber die angeblichen Mörder Is-Boshets erst um das Jahr 580 ndFl geboren werden, so kann es sich hier nur um einen Irrtum handeln, und die Namen der Mörder müssen anders lauten. Auf Rimmon und Rechab komme ich an anderer Stelle wieder zurück. Der Weg war nun frei, David zum König von Israel in Jerusalem zu salben. Es heißt, er sei mit dreißig Jahren König geworden und habe vierzig Jahre regiert, was wiederum bedeutet, dass er 70 Jahre alt geworden sein muss. Da seine Königszeit offensichtlich sowohl von seiner Einsetzung zum Statthalter in Hebron als auch von der Nachfolge auf dem Thron seines gefallenen Vaters gerechnet werden kann, also in beiden Fällen von 551 ndFl an, muss er unter beiden Aspekten 521 ndFl geboren sein. Mit seiner Krönung zum König von ganz Israel verlegte er seine Residenz zunächst nach Jerusalem. Es gibt Gründe für die Annahme, dass er später seine Residenz nach Kadesch am Orontes verlegte; denn in den ägyptischen Kriegsberichten, die aus einer Zeit stammen, in der die jüngeren Söhne Davids und seine Enkel auf Herrscherstühlen sitzen, wird der Stadt Jerusalem nur untergeordnete Bedeutung beigemessen, während Kadesch (am Orontes) eindeutig als Hauptort in Palästina erscheint. Velikovsky argumentiert daher, es sei mit Kadesch (hebr. für "heilig") die heilige Stadt Jerusalem gemeint. Dagegen sprechen zwei Argumente: Erstens wird Kadesch, das in den EA-Briefen verschiedene Namen hat, z.B. Kidschi, ebenfalls als wichtiger Ort dargestellt, was nicht verwundert, denn es ist dieselbe Zeit wie die in den ägyptischen Kriegsberichten, und zweitens wird in anderen EA-Briefen die Stadt Urusalima erwähnt, was als "Jerusalem" gelesen wird. Diese Stadt ragt keineswegs aus den anderen Städten Palästinas hervor, im Gegenteil, sie erscheint eher als unbedeutend, so wie auch ihr Herrscher keine wichtige Person gewesen zu sein scheint. Velikovsky identifiziert diesen Abdi-chipa von Urusalima mit dem biblischen Josaphat, einem König von Juda. Einzelheiten hierzu werde ich jedoch erst in einem späteren Kapitel besprechen. Mit Michal, der Ex-Gemahlin des Phalti-"Simson", müsste David schon seit 557 ndFl (zum zweiten Male) verheiratet gewesen sein, da der Tod Simsons und die Bestrafung der Delila erst in das Jahr 558 ndFl gehören dürften, in dem folglich die Niederlage der Philister bereits besiegelt war. Davids Sieg über die Philister wird im AT (2. Samuel 5) in der Weise geschildert, dass der bereits zum König gesalbte und in Jerusalem eingezogene David zweimal zu den Waffen greifen muss. Beim ersten Kampf besiegte er die Philister, die sich nahe Jerusalem im Grunde Rephaim (auf der Grenze von Juda und Benjamin) versammelt hatten, und nannte den Ort im Hinblick auf diesen Sieg Baal-Perazim. Trotz dieser Niederlage zogen die Philister ein zweitesmal in den Grund Rephaim. Die Tatsache, dass David die Gegner diesmal von hinten angriff (2. Samuel 5, 23), spricht nicht dafür, dass er seine Residenz bereits in Jerusalem hatte. Außerdem ist es diesmal Gott selbst, der die Entscheidung herbeigeführt haben soll. Ich schließe daraus, dass die Philister bei der ersten Begegnung bereits besiegt worden waren, zumal der Name Baal-Perazim an Pereziter = Philister denken lässt, während es sich bei der zweiten Schlacht um die Niederlage der aus der Familie des Jehus-Kaleb stammenden Jebusiter (2.Samuel 5, 6-8) gehandelt haben dürfte, um die Benjaminiter des Abdon zu Jerusalem, die David an der Einnahme ihrer Stadt hindern wollten. Vermutlich leitet sich der Name Jebus für Jerusalem sogar von Jehus ab. Ich stelle mir vor, dass die Schlacht im Grunde Rephaim gewissermaßen "von hinten", das heißt nicht aus Jerusalem heraus, geführt wurde und noch vor der Krönung Davids stattfand, die dann anschließend in Jerusalem vorgenommen wurde. Damit ist das Thema Philister ein für allemal vom Tisch. +========================================================+
