Sechstes Buch: Das Olympische Zeitalter von 624 bis 642 ndFl

5. Kapitel:

Die Etrusker und die Könige von Rom
(1. Teil)


Der Name Etrusker leitet sich in seinen unterschiedlichen Formen (Tyrsener, Tyrrhener, Tosker, italienisch Tuschi), von dem Namen des Tyrsenos ab, den Herodot als einen Sohn des Atys, des Sohnes des Manes, bezeichnet. Wir erkennen in diesen beiden Vorfahren des Tyrsenos den Hethiterkönig Hattusilis und dessen Vater Labarnas-Perseus-Achaimenes. Da Atys-Hattusilis bereits zu Beginn des siebten nachsintflutlichen Jahrhunderts starb, kann die Geschichte, die Herodot erzählt, nicht ganz stimmen:1

... Die Lyder meinen, dass auch die Spiele, die man jetzt bei ihnen und bei den Hellenen hat, ihre Erfindung seien. Sie wollen sie zu derselben Zeit erfunden haben, als sie das Land am tyrsenischen Meer (heute Tyrrhenisches Meer) besiedelten; und das sei so gekommen:

Zur Zeit des Königs Atys, des Sohnes des Manes, herrschte in Lydien große Hungersnot. Anfangs ertrugen die Lyder sie geduldig, als sie aber immer fortdauerte, suchten sie Abhilfe, und jeder erdachte etwas anderes. Damals wurden das Würfel- und Knöchelspiel, das Ballspiel und alle anderen Spiele erfunden, nur nicht das Brettspiel, dessen Erfindung die Lyder nicht für sich in Anspruch nehmen. Durch diese Spiele vertrieben sie den Hunger in der Weise, dass sie einen Tag spielten, um die Esslust nicht aufkommen zu lassen, und den nächsten Tag aßen und nicht spielten.

So lebten sie achtzehn Jahre lang. Als die Not aber nicht nachließ, sondern immer größer wurde, da schied der König das ganze lydische Volk in zwei Gruppen und ließ das Los entscheiden: die eine Hälfte sollte im Lande bleiben, die andere sollte auswandern. Der König selber trat mit auf die Seite derer, die bleiben mussten, und gab den Auswandernden seinen Sohn mit, namens Tyrsenos. Da zog denn die Hälfte, die das Los zum Auswandern verurteilte, hinab nach Smyrna, baute dort Schiffe, belud sie mit allen nützlichen Gerätschaften und fuhr aus, Lebensunterhalt und Land zu suchen.

An vielen Völkern schifften sie vorüber und gelangten zum Lande der Ombriker. Dort siedelten sie sich an, bauten Städte und leben dort bis auf den heutigen Tag. Sie änderten ihren Namen und nannten sich nach dem Sohn ihres Königs, der sie geführt hatte. So erhielten sie den Namen Tyrsener. Die Lyder in der Heimat aber waren hernach von den Persern unterjocht worden.

Die Ombriker oder Umbrier bewohnten damals schon Mittelitalien und sind vermutlich mit den vermeintlichen Etruskern identisch, den Rasenna, Rasen oder Resen. Konventionell werden die Rasen für die Etrusker gehalten. Dadurch entstehen immer wieder Probleme, wenn sich alteingesessene Römerfamilien als Etrusker bezeichnen. Der römische Dichter Horaz bezeichnet den berühmten Maecenas, den aus einem etruskischen Geschlecht stammenden Berater des Kaisers Augustus und Vorbild aller Mäzene, z.B. als "Lyder", und Vergil, ein anderer römischer Dichter, der aus der etruskischen Stadt Mantua stammte, nennt die Tyrrhener in seiner Aeneïs ebenfalls "Lyder".

Man geht davon aus, dass die Etrusker die Ureinwohner des Landes waren und dass sie Feinde der Römer gewesen und von diesen ausgerottet worden seien. Es gibt aber viel zu viele Hinweise darauf, dass die Etrusker gleichzeitig mit den Römern in Italien einwanderten und zunächst mit den Rasen friedlich zusammenlebten, was zu der Annahme verleitete, dass die nicht in Rom oder Latium lebenden "Römer", nämlich die Etrusker, auch die Rasen seien, die tatsächlichen Ureinwohner des Landes.

Was für Herodot nicht ersichtlich war, nämlich die Unmöglichkeit einer Mitwirkung des Atys bei der Auswanderung der Tyrsener achtzehn Jahre nach der Katastrophe Typhon 4, leuchtet uns ein: Unter Tudh-Alyattes, dem Sohn und Nachfolger des H-Atys-ilis, fand die Schlacht des Kadaschman-Charbe gegen die Sutu und Phryger statt. Diese hatten vorher das Land, das vermutlich auch durch Typhon in Mitleidenschaft gezogen worden war, ausgebeutet. Ein Jahr danach fasste sich Tyrsenos, der Lydo-Hethiter aus der Dynastie des Achai-Manes, also eigentlich auch ein Perser, ein Herz und zog mit einem Trupp von jungen, unabhängigen Leuten in die weite Welt. Im Jahre 643 ndFl traf er in Umbrien ein. Sie müssten Magna Graecia gemieden haben oder bestenfalls in dessen nördlichsten Bereichen an Land gegangen sein.

Ich bin geneigt, Tyrsenos eher als den Sohn des Tudhaliyas aufzufassen als den des Hattusilis. Wäre er ein Sohn des letzteren gewesen, dann hätte er um 590 ndFl bereits geboren sein müssen und wäre in der Geschichte dieser Zeit mit Sicherheit schon aufgetreten. Ich möchte ihn deshalb erst im Jahre 620 ndFl als Sohn einer Nebenfrau des Tudhaliyas auf die Welt kommen lassen. Im Alter von etwa 22 Jahren hatte er demnach italischen Boden betreten und war so aus der kleinasiatischen Welt ausgeschieden. Außerdem benötigen wir für die Fortführung der römischen Geschichte einen jungen Tyrsenos, wie wir noch sehen werden.

Werner Keller schreibt2: Herodots Bericht, der die Einwanderung (der Tyrsener in Italien) in die Zeit des Trojanischen Krieges versetzt, wurde in römischer Zeit, als die etruskische Sprache noch lebte, allgemein geglaubt ... So beriefen sich in der Kaiserzeit die Bewohner aus Sardes, der alten lydischen Residenz, auf ihre Verwandtschaft mit dem etruskischen Königsgeschlecht der Tarquinier.

Das trifft den Nagel auf den Kopf; denn Tyrsenos ist mit dem ersten römischen König, mit Tarquinius, identisch.

Meines Erachtens besteht zwischen den Angaben Herodots und den anderen in diese Richtung weisenden Äußerungen einerseits und der Ansicht des Dionysios andererseits, der aus Halikarnassos kam, aus derselben Stadt wie Herodot, kein Widerspruch; Keller schreibt über Dionysios3:

Er, gebürtiger Grieche in römischen Diensten, behauptete, die Tyrsener seien autochthon, eine seit langem in Italien ansässige Urbevölkerung. Aber er selbst gab zu, dass dieses "sehr alte Volk ... weder in seiner Sprache noch in seinen Sitten den anderen glich".