| Samuel-Manasse, Schema Nr. 1 | +--------------------------------------------------------+ SAMUEL = MANASSE I * 457 ndFl; + 553 ndFl +----------------------------------+ KALEB | * ca. 479 ndFl--------+ | | | GILEAD = GOLIATH SAAPH, SIPHA--------- oo ------- = GAMALIEL ? * ca. 505 ndFl | * ca. 495 ndFl | | | | +-------MAACHA I (aus früherer Ehe) | * ca. 520 ndFl | | MADMANNA------------- oo ----------SEWA MANNAHATH * ca. 533 ndFl MANASSE II AMMIEL ? * ca. 520 ndFl | MACHBENA (Bei diesem hielt MACHIR VON (LO-)DEBIR = Kirjath-SEPHER Mephiboseth sich MAOCH = "MAACHA" (verschrieben) zuletzt auf, bis * ca. 546 ndFl David ihn um 580 | zu sich holte.) +-----------------------+ ABI-GILEAD ACHIS VON GATH (= GAD) ABIA, ABISAG, ABITAL AKIZZI VON KATNA (Amarna-Briefe) ABIGAIL * ca. 580 ndFl GULATE (Amarna-Briefe) * ca. 568 ndFl ========================================================== +========================================================+ | Samuel-Manasse, Schema Nr. 2 | +--------------------------------------------------------+ MANASSE (I = SAMUEL-BENJAMIN) * 457 ndFl | GERSON (müsste für SAUL stehen) * ca. 485 ndFl | JONATHAN * ca. 515 ndFl | SOHN = MEPHIBOSETH * 551 ndFl: | Ein Sohn Jonathans war Priester nach dem Tode DAVIDS I | (591 ndFl) bis zum Auftreten der Daniter in Lais, die | ACHIJA mitbrachten und hier einsetzten (606 ndFl)? | Ein Sohn oder Neffe (Enkel JONATHANS; MICHA?) * 573 ndFl: Priester als Nachfolger ACHIJAS (der noch im selben Jahr 606 ndFl wieder nach Silo gegangen war) bis zur Deportation durch TIGLATH-PILESER (652 ndFl)? ========================================================== Den einzigen überlebenden männlichen Nachfahren Sauls, den vermutlich sehr friedfertigen Sohn Mephiboseth des gegen die Philister gefallenen Sohnes Jonathan des Saul, hatte seine Amme vor David versteckt. Er war lahm an den Füßen. Es heißt, David habe ihn später ausfindig machen lassen, und man habe ihn bei Machir gefunden, dem Sohn Ammiels, im gileaditischen bzw. gaditischen Lo-Dabar (= Lodebar oder Lidebir). Bei Machir (= der Verkaufte) handelt es sich in diesem Falle nicht um den verkauften Josef, sondern um einen Enkel des Gilead-Goliath, wie aus dem vorstehenden Schema Nr. 1 hervorgeht: 1100 Silberlinge spielen im Richter-Buch eine Rolle. Am Ende des vorigen Kapitels versprach ich, in diesem Kapitel ausführlicher darauf einzugehen: Richt. 17, 1-3: Es war ein Mann auf dem Gebirge Ephraim mit Namen Micha, der sprach zu seiner Mutter: Die 1100 Silberlinge, die dir genommen worden sind und derenthalben du den Fluch gesprochen und auch vor meinen Ohren gesagt hast, siehe, das Geld ist bei mir; ich habe es genommen. ... Also gab er seiner Mutter die 1100 Silberlinge wieder. Diese Passage ist wegen ihrer ungenauen Andeutungen mehrfach interpretierbar. Sie lässt sich dahingehend auslegen, dass Michas Mutter eine etwa 557 ndFl geboren Tochter von Simson und Delila war, die einschließlich des Kopfgeldes, das Delila für den Verrat Simsons von den Philistern erhalten hatte, von Ammiel (= Madmanna, Mannahath, Manasse II), einem Sohn des Gileaditers Goliath und Enkel Kalebs, in die Obhut genommen wurde. Die Heimat dieses Gileaditers war Lo-Debir (auch Lodabar, Lodebar oder Lidebir zu lesen) in Gilead. Es handelt sich um den auch Kirjath-Sepher