Was Dionysios sagt, bezieht sich auf die Rasen(na), die tatsächliche uralte Urbevölkerung Italiens. Die Etrusker dagegen waren Lydo-Perser oder Hethiter, deren Sprache und Sitten völlig verschieden waren von denen der Rasen. Auf die Rasen-Urbevölkerung waren schon die Dorer oder Geraci getroffen, als sie "Magna Graecia" schufen. Auf dieselben "Ur-Etrusker" stießen auch die Tyrsener, die später mit vollem Recht als "Lyder" bezeichnet werden konnten.

Tyrsenos "latinisierte" als Bewohner Latiums seinen Namen in Tarquinius und ergänzte ihn durch seine Herkunftsbezeichnung: Persicus, also "der Perser". Ich nehme schon vorweg, dass Tarquinius später, nachdem er zum zweiten Mal König geworden war, seinen Namen abwandelte in Tarquinius Priscus, "der Vormalige". Das hat zu erheblichen Missverständnissen in der konventionellen Geschichte geführt.

Außerdem möchte ich Tyrsenos-Tarquinius mit Remus identifizieren, der zunächst gemeinsam mit Romulus-Aeneas Rom gründete bzw. aufbaute, der dann aber von ihm vertrieben wurde und "aufs Land" zog, also zu den Ur-Etruskern, von denen er nicht nur das Zehnersystem und den Säkulakalender übernahm, sondern auch sonst noch eine Menge lernte. Das Zehnersystem war im alten Orient an sich ungebräuchlich, trat aber bald schon seinen Siegeszug durch die römische Welt an und blieb bis heute dominant. Es gehörte mithin zu den "andersartigen" Sitten der Rasen(na).

Tyrsenos begann sogleich im ersten Jahr seines Aufenthalts in Italien mit dem Säkulakalender. Das erste tyrsenische Saeculum begann also 19 Jahre nach dem achten Rasen- oder ur-etruskischen Saeculum, das bereits 23 Jahre nach dem Beginn des siebten (601 ndFl), das durch Typhon zu einem "Rumpf-Saeculum" geworden war (624 ndFl), angefangen hatte. Die Rasen zählten von 624 ndFl an ihre Saecula alle volle hundert Jahre weiter, dasselbe taten die Tyrsener ab 643 ndFl auch. Rechnerisch hätte aber eigentlich von 601 ndFl an weitergezählt werden müssen. Durch die Unterbrechnungen und Neuanfänge im siebten nachsintflutlichen Jahrhundert gab es nun drei verschiedene4 Saecula-Zählarten, worüber ich im Band 1 schon ausführlich abgehandelt habe. Dadurch gerieten die merkwürdigen 123- und 119jährigen Saecula in die konventionelle römische Geschichte hinein.

Die Ahnenreihe des Aeneas und des Tyrsenos
        JUPITER(-DOLICHENUS) = ZEUS-ADAM I  = ILUSCHUMA
        |                      |
DOROS = QUIRINUS* = SCHIUINI = KAIN = KENAN = VUL-CANUS
|     = MARS = ARES I        = SETH I       = HEPHAISTOS
|                  +-----------+
DORER              |  *: Der Name Quirinus bedeutet auch "der
(in Magna Graecia) |     Lanzenschwinger": Kain, Doros = Lanze!
                   |
+------------------+-----------+
HENOCH                         SETH II = ISAAK = JAGGIDLIM
|                   +----------+---+
|                   |              |
SELENE              SETH III       SEM-JUDA = ISCHTUP-ILUM
oo PROMETHEUS       = POSEIDON     oo DANAE
|                   |              |
|                   |              |
PUSARUMMAS          ORION          |
| = ZEUS-ADAM II    oo METIADUSA   |
|                   |              |
TROS                MUBALLITSAT oo PERSEUS-ILOS oo ELEKTRA
oo KALIRRHOE        |              = MANES |  ("EURYDIKE")
|                   |              |       |
ASSARAKOS oo HIEROMNEME            +-------+------+
KYAXARES   *ca. 532              |              |
*ca. 525                           |              |
|                                  |              |
+--(3. Ehe)---------+              |              |
|                   PADUCHIPA  oo  H-ATYS-ILIS    |
|                                  |              |
|                                  TUDH-ALYATTES  |
|                                  |              |
|                                  TYRSENOS       |
|                                  *ca. 620 ndFl  |
|                                                 |
KAPYS ------------------oo------------------ THEMIS
*ca. 547 ndFl                                *ca. 551 ndFl
|
ANCHISES (oo "Aphrodite")
*ca. 568 ndFl                      PRIAMOS
|                                  |
AINEAS -----------------oo-------- KREUSA (II)
*ca. 595 ndFl                      *ca. 608 ndFl
|
ASKANIOS
*ca. 623 ndFl


Der Meder Aeneas war der Nachfahre des Meders Kyaxares, der in der Sage den Namen Assarakos trägt und mit Ares II = Araxes gleichgesetzt werden darf. Aeneas ist mit Romulus identifizierbar.

Die 23Jahres-Differenz in der Saecula-Rechnung kann nichts mit der Gründung Roms durch Romulus-Aeneas zu tun haben, der spätestens im Jahre 643 ndFl nach dem Wiederaufbau von Ilion-Troja auf einigen Umwegen, so z.B. über Karthago, wo er mit der Fürstin Dido zusammengetroffen sein soll, schon in Italien eingetroffen sein muss. Sein Kalender beginnt im Jahre 637 ndFl mit der Gründung Neu-Ilions. Er war demnach ein Ilius = Julier!

Bekanntlich soll Rom 23 Jahre nach dem Beginn des Olympiadenkalenders (konv. 776 v.Chr.) gegründet worden sein, das hieße (konvent.) im Jahre 753 v.Chr. oder (624 + 23 =) 647 ndFl entsprechend 233 v.Chr. in der berichtigten Chronologie. Die Römer zählten die Jahre ab urbe condita (= seit Gründung der Stadt) ab 637 ndFl = 243 v.Chr., worüber ich schon im Band 1 (Erstes Buch, 7. Kapitel: Kalender und Chronologie) abgehandelt habe, ebenso darüber, dass die Abkürzung für ab urbe condita nicht AUC ist, wie allgemein angenommen wird, sondern AUCD, wobei der Buchstabe "D" als Zahlzeichen für 500 (Jahre) gelesen werden sollte.

Wir können, da die Tyrsener letzten Endes auch Römer waren, etruskische oder Rasen-Saecula einerseits und tyrsenische oder Römer-Saecula andererseits unterscheiden, die um 19 Jahre gegeneinander versetzt verlaufen. Von diesen beiden habe ich noch die rechnerischen Saecula abgegrenzt, die volle Jahrhunderte seit der Sintflut zählen, die aber hernach in der Praxis kaum noch Bedeutung hatten.