genannten Ort, der einerseits seinen Namen von Saaph-Sipha ableiten dürfte, der Mutter des Ammiel, und der andererseits als Stadt in Juda angesehen wird. Hieraus ist zu folgern, dass Juda und Gilead als Gebiete nicht getrennt zu sehen sind. Gilead und Manasse waren - wie Benjamin und Ephraim auch - Teile des Landes Juda (= Udja-ru). Ammiel-Manasse hatte auch schon den erst siebenjährigen Sohn Mephiboseth des gefallenen Jonathan aufgenommen. Bei Ammiel und seinem Sohn Machir (= Machbena, Maoch, Maacha) wuchsen die beiden Pflegekinder auf und heirateten später. Ihr gemeinsamer Sohn war Micha. Das Kopfgeld, jene 1100 Silberlinge, wurde der Tochter bei der Eheschließung übergeben. Für den Verrat an ihrem Gatten war Delila zweifellos von David bestraft worden, der jedoch nichts gegen die Familie des mit ihm verbündeten Gilead-Goliath zu unternehmen vermochte. Als David um etwa 580 ndFl Mephiboshet und dessen Familie an seinen Hof nach Jerusalem holte, requirierte er die 1100 Silberlinge, an denen das Blut des Simson klebte, worauf dessen Tochter, die Mutter des Micha, einen Fluch in Gegenwart des Sohnes aussprach, der noch im Knabenalter war. Erst nach dem Tode Davids konnte Micha dieses Geld an sich bringen und es seiner Mutter zurückgeben. Mephiboseth kam vermutlich anlässlich der Eheschließung des David mit Abigail, der Tochter des Machir von Lodebir (= Kirjath-Sepher) nach Jerusalem. Es ist nicht auszuschließen, dass Machir im Gegenzug eine Tochter Davids heiratete, die um 580 ndFl die Mutter des Achis von Gath wurde. David gab Mephiboseth, der von etwa 575 ndFl an in Jerusalem wohnte und am Tische Davids saß, den ehemaligen Knecht des Saul mit Namen Ziba, der in Davids Diensten stand. Über den Sohn Micha (= Abimelech) des Mephiboseth mit der Tochter von Simson und Delila werde ich an anderer Stelle ausführlich abhandeln. Es sei aber schon an dieser Stelle festgehalten, dass Mephiboseth wie sein Vater Jonathan und sein Sohn Micha als Priester tätig war, wie aus dem Richter-Buch hervorgeht (vgl. obiges Schema Nr. 2!). Der Feldzug Davids unter der Leitung seines Heerführers Joab gegen die Ammoniter ist eine geschickte Verknüpfung der Ammoniterkriege Davids I und Davids II (2. Samuel 10-12). In diesen Zusammenhang gehört auch die Geschichte mit Bath-Seba bzw. Bath-Sua, der Frau des Hethiters Uria, die von David in Abwesenheit ihres Gatten gegen ihren Willen geschwängert wurde. Uria befand sich im Heere Joabs bei der Belagerung Rabbas, der Hauptstadt der Ammoniter. Dort ließ ihn David an eine besonders gefährdete Stelle postieren, an der er umkommen musste. So konnte David die spätere Mutter Salomos heiraten. In Wirklichkeit hat sich diese Geschichte nie abgespielt; der Name Uria (auch Urias geschrieben) bedeutet Lichtmann, in der Form Urija auch Mein Licht ist Jahwe. Der Lichtmann Uria ist der Sonnenmann Simson! Die dichterisch gelungene Ausschmückung der Werbung Davids um Bath-Sua hat keinerlei historische Relevanz. Bath-Sua bzw. Bath-Seba, die dem Hethiter Uria weggenommen wurde, ist identisch mit Malchi-Sua = Michal, die dem Gallier Eliphelet = Simson kurz vor dessen Tod abgenommen wurde. Gallier oder Hethiter sind Bezeichnungen, die auf Kleinasien hinweisen, wenn auch Gallier in die skythisch-keltische Richtung zielen, also auf Askenas (1. Mose 10, 3), und Hethiter oder Chittim auf Javan (1. Mose 10, 4). Es handelt sich in beiden Fällen um in Kleinasien und Armenien beheimatete Indoarier. ==========================================================