Die Überlieferung ist stark zerdichtet und erscheint daher sagenhaft. Sie trennt Aeneas und die "Zwillinge" Romulus und Remus durch mehrere Generationen. Wie haarscharf sie sich dennoch an der Wirklichkeit entlang orientiert, zeigt meine Rekonstruktion der Frühgeschichte Roms, die sich in diesem Kapitel jedoch auf die Königszeit beschränkt. Dabei greife ich in der Zeit weit vor. Da aber die frühe Römerzeit von der übrigen Geschichte kaum berührt wird, so habe ich in dieser Hinsicht keine Bedenken. Der Geschichtsfluss wird auf diese Weise im bezug auf Rom nicht unterbrochen, und im bezug auf die übrige Geschichte ergeben sich keine umständlichen Anpassungen an Ereignisse, die dem Leser noch nicht bekannt sind. Um deutlich machen zu können, wie hart die Überlieferung an der Wirklichkeit entlangschleift und sich exakt an der Frühgeschichte Roms orientiert hat, werde ich zunächst die Gründersagen in den wesentlichsten Punkten wiedergeben, um sie dann in die Sprache der Historie zu übersetzen.

Eine Geschichte Roms hat der römische Geschichtsschreiber Livius5 bereits im Altertum verfasst. Er spricht von einer über siebenhundertjährigen Geschichte Roms zu seiner Zeit, was wir entschieden bestreiten müssen. Offensichtlich war Livius der "Erfinder" der getarnten Schreibweise AUC(D) für Ab Urbe ConDita und gab seinem Werk auch diesen Titel. Er schrieb eine Gefälligkeitsarbeit für Kaiser Augustus, dessen julische (trojanische) Abstammung diesen zu einem Abkömling göttlicher Herkunft machen sollte. Dass Augustus als Verwandter des Gaius Julius Caesar ein Julier war, ist leicht einzusehen; dass er aber auch - wie der ebenfalls mit ihm verwandte spätere Kaiser Claudius - ein Etrusker war, ist nur dann einleuchtend, wenn sich die Stammbäume dieser Kaiser-Familie auch auf Tyrsener zurückführen lassen, so zum Beispiel auf Antenor-Arruns, den "trojanischen Bruder" des Lucumo-Tyrsenos, wie wir noch sehen werden.

Claudius fasste sich ebenso als Gott auf wie alle anderen römischen Kaiser. Um diese Göttlichkeit bei Augustus zu untermauern, musste Livius dessen Abstammung mit einer langen Zeitspanne verbinden, was sich für aristokratische Familien immer sehr gut ausnimmt, besonders dann, wenn sie sich auf göttliche Herkunft berufen.

Livius verwendet, wie in der Geschichtsschreibung in der Antike überwiegend gebräuchlich, viele sagenhafte Überlieferungen, die zu der damaligen Zeit schon entstanden sein können. Immerhin konnte er seinen Zeitgenossen die lange Geschichte vorgaukeln, obwohl die Einwanderung der Römer in Italien zu seiner Zeit erst etwa 250 Jahre zurücklag. Auf heutige Verhältnisse übertragen müssten wir, hätten wir nicht ein besseres Geschichtsbewusstsein als die Menschen im Altertum, einem Historiografen glauben, die Zeit Friedrichs des Großen gehöre ins dreizehnte Jahrhundert unserer Zeitrechnung.

Wir können deshalb davon ausgehen, dass Livius' Angaben nicht unbedingt der Wirklichkeit entsprechen. Trotzdem werde ich diese nicht völlig ignorieren, zumal uns eine Geschichte Roms, die in eine so frühe Zeit zurückreicht, von anderen antiken Schriftstellern nicht vorliegt.

Livius nennt neben Aeneas noch einen weiteren Auswanderer aus Troja, mithin also insgesamt den dritten namentlich Bekannten, der um diese Zeit aus Kleinasien nach Italien zog. Dieser Antenor hatte Menelaos und Odysseus bei sich aufgenommen, als sie inkognito in die Stadt Troja gekommen waren, um Helena abzuholen6. Es ist nicht auszuschließen, dass dieser Antenor ein Schwager des Aeneas, ein Schwiegersohn des Priamos sowie ein Bruder des "Paphlagoniers", das heißt Hethiters Tyrsenos war und später Arruns genannt worden sein kann, auf den ich noch zu sprechen komme.

Wenn Livius sagt, dass Aeneas und Antenor stets für die Rückgabe der Helena gestimmt hätten, dann stellt er sich damit auf den Standpunkt der jüngeren Iliaden, die nichts von dem Aufenthalt der Helena in Ägypten wissen wollen, den Herodot weitaus glaubwürdiger darstellt als die Spätdichtung über den Trojanischen Krieg. Livius fährt fort:

(Buch I, 2) Nach mancherlei Zufällen sei Antenor dann mit einer Schar Eneter, die, durch Unruhen aus Paphlagonien vertrieben, Siedlungsraum und einen Führer suchten - ihren König Pylaemenes hatten sie vor Troja verloren - in die entlegenste Bucht des Adriatischen Meeres gekommen; (3) nach Vertreibung der Euganeer, die zwischen Meer und Alpen saßen, hätten die Eneter und Trojaner jene Länder besetzt. Und in der Tat wird auch der Ort, wo sie zuerst an Land gingen, Troja genannt - und der Gau heißt danach der Trojanische; das Volk insgesamt wurde Veneter genannt.

Von Unruhen in Zentralanatolien (Paphlagonien gehört dazu) kann ausgegangen werden, wenn wir die politischen Zustände, die hier kurz vor dem Sutu-Krieg des Kadaschman-Charbe herrschten, in Betracht ziehen. Die Landung der (V)Eneter findet auffälligerweise in etwa derselben Adriaküstenregion statt, in der auch die Tyrsener des Herodot an Land gegangen sein sollen, nämlich nördlich von Umbrien. Livius fährt fort:

(4) Aeneas, durch das gleiche Unglück (Eig.Anm.: die Zerstörung Trojas) von daheim vertrieben, aber vom Schicksal zur Gründung eines größeren Staatswesens bestimmt, sei zuerst nach Makedonien gelangt, von dort auf der Suche nach Wohnsitzen nach Sizilien geraten und habe von Sizilien aus mit seiner Flotte das Gebiet von Laurentium erreicht; auch dieser Ort hat den Namen Troja.

Der Kommentator vermerkt hierzu: (Die Zwischenlandung in Makedonien ist eine) Alte Überlieferung. Die makedonische Stadt Rakelos änderte ihren Namen in Aenea (Aineia) und prägte Münzen mit dem Bild des den Anchises tragenden Aeneas. (Die Landung auf Sizilien) Hat historische Wahrscheinlichkeit. Die Elymer (Städte: Eryx, Segesta) werden von Thukydides (6,2,3) als Flüchtlinge aus Troja bezeichnet und Elymus von Hellanikos als ein Waffengefährte des Aeneas.

Livius hält demnach nichts von einer Reiseunterbrechung in Karthago bei der Fürstin Dido, wie sie sein Landsmann Vergil in seinem Epos Aeneïs beschreibt. Das Datum bzw. Jahr der Gründung Karthagos wird konventionell mit 814 v.Chr. angegeben. Ausgehend vom (falschen) Jahr der Gründung Roms (753 v.Chr.) hätte die Gründung Karthagos 61 Jahre früher stattgefunden. In der berichtigten Chronologie würde das dem Jahr 637 ndFl, in dem der römische AUCD-Kalender beginnt, abzüglich der 61 Jahre entsprechen, das heißt dem Jahr 576 ndFl. Eine Rechnung, die von 592 ndFl (auch ein oder zwei Jahre später) ausgeht, von der Zeit nämlich, als Kadmos-Nikmad von den Ägyptern aus Tyrus vertrieben wurde, würde in das Jahre 653 ndFl führen, was mit der römischen Geschichte nicht mehr so gut in Einklang zu bringen ist.

Im Jahre 576 ndFl, kurz nach dem Raub der Europe, brachte Kadmos eine Expedition zur See auf den Weg in den Westen des Mittelmeeres. Ob sie der Wiederbringung der geraubten Tochter dienen sollte, ist nicht verbürgt. Sie wurde von einem Sohn des Kadmos angeführt. Der Kolonisator, der die Stadt Karthago gründete, kann nicht ein Sohn der Harmonia gewesen sein, als welcher er im Jahre 576 ndFl viel zu jung für diese Aufgabe gewesen wäre. Er müsste um 550 ndFl geboren sein, was ihn in die Nähe seines Bruders Labdakos bringt, der 548 ndFl etwa geboren wurde.

Der Name Karthago bedeutet Stadt der Thager. Die Thager sind die Phönizier, deren Name sich von Phönix ableitet, den ich für Agenor selbst halte, den angeblichen Vater des Phönix. Der ältere und außerhalb Griechenlands verbreitetere Name Thager, Tjeker oder (ägyptisch) Tekelesch führt auf den eigentlichen Gründer von matu tachschi (aramäisch für Phönizien) zurück, auf Isaak = Tochu-Etam = Tachtim = Tektamus. Isaak = Tachtim-Hodschi, aus welchem Namen sich "Land Tachschi" direkt herleiten lässt, war ein Setharide, und Agenor, der Sohn des Seth-Poseidon, war sein Enkel.

Die Römer nannten die Karthager bei ihrem angestammten Namen "Phönizier" (griech.: Phoiniki; lat.: Poeni; eingedeutscht: Punier). Der phönizische Name der Fürstin Dido, die mit Aeneas zusammentraf, als dieser von Troja kam und auf dem Weg nach Italien war, lautet Elissa. Hieraus kann u.U. darauf geschlossen werden, dass es sich bei dem Volk Elisa, das zu den japhetitischen Kindern Javan zählt, um die von Nikmad, dem Javan, abstammenden Karthager handelt. Ich meine aber, dass Elisa das spätere Hellas ist, welcher Name von den Dorern aus Magna Graecia (Unteritalien und Sizilien) mit nach Griechenland gebracht wurde. Dagegen könnten die Dodaniter (ebenfalls 1. Mose 10, 4) die nach der Fürstin Dido benannten Karthager sein, die von Herodot Karchedonier genannt werden.

Ich schließe nicht aus, dass die Karthager zu der Zeit des Aeneas in Italien bereits Kolonien gegründet hatten und Aeneas nach dort eskortierten. Aeneas wäre unter diesem Aspekt nicht in eine unberührte Gegend gekommen, wo er Rom gründete, sondern er wäre in irgendeiner besitzrechtlichen Form den Karthagern verpflichtet gewesen. Hierüber ist jedoch nur zu spekulieren. Livius fährt fort:

(5) Als die dort (bei Laurentium) gelandeten Trojaner - es waren ihnen ja am Ende der unmäßig weiten Irrfahrt nichts weiter als Waffen und Schiffe geblieben - aus dem Gebiet Beute zusammenrafften, eilten König Latinus und die Ureinwohner, die damals jene Marken innehatten, zur Abwehr der Eindringlinge in Waffen aus der Stadt und aus dem Land herzu.

Latinus, der letzte König des Urvolkes von Latium, der so genannte Aborigines, hat eine mythische Genealogie, was ihn nicht sonderlich historisch echt erscheinen lässt. Da sein Zusammentreffen mit den einwandernden Trojanern aber mehrfach, wenn auch unterschiedlich, überliefert ist, so kann an seiner Existenz festgehalten werden, wenn auch nicht an seinem Namen. Schließlich muss es ja einen Herrscher in diesem Gebiet gegeben haben, und womöglich war er einer aus dem Urvolk der Rasen. Livius fährt fort:

(6) Von jetzt an gibt die Tradition zwei Versionen: Einige berichten, Latinus habe, im Kampfe besiegt, Frieden mit Aeneas geschlossen, sodann sich verwandtschaftlich verbündet. (7) Andere sagen, Latinus sei, als die Schlachtreihen schon geordnet standen und noch bevor die Zeichen zum Angriff ertönten, inmitten der Vornehmsten vorgetreten und habe den Führer der Eindringlinge zur Unterredung herausgerufen; habe dann ausgeforscht, wer sie seien und woher und aus welchem Anlass sie aus ihren Sitzen aufgebrochen und was zu suchen sie im Gebiet der Laurenter an Land gegangen seien. (8) Als er hörte, die Schar bestünde aus Trojanern, ihr Führer Aeneas sei ein Sohn des Anchises und der Venus (Aphrodite), Heimstatt und Haus seien ihnen verbrannt, sie selbst flüchtig und auf der Suche nach Wohnsitz und einem Ort zur Gründung einer Stadt - da habe er aus Bewunderung für die vornehme Herkunft des Volkes und des Mannes und für ihren zu Krieg oder Frieden gleicherweise bereiten Sinn die Rechte geboten als Pfand künftiger Freundschaft. (9) Sodann sei zwischen den Führern ein Bund geschlossen worden, und die Heere hätten sich begrüßt...

Da habe Latinus dem Bündnis der Völker noch ein... familiäres Bündnis beigefügt, indem er seine Tochter dem Aeneas zur Frau gab. (10) Dieses Ereignis besonders stärkte den Trojanern die Hoffnung, sie könnten endlich ... ihre Irrfahrt beenden. Sie bauen eine Stadt. (11) Aeneas nennt sie nach dem Namen seiner Gattin Lavinia Lavinium. Bald gab es auch einen männlichen Nachkommen für die junge Ehe, dem die Eltern den Namen Ascanius zusprachen.