Ahithophel (Achitopel) -----+ = Ahitob (Achitub) ? ---------------------------------------------------------- | Gamaliel (Daniter) | | | | | | Eliam = Ammiel oo (?) Tochter Zadok (= Jozadak?) | | | Machir = Maoch | | | Abigail oo DAVID oo Bath-Sua = Malchi-Sua = Michal | | | | (aus deren Ehe mit Paltiel | | +--------+ | = Phalti, Simson, Uria) | Nachfahren | | | siehe sep. Ab(i)salom Elimelech oo Naama-Achinoam | Liste! |"Salomo I" * ca. 538 ndFl | * 552 ndFl +--------+ | | | | | Maacha oo Rehabeam Machlon-Zadok = | (II) * 565 Melchisedek von | * ca. 572 | ndFl Salem = Achija v. | ndFl | Silo * ca. 559 | +-----------+ | | Abiam Jerusa (Mutter des | * ca. 585 Jotham, der nicht | | ndFl Usias Sohn war) | | | Usia-Asarja "Salomo II" = Abed-Nego | * ca. 608 | ndFl | Bath-Seba oo 1) Uria, den Hethiter = Simson-Phalti Bath-Sua oo 2) David | Salomo (= Jedidja, von Nathan so genannt, seinem Erzieher, der ein Sohn Davids I gewesen sein könnte; 2. Sam. 5, 14) ========================================================== Da es sich hier um eine außerordentliche Torsion handelt, in der auch die handelnden Personen vertauscht werden, gebe ich dem Leser die vorstehende Übersicht an die Hand, in der allerdings schon weit vorgegriffen wird. Bei Ahithophel-Achitub (in obiger Aufstellung) handelt es sich vermutlich um den Aki-teschub der EA-(= El-Amarna-) Briefe, also um einen Zeitgenossen des zweiten David. An die Stelle des Ahitophel gehört Elimelech als richtiger Vater des Zadok; hier liegt eine Torsion vor. Selbstverständlich ist Saul der Vater der Bathseba, Bathsua = Malchisua = Michal und nicht Eliam-Ammiel, wie es in 2. Samuel 11, 3 heißt. Ich halte es für höchst wahrscheinlich, dass die Mutterschaft der Bath-Sua an Salomo als Pendant für die Mutterschaft der Malchi-Sua = Michal an Ab(i)salom geschaffen wurde. Auch die Angabe, Michal habe keine Kinder gehabt, gehört zu der Absicht der Redakteure: Bath-Sua als "Ersatzmutter" für einen großen, weisen König Salomo, den es in dieser Form überhaupt nicht gegeben hat, der aber hochstilisiert werden musste. Ab(i)-Salom(o) muss schon 552 ndFl geboren sein, da seine Tochter (nicht Mutter) Maacha II spätestens im Jahre 572 ndFl geboren sein müsste, um 585 ndFl die Mutter von Abiam und 586 ndFl die Mutter von Asa zu werden. Weder Saul noch David waren mit Achinoam verheiratet, die ihrerseits mit Naama identisch ist, der Gemahlin des Elimelech. Dieser, so heißt es im Buch Ruth, zog von Bethlehem-Juda in der Moabiter Land. Sein Weib Naemi bzw. Naama und seine Söhne Chiljon und Machlon gingen mit. Da die Mutter Rehabeams ebenfalls Naama hieß, liegt es nahe, dass dieser ebenfalls mitzog. Wie ich noch zeigen werde, wurde Rehabeam 565 ndFl geboren. Er war vermutlich der "Erbe", der im Buch Ruth ohne Namensnennung erwähnt wird. Auf ihn und seine Söhne Abiam (* 585 ndFl) und Bo-Asa (* 586 ndFl) komme ich in einem späteren Kapitel ausführlich zurück. Salomo ist sowohl Ab(i)salom von Ammon, der Sohn Davids I, als auch Asarja-Usia, der Sohn des Abiam. Jedidja ist mit Jedithun-Jeduthun, einem levitischen Sänger und Musikmeister, identisch: = Jedaja? Aus dem Geburtsjahr des Absalom ist der Schluss zu ziehen, dass David mit Michal um die Zeit seiner Thronbesteigung in Hebron schon verheiratet war. Sie gebar David auch noch die Söhne Amnon (ca. 553 ndFl) und Adonia (ca. 555 ndFl), die ebenfalls in Hebron zur Welt kamen. Danach wurde ihm Michal wieder weggenommen, und zwar offensichtlich noch unter der Regierung des Saul oder unmittelbar nach dessen Tod; denn er bekam sie erst von Is-Boseth wieder zurück. Es können aber auch zwei andere Frauen im Leben Davids das Eheglück getrübt und Michal zum Fortgang verleitet haben: Als Mutter des ebenfalls noch in Hebron (erst-?)geborenen Sohnes Amnon wird Ahinoam genannt (2. Samuel 3, 2), eine Jesreelitin, und Haggith gilt als die Mutter des Adonia (2. Samuel. 