Bezeichnend ist hier - wie bei Herodot schon zu beobachten ist -, dass die Historiografen des Altertums, wenn sie in der Geschichte weit zurückgreifen, immer mehrere Versionen zur Auswahl haben, die keineswegs in jedem Falle so dicht beieinander liegen wie hier bei Latinus. Livius berichtet weiter, die Rutuler (ein Volk aus dem Bereich des südlich von Rom gelegenen Bezirks Ardea) hätten die Verbündeten kurz darauf angegriffen, da Lavinia deren König Turnus vor dem Eintreffen des Aeneas schon versprochen gewesen sei. In einer Schlacht, in der Latinus allerdings fiel, wurden die Rutuler besiegt.

(2, 3) Darauf nahmen Turnus und die Rutuler... Zuflucht zu der bedeutenden Macht der Etrusker, zu König Mezentius, der in Caere, einer damals mächtigen Stadt, herrschte und schon von Anfang an über die Gründung der neuen Stadt sehr wenig erfreut war und nun glaubte, es wüchse sich die trojanische Macht allzusehr gegen die Sicherheit der Ureinwohner aus; er vereinigte also... seine Streitkräfte mit den Rutulern.

Diese sagenhafte Geschichte musste von der späteren, die erst unter Romulus und Remus zur Gründung Roms führt, ganz deutlich abgegrenzt werden. Es gibt für mich keinen Zweifel daran, dass Turnus niemand anderer ist als Tyrsenos = Tarquinius, der Anführer der Tyrsener, die hier Rutuler genannt werden. Ihr Wohnstatt südlich von Rom lässt darauf schließen, dass nicht sie diejenigen waren, die in Umbrien an Land gingen, sondern die (V)Eneter unter Antenor.

Die Etrusker, mit denen Turnus sich verbündet, müssten noch die Rasen(na) sein. Wie man sieht, gingen bei Livius schon die beiden Völker durcheinander. Der Name Tyrsenos kommt bei ihm auch gar nicht vor, und den König Lucius (Lucumo) Tarquinius Priscus bezeichnet er als den Sohn des Korinthers Demaratus, der von Cypselus (= Kypselos, der um 598 ndFl geborene Sohn des Chus angeblich mit Merope, der mutmaßlichen Tochter des Herakles, also seiner Nichte) aus Korinth vertrieben wurde. Andere sagen, dass Demaratus Corinthus der Schwiegervater von Lucumo und Arruns gewesen sei, der Vater der Tanaquil, mit der beide verheiratet waren. Hierauf komme ich weiter unten wieder zurück.

Immerhin gilt Tarquinius Priscus - wenn er auch als fünfter König von Rom angesehen wird - als der Einführer einiger Neuerungen in der Stadt; so soll er die Fasces (Rutenbündel, Faschinen), die Insignien, das Opferritual, die Spiele und das Zeremoniell des Triumphes eingeführt haben. Das sieht indes eher nach dem ersten oder zumindest einem sehr frühen König als nach dem fünften aus.

Livius schildert weiter, Aeneas habe angesichts des bevorstehenden Krieges die verbündeten Völker auch dem Namen nach geeinigt und sie Latiner genannt. Die Etrusker seien die mächtigsten Urbewohner Italiens gewesen, beherrschten sie doch zu dieser Zeit nicht nur die Küste von den Alpen bis zur Sikulischen Meerenge (Straße von Messina), sondern auch das Meer davor selbst. Hier sind natürlich die Rasen gemeint, und die Anhänger des Aeneas-Latinus waren ohnehin schon die Latiner von Latium, der Gegend um Rom.

Das Treffen in offener Feldschlacht, die Aeneas gewählt hatte, verlief für die Latiner günstig, doch Aeneas fiel im Kampfe und wurde am Ufer des Flusses Numicus begraben, wo er als "einheimischer Jupiter" (Iuppiter indiges) verehrt wird.

Es ist immer noch von den Rasen(na) die Rede. Für die weitere Geschichte Roms ist hier als wichtigste Angabe festzuhalten, dass die patrizischen Römer des Meders Aeneas mit den Latinern geradezu identisch sind, während die plebejischen Lydo-Perser des Tyrsenos-Tarquinius enger mit den Rasen(na)-"Etruskern" verbunden waren, was gewiss auch zu der Vermischung bzw. Gleichsetzung der Rasenna mit den Etruskern in der späteren Überlieferung beigetragen haben dürfte.

Die Sage hat unter dem Zwang, die späteren Nachfahren des Aeneas, nämlich Romulus und Remus, zu den Gründern Roms zu machen, nicht nur die Tyrsener völlig unterschlagen, sondern sie hat auch die Gründung Roms durch die Gründung der Stadt Lavinium ersetzt, einer Stadt der Laurenter, die den modernen Namen Pratica di Mare führen soll. Wenn wir die Schlachten zwischen den Truppen der Urbevölkerung gemeinsam sowohl mit Aeneas als auch mit Turnus-Tyrsenos gegeneinander auf einen einfachen Nenner bringen wollen, dann haben wir hier die Auseinandersetzung zwischen Romulus und Remus mit ihren einheimischen Verbündeten erlebt. Tatsächlich verstarb Romulus-Aeneas noch vor Remus-Tyrsenos. Die Eifersuchtsgeschichte zwischen Aeneas und Turnus brauchen wir nicht ernstzunehmen. Wer aber war die Mutter des Ascanius? Lavinia oder Kreusa?

In der griechischen Mythologie soll Kreusa, eine Tochter des Priamos von Troja, die Gemahlin des Aeneas gewesen sein. Das kann stimmen; ihr Geburtsjahr von ca. 608 ndFl würde für Ascanius ein Geburtsjahr ca. 623 ndFl ermöglichen, wodurch er um 650 ndFl alt genug gewesen wäre für den Sohn Tullus Hostilius, den ihm die um 635 ndFl geborene Tochter des Hostius schenkte. Wenn Ascanius von Lavinia abstammen sollte, von der erst um oder kurz vor 640 ndFl geheirateten Tochter des Königs Latinus, dann käme für den Enkel Tullus Hostilius ein Geburtsjahr von frühestens 660 ndFl in Frage. Vermutlich lagen die Dinge ganz anders:

Wie ich weiter oben schon andeutete, waren die Latiner die Medo-Römer des Romulus-Aeneas, der folglich mit dem König Latinus der "Urlatiner" identifiziert werden kann. Der gab seine Tochter Lavinia dem Rutulerkönig Turnus (= Remus-Tarquinius), der auf diese Weise doch noch zu seiner versprochenen Braut kam, wenn es denn dieses Versprechen überhaupt gegeben hatte. Mir scheint, als sei hier von der ersten Begegnung von Romulus und Remus die Rede.

Lavinia soll den latinischen Staat nach Aeneas' Tod für ihren gemeinsamen Sohn Ascanius, dessen Vormund sie war, geschickt zusammengehalten haben7. Hier kommen Livius aber schon wieder Zweifel:

(3, 2) Ich möchte nicht darüber streiten - wer könnte sich denn in einer so weit zurückliegenden Angelegenheit festlegen -, ob es dieser Ascanius gewesen ist oder ein älterer, der von Creusa (Kreusa), während Ilion noch bestand, geboren und dann seines Vaters Fluchtgefährte wurde, den das Julische Geschlecht Julius (Eig.Anm.: von Ilius = der von Troja abgeleitet) nennt und als Stifter seines Namens für sich beansprucht.

Natürlich sind wir der Ansicht, dass dieser Ascanius schon erwachsen war, als sein Vater starb, und dass seine Mutter Kreusa, die Tochter des Priamos - oder wer immer sie war - ihn schon in Troja geboren hatte. Livius lässt keinerlei Zweifel daran, dass Aenaes der Vater des Ascanius war. Der Tod des Aeneas-Romulus gehört zudem in das Jahr 652 ndFl, als Ascanius schon etwa 30 Jahre alt war.

Was nun weiter überliefert wird, ist eine "Doublette": die Namen der Nachfolger des Aeneas sind auch die der Nachfolger des Romulus, nämlich die Namen der römischen Könige, wenn auch in abgewandelter Form. Livius, der sich weitgehend getreu an die mündliche Überlieferung hält, berichtet weiter:

(3, 3) Dieser Ascanius ... verlässt die blühende und für jene Zeiten schon mächtige Stadt seiner (Stief-)Mutter, da die Bevölkerung in Lavinium zu groß wurde, und gründete eine Stadt am Fuß des Albanergebirges, die man nach ihrer langgestreckten Lage an der Bergflanke Alba Longa nannte. (4) Zwischen der Gründung von Lavinium und der Pflanzstadt Alba Longa lagen etwa 30 Jahre.

Selbst die konventionelle Wissenschaft hat hieran nicht unerhebliche Zweifel, zumal bei anderen Schriftstellern abweichende Darstellungen angeboten werden. Die 30 Jahre würden von 643 bis 673 ndFl reichen, in welchem Jahr Ancus Marcius, der mit Ascanius identisch ist, tatsächlich Alba Longa gegründet haben könnte. Bemerkenswert ist, dass sich während der Regierungszeit der Livinia und nachher des Ascanius wie auch unter Ancus Marcius die "Etrusker" ausgesprochen ruhig verhielten. Dies ist insofern bedeutsam, als dadurch deutlich wird, dass diese Ereignisse in eine spätere Zeit gehören; denn die Etrusker (bzw. Rasenna) hätten nicht vierhundert Jahre stillgehalten, nur weil die Latiner einmal ihren König Mezentius besiegt hatten. Wir stehen hier vor dem "dunklen Zeitalter Griechenlands, Roms und Kleinasiens", das in Wirklichkeit nicht existiert hat, und von einer endgültigen "Niederwerfung der Etrusker", wie Livius meint, kann ohnehin keine Rede sein:

(5) Im Friedensvergleich hatte man sich dahin geeinigt, dass zwischen Etruskern und Latinern der Albula, den sie jetzt Tiber heißen, die Grenze sein solle. (6) (Es folgen die Namen von Nachfolgerkönigen aus dem Hause des Ascanius in Alba Longa, z.B.) Tiberinus, der beim Durchschreiten des Albulaflusses ertrank und dadurch dem Fluss seinen bis in die Nachwelt berühmten Namen gab.

Auch mit diesen Angaben geht die moderne Wissenschaft keineswegs konform. Wir können davon ausgehen, dass die ganze Zwischenzeit von Aeneas bis zu "seinem späten Nachfahren" Romulus künstlich aufgefüllt worden ist, da sie de facto überhaupt nicht vorhanden ist. Einige Namen der Könige von Alba Longa sind Wiederholungen von Vorfahren des Tyrsenos wie des Aeneas. So heißt einer zum Beispiel Atys und hat den Sohn Capys. Wir erkennen in ihren Namen einen Vorfahren des Tyrsenos und einen des Aeneas wieder. Viele Könige von Alba Longa tragen den Beinamen Silvius, der uns weiter unten wieder begegnen wird.

Nach Ascanius sollen noch zehn seiner direkten männlichen Nachfahren regiert haben, darunter die bereits erwähnten Herren Atys, Capys und Tiberinus. Nach dem angeblich im Tiber ertrunkenen Tiberinus saß dessen Sohn Agrippa auf dem Thron von Alba Longa, und dessen Sohn Romulus Silvius gab - vom Blitz getroffen - sein Amt "von Hand zu Hand" an Aventinus weiter, der auf dem nach ihm benannten Aventinus begraben wurde, einem der sieben Hügel Roms. Dann soll ein gewisser Proca geherrscht haben, dessen Abstammung offenbleibt.

Diese ganze Geschichte ist reine Phantasie; denn "die Tage des Trojanischen Krieges" lagen unmittelbar vor der Gründung Roms! Bei einer durchschnittlichen Generationsfolge - für den ältesten Sohn - von etwa 25 Jahren kämen auf diese Weise runde 250 Jahre zusammen, bei einer konventionell unterstellten Zeit zwischen dem Trojanischen Krieg und der Gründung Roms (ca. 1180 bis 753 v.Chr.) von mehr als vierhundert Jahren läge die durchschnittliche Generationsfolge bei über 40 Jahren.

Gegen Ende der Aufzählung erscheinen dann die Namen, die - leicht abgewandelt - auch als Königsnamen nach Aeneas auftauchen, und zwar an den ohne Vorfahren erwähnten Proca angehängt, der somit deutlich von den angeblichen Nachkommen des Ascanius abgegrenzt ist:

(3,10) Proca zeugte den Numitor und den Amulius; dem Numitor, der des Stammes Ältester war, vermachte er den alten Thron des Silvischen Geschlechts. ... Nach Vertreibung des Bruders herrschte Amulius. (11) ... die männliche Nachkommenschaft brachte er um; der Tochter des Bruders, der Rhea Silva, nahm er, indem er sie unter dem Schein der Ehrung zur Vestalin wählte, durch lebenslange Jungfrauschaft die Hoffnung auf Leibesfrucht. (4, 2) Als die Vestalin, genotzüchtigt, Zwillinge geboren hatte, gab sie - sei es, weil sie es glaubte, sei es, weil es ehrenvoller erschien, wenn ein Gott der Urheber dieses Fehltritts war - den Mars als Vater der fragwürdigen Nachkommenschaft an.

Die Vestalinnen wurden, wenn sie ihre Unschuld verloren hatten, mit dem Tode bestraft und ihre Kinder ebenfalls getötet. Die Knaben der Rhea Silva wurden in einer Wanne auf dem Tiber ausgesetzt, von einer Wölfin aber, die zum Fluss gekommen war um zu trinken, gerettet. Ein königlicher Hirte namens Faustulus beobachtete, wie die Wölfin die Knaben leckte und säugte. Der Ursprung dieser wunderlichen Sage, so meint Livius, liege darin, dass Larentia, die Frau des Hirten, von den anderen Hirten "die Wölfin" genannt worden sei, weil sie ihren Leib wahllos preisgab8. Diese Larentia war es demnach, die die Knaben aufzug.