3, 4; 1. Könige 1, 5.11; 2,13; 1. Chron. 3,2). Da außerbiblische Angaben hierzu völlig fehlen, ist diese Phase der Geschichte nur näherungsweise zu rekonstruieren. Die frühe Geburt des Absalom-Abisalom könnte zu den Thronstreitigkeiten geführt haben, in denen sich Adonia, der zweitälteste noch lebende Sohn des David I, als dessen Nachfolger fühlte und schon vor Davids Tod revoltierte. Nicht Salomo, der Sohn der Abi-Sua, sondern Abi-salom, der Sohn der Michal-(Malchi-)Sua, war der designierte Nachfolger Davids I. Das spricht dafür, dass die anderen Hebron-Söhne tatsächlich von anderen Frauen waren, von "Kebsweibern", deren Kinder als nicht thronberechtigt galten. Die nachstehende Zusammenstellung kann nicht mit den historischen Fakten der weiterführenden Geschichte übereinstimmen. Der Leser wird erst später erkennen, dass die Mütter und die Geburtsorte korrigiert werden müssen. Die Söhne Daniel und Chileab waren vermutlich Zwillinge. Auf jeden Fall handelt es sich um zwei verschiedene Personen, wie ebenfalls später zu erkennen sein wird. In 1. Chronik 3, 1ff. werden die Söhne, die David in Hebron geboren wurden, wie folgt aufgeführt:
Zu der Zeit des Königs David (I) bildete sein Reich Israel einen Block zwischen Ägypten und Mesopotamien, so dass es zwischen Achmose und Hammurabi sowenig wie zwischen Sekenenre und Perseus-Achaimenes oder zwischen Mykerinos und Teispes bzw. Schulgi einen diplomatischen Umgang gab. Es war dies die so genannte Isolationsphase. Seit 567 ndFl befand sich Sinuhe auf der Flucht, und Anubis-Phiops teilte sich Ägypten mit seiner Gattin Sebeknefrure = Nefer-Dirke, der Witwe Achmoses. In die Thronwirren nach dem Tod Hammurabis griff offenbar auch David ein, indem er seinen Gefolgsmann und Großonkel Gilead-Goliath auf das benachbarte Territorium des Perseus = Amun-Nesch = Ammunas sandte, wo der Starke von Retsenu, wie Sinuhe "den Riesen" Goliath nennt, bereits Besitztümer gehabt haben muss, die ihm von Sinuhe abgenommen wurden. Sinuhe tötete seinen Gegner auf exakt dieselbe Weise, wie David den Philister Goliath getötet haben soll. Es kann natürlich auch von Perseus-Ammunas nach dem Tode Hammurabis ein Angriff auf die israelischen Besitzungen in Kleinasien ausgegangen sein, der von Sinuhe ausgeführt wurde, der auf diesem Wege dann in den Besitz der Güter des Goliath, des Starken von Retsenu, gelangt sein kann. Der erste größere Feldzug des David richtete sich schon im Jahre 559 ndFl gegen Edom, dessen König Bedad die Midianiter (also David-Zur und seinen Vater Hur) auf dem später Moab genannten Gebiet geschlagen hatte. Bedad kam offenbar ums Leben, als "David in Edom alles schlug, was männlich war". Lediglich Hadad, der knabenaltrige Sohn Bedads, entkam mit seinen Beschützern nach Ägypten, wo er bei Achmose und seiner Frau Tachpanes Asyl fand. Die zog ihn auf und vermählte ihn, sobald er im heiratsfähigen Alter war, mit ihrer jüngeren Halbschwester Mehetabeel: +========================================================+