Diese Begebenheit gehört natürlich nicht in die wirkliche Vorgeschichte Roms. Ob sie einen historischen Hintergrund hat, sei dahingestellt. Möglicherweise gehört sie in die Königszeit; denn die Herren Numitor und Amulius sind die späteren römischen Könige Numa Pompilius und Servius Tullius. Die Absicht, mit der in späterer Zeit versucht wurde, die Herkunft der römischen Adelsgeschlechter in eine sagenhafte Vergangenheit zu rücken, ist unverkennbar.

Unlogisch wird die Überlieferung - oder zumindest Livius - in dem Augenblick, wenn der herangewachsene Remus nach einem übermütigen Spiel zunächst dem Amulius zur Bestrafung zugeführt, nach seiner Verurteilung aber seinem Großvater Numitor zur Hinrichtung übergeben wird, der schon längst von seinem Bruder Amulius abgelöst worden sein müsste, der die Nichte Rhea Silva überhaupt erst zur Vestalin gemacht hatte. Jedenfalls hören wir nichts darüber, dass der vertriebene Numitor wieder aus der Verbannung zurückgekehrt sei. So kommt es zur Entdeckung der wahren Herkunft der jungen Männer, zu freudiger Umarmung des Großvaters und schließlich zur Bestrafung des Amulius. Jetzt wird Numitor wieder König - von Alba Longa natürlich; Rom existiert ja angeblich noch nicht.

Gemeinsam mit Albanern und Latinern gründen die Zwillinge bald darauf die Stadt, die alle übrigen Städte überragen sollte; aber das Hauptproblem aller Zwillinge - das haben wir schon öfter in der Geschichte gesehen, zuletzt noch in Sparta (voriges Kapitel) - ist eben die Tatsache, dass im Grunde genommen keiner von beiden der wirklich ältere ist, wenn man von Minuten oder manchmal auch Stunden absehen will. Mit Hilfe der Götter soll entschieden werden, wer von den Zwillingen der neuen Stadt den Namen geben und in ihr herrschen solle. Wie nicht anders zu erwarten, wählt Romulus, der der spätere Herrscher sein wird, den Hügel Palatium für seine Vogelschau, während Remus dafür den Hügel Aventin auswählt. Auf dem Palatin-Hügel stand bis in die Kaiserzeit das Palatinum (= der Palast) der Könige und Kaiser.

Da zuerst bei Remus sechs Geier erscheinen, bei Romulus aber kurz danach zwölf, so geht der Streit nun darum, ob das frühere Erscheinen oder die größere Anzahl an Vögeln die Antwort der Götter sei. Die Anhänger des Romulus überwältigen die des Remus, der schließlich getötet wird. Auch hierzu, so meint Livius, gebe es mehrere Überlieferungen. Letztendlich wurde aber Romulus König und gab der Stadt seinen Namen, das heißt, er nannte sie Roma und nicht etwa Romulus, was ich erwartet hätte. Andersherum wäre diese Benennung viel logischer, wenn sich nämlich ein Bewohner der Stadt Roma Romulus genannt hätte. Die Bewohner Rom(a)s nannten sich Römer (lat.: Romani). Aeneas könnte sich als Gründer Roms, das seinen Namen aus einer anderen Quelle bezogen haben dürfte, den Beinamen Romulus zugelegt haben.

Auf dem Palatium - so berichtet Livius (5,1) - habe man schon damals, also vor der eigentlichen Gründung Roms, das spätere römische Fest der Lupercalien begangen. Der Hügel selbst sei nach der Stadt Pallanteum (griech. Pallanteon) in Arkadien (Hellas, Peloponnes) benannt worden. Hier habe der Arkader Euander, der vor langer Zeit diese Landstriche beherrscht habe, diese aus seiner Heimat mitgebrachte Feierlichkeit verordnet, bei der junge Männer im übermütigen Spiel zu Ehren des Lykäischen Pan, den die Römer später Inuus genannt hätten, nackt herumgelaufen seien. Dieses Fest war es auch, bei dem Remus gefangen wurde.

Die am 15. Februar begangenen Lupercalien waren ein Fest der Hirten, die sich als "Wolfsabwehrer" (= lat. luperci) sahen. Später war dieses Fest ein Fruchtbarkeitsritus. Ebenso wenig kann an der Herleitung des Bildes von der nährenden Wölfin von diesem älteren Ritus gezweifelt werden.

Ich könnte mir vorstellen, dass Euander hier in Roma gelebt hatte und einer der Dorer war, die kürzlich auf die Peloponnes gezogen waren. Dort landete er in Arkadien und gründete die Stadt (oder die Spielstätte?) Pallanteon, die er nach dem römischen Hügel Palatium (oder Pallanteum?) benannte. Er brachte vermutlich die (dorischen) Spiele des lykäischen Pan von hier nach Hellas; sie hatten ihren Namen von (griech.) "lykos" (für "Wolf") und wurden jetzt latinisiert in Lupercalien (von lat. "lupus" für "Wolf"). Lykos war auch ein Beiname des Apollon. Beziehungen zum Zeus Lykaios sind ebenfalls nicht zu übersehen.

Romulus hatte den Palatin für seine Vogelschau ausgesucht, weil er hier aufgewachsen war, erzogen von dem Hirten Faustulus und dessen Frau Acca Larentia, der "Wölfin". Auch hierin kann eine Verbindung zu dem Hirtenfest der Lupercalien - und umgekehrt - gesehen werden.

Die Vogelschau, ursprünglich eine von jedem Hausvater vorgenommene Befragung der Götter, oblag später den hierfür ausgesuchten Auguren. Von der Deutung dieses streng reglementierten Zeichenlesens aus dem Vogelflug hingen zum Teil weittragende politische Entscheidungen ab. Die Vogelschau selbst geht auf skythische Gepflogenheiten zurück. Die Anzahl zwölf der Geier, die ihn zum Herrscher Roms bestimmt hatten, übernahm Romulus für die Anzahl der Liktoren, mit denen er sich umgab. Die Liktoren begleiteten später noch die Ratsherren bei Dienstgängen, nahmen Verhaftungen vor und wirkten im Opferdienst mit. Sie trugen als Zeichen ihres Amtes die fascis, das Rutenbündel mit der Doppelaxt (dem Richtbeil), deren Herkunft nach Ansicht einiger antiker Historiografen9 etruskisch ist.

Nach meiner Ansicht handelt es sich um die von den Minoern und Hethitern schon sehr früh übernommene Labrys, die Doppelaxt der Karer, die im ganzen Mittelmeerraum verbreitet war, folglich auch bei den Ur-Etruskern, den Rasenna. Weiter oben hatte ich schon gesagt, dass, wenn die Einführung der fasces dem angeblich fünften König Roms, nämlich dem Tarquinius Priscus, zugeschrieben wird, dies bedeuten würde, dass dieser in Wirklichkeit viel früher regiert haben müsste. Es dürfte daher angebracht sein, die Einführung der romulischen Riten in der Zeit der gemeinsamen Regierung von Romulus und Remus zu sehen. Die fascis (deutsch auch Faschine) wurde in unserem Jahrhundert zum Symbol der italienischen Faschisten.

Die Zahl zwölf wird von Livius mit noch anderen Gepflogenheiten der Etrusker in Verbindung gebracht, was uns jedoch stutzig macht; denn wenn die Ur-Etrusker, die Rasenna mit dem Zehnersystem arbeiteten, dann kann Livius das Zwölfersystem nur auf die orientalischen Etrusker beziehen, die Tyrsener, über die er sich sonst aber völlig ausschweigt. Andererseits kannte Aeneas-Romulus das Zwölfersystem von Hause aus mindestens ebensogut wie Tyrsenos-Remus. Es ist denkbar, dass einiges von dem, was Romulus-Aeneas von den Uretruskern übernommen haben soll, in Wirklichkeit von ihm selbst und den Etruskern des Remus-Tyrsenos eingebracht wurde.

Zu bedenken gilt es bei den Neuerungen des Romulus, dass wir in Wirklichkeit erst jetzt in der Zeit des Aeneas und des Tyrsenos stehen, und dass alles, was vorher geschehen sein soll, nicht in die Vorgeschichte dieser beiden Herren gehört. Ihre Vorfahren lebten in Kleinasien, nicht etwa in Alba Longa!

Bezeichnenderweise trägt Rhea-Silva, die Mutter der Zwillinge, auch den Namen Ilia, was sie mitsamt ihrem Namen Rhea, der zu der Mutter des in der Erdhöhle geborenen Zeus gehört, zu einer ilischen, also troischen, Gottesmutter macht. Dies sind beabsichtigte Hinweise auf die Vorrangstellung der Meder aus Troja gegenüber den Perso-Lydern, also der in Rom lebenden Patrizier gegenüber den in der Provinz lebenden Plebejern:

Remus wurde nicht getötet, er zog aufs Land. Die Patrizier taten später alles, um seinen Stamm vergessen zu machen.

Der Name Patrizier wird von Livius auf die Hundertschaft der Senatoren zurückgeführt, die Romulus auswählte, womit einerseits das Zehnersystem bestätigt wird, andererseits aber auch der Begriff "Vater" (lat.: pater) in die Politik Roms eingeführt worden ist; denn diese Senatoren nannten sich "Väter", was Livius als Bezeichnung für ein Ehrenamt ansieht. Deutlich wird hieran sichtbar, dass die Patrizier ursprünglich lediglich die Stadtrömer waren. Dass sie später zu den bevorzugten Familien gehörten, verdanken sie weitgehend der Dichtung, die fast nur ihre medische, nicht aber die persisch-lydische Abstammung der plebejischen Landbevölkerung vergöttlichte, obwohl viele namhafte Römer aus plebejischen Familien hervorgingen - aber das sollte eben nicht für den ersten Kaiser gelten.

Die Stadt litt am Anfang unter Frauenmangel, und Romulus sandte in die umliegenden Städte und ließ anfragen, ob sie bereit seien, den Römern Frauen zu stellen. Die Reaktion war niederschmetternd. Da wurden die jungen, heiratswilligen Männer ungeduldig und drohten mit Gewalt. Romulus ließ deshalb Spiele ausrichten zu Ehren des die Rosse liebenden Neptun (vgl. Poseidon Hippias, der Rosse züchtende Meeresgott!), die Consualien genannt wurden nach dem Gott Consus der eingebrachten Ernte (römisches "Erntedankfest" jeweils am 21. August und am 15. Dezember).

Alle umliegenden Städte waren eingeladen, und ihre Bewohner kamen in Scharen, so auch die Sabiner mit ihren Frauen und Töchtern. Noch bevor die Feierlichkeiten richtig angefangen hatten, stürzten sich die römischen Jünglinge auf die Töchter der Sabiner und entführten sie. Livius meint, dass sich dabei der Pöbel ganz besonders hervorgetan habe. Die schönsten Frauen seien aber den Patriziern zugefallen. Den Historikern scheint dieser Frauenraub historisch nicht echt zu sein. Die Frage, ob Aeneas es nötig hatte, Frauen für seine Bürger zu rauben, kann ich allerdings auch nicht beantworten.

Die Reaktion der Sabiner und der Bewohner der anderen von dem Frauenraub betroffenen Städte war unterschiedlich. Obwohl sich die graubten Frauen einverstanden erklärten mit ihren neuen Männern, kam es zwischen den Bewohnern von Caenina und den Römern sogar zum Krieg. Romulus versuchte, die aufgebrachten Gemüter zu dämpfen, doch die Schlacht wurde ausgetragen, die Caeninenser besiegt, ihr König auf dem Schlachtfeld getötet und ihre Stadt erobert. Dieser Sieg führte zur Gründung des ersten geweihten Tempels in Rom: Romulus trug die Rüstung seines gefallenen Gegners auf den Hügel Capitol und steckt darum herum die Grundmauern für den Tempel des Jupiter Feretrius ab.

Der Kampf gegen die Sabiner unter deren König T. Tatius und deren Heerführer Mettius Curtius war ungleich härter:

Nach dem Tode des römischen Anführers Hostius Hostilius eroberten die Sabiner die Burg auf dem Palatium. Nachdem die Römer die Sabiner aus der Stadt gejagt hatten, verhinderten die sabinischen Frauen der Römer weiteres Blutvergießen, indem sie sich zwischen die Kämpfenden warfen. Zur Besinnung gekommen, schlossen die Sabiner ihr Gebiet mit dem römischen zusammen und verlegten ihren Regierungssitz nach Rom. Von nun an hießen die Sabiner Quiriten, welcher Name Livius zufolge von dem Namen der Sabinerstadt Cures abgeleitet worden sein soll, wo der König T(itus) Tatius seine Residenz hatte. Cures ist möglicherweise das angebliche Sabina, und die Quiriten sind (siehe obige Stammtafel!) sowohl die Dorer von Magna Graecia als auch die Tyrsener als auch die Trojaner des Aeneas. Sie alle stammten von Kain-Doros-Schiuini-Quirinus = Ares-Mars ab, der insofern völlig korrekt als der "Vater" der Zwillinge Romulus und Remus angegeben wird.

Es wurde ein Doppelkönigtum nach Art des spartanischen geschaffen, doch die Königsfolge sollte nach der gemeinsamen Regierung von Romulus und Tatius zwischen einem Römer und einem Sabiner alternieren.

Mir scheint Titus Tatius mit Remus-Tyrsenos-Tarquinius identisch zu sein, da er während seiner gemeinsamen Regierung mit Romulus "