| Die Schwester der Thachpenes (1. Könige 11, 19.20) | +--------------------------------------------------------+ ISAAK | JAKOB | LEVI = CHEVI = MESAHAB = ABSCHA, Herrscher des Berglandes | UADJ-CHAU SEBEK-EM-SAF | * ca. 495 ndFl; + 559 ndFl; | oo eine Frau, die zeitlich noch vor Neferi.t rangieren muss | | MATRED ----- oo ----- CHEOPS BEDAD * ca. 515 ndFl * ca. 535 ndFl * 489 ndFl | reg. als Fürst unter | | Samuel und Saul | | MEHE-TABE-EL ---oo--- HADAD * ca. 543 ndFl * ca. 550 ndFl | (Halbschwester | der Tachpanes GENUBATH * ca. 565 ndFl bzw. THACHPENES * ca. 524 ndFl ========================================================== In der Septuaginta (LXX) wird die Schwester der Tachpanes Thelkemina genannt, was vermutlich auf einer Eigenmächtigkeit des griechischen Übersetzers beruht; denn dieser Name gehört zu Tachpanes selbst, die den Sohn Genubath (= Nebat = Ginath) von Hadad und ihrer Schwester aufzog, die offensichtlich früh verstarb, vielleicht sogar bei der Geburt des Knaben. Es ist denkbar, dass die Mumie der Henhenet aus der Zeit des Pharaos Mentuhotep (= Achmose), die bei ihrem Tode eine junge Frau mit einem sehr engen Becken gewesen sein soll, der bei der Geburt des Genubath verstorbenen Mehetabeel gehörte. Von Genubath stammt überdies die Bezeichnung Genebatiye bzw. Nabatäa für Ost-Edom ab. Das ergibt jedoch nur Sinn, wenn Genubath später tatsächlich Herrscher über dieses Gebiet war. Da Hadad bekanntlich wieder zurück in seine Heimat ging, wo er unter dem Namen Hadar König von Edom gewesen sein soll (1. Mose 36, 39), so ist eine Herrschaft Genubaths über Edom ebenfalls zu unterstellen. Auch dessen Sohn Jerobeam war später immer noch ein getreuer Anhänger Ägyptens. Seine Mutter war eine Tochter Davids I mit Namen Zerua, Zeruga oder Zeruja, die irrtümlich als Schwester Davids ausgewiesen wird. Darüber ist weiter oben schon abgehandelt worden. Das AT führt Hadad bzw. Hadar zweimal als König von Edom auf, und zwar einmal als Nachfolger Husams, was aus edomitischer Sicht verständlich ist, da das Interregnum Samuel/ Saul als Fremdherrschaft aufgefasst wurde, und dann wieder an letzter Stelle, bevor sein Sohn Genubath auf den Thron kommt, der in 1. Mose 36 nicht mehr erwähnt wird. Folglich wurde dieses Kapitel abgeschlossen, nachdem Hadad in seine Stadt Pagu in Edom eingezogen war. Das dürfte vor Davids Tod kaum der Fall gewesen sein, also frühestens 592 ndFl unter der neuen ägyptischen Suprematie. Möglicherweise setzte David in Moab, das zu dieser Zeit wohl noch nicht so hieß, seinen Adoptivsohn Elimelech ein, den Sohn von Simson-Phalti und Michal. Elimelech und seine Familie werden im Buch Ruth (1, 2) als Ephrater aus Bethlehem-Juda bezeichnet, also aus der Stadt Davids. Elimelechs Frau ist Naema = Ahinoam, die Tochter des Ahimaaz, den ich für einen Enkel Kaleb-Lechems halte wie David war. Als Grund für den Umzug nach Moab wird im Buch Ruth eine Hungersnot angeführt, was für die genaue Datierung nicht viel hergibt. Möglicherweise wurde Elimelech auch erst von einem Stiefbruder nach Davids Tod hier eingesetzt. In dem Kapitel über die Nachfolge Davids muss hierauf näher eingegangen werden. Dann werden wir sehen, dass im Buch Ruth ein Missverständnis verborgen liegt. Das Ende Davids I und seines Reiches fiel in eine Zeit, in der Ägypten und Mesopotamien ihre Isolierung aufgaben und in bemerkenswert kurzer Zeit fest auf dem außenpolitischen Parkett Fuß fassten. Damit begann ein neues Zeitalter der Diplomatie; aber es verschoben sich auch die Grenzen der Machtbereiche. So wurde die Lage im Vorderen Orient durch neue Herrscher mit anderen Zielen und Vorstellungen, als sie ihre Vorgänger noch gehabt hatten, völlig umgestaltet. Es wurden wieder Kriege geführt, die die Eroberung teils verloren gegangener teils neuer Gebiete zum Ziele hatten. So wurde auch das Ende Davids I selbst durch einen Anstoß aus dem Ausland eingeleitet.
Letzter Stand: 30. Juni 2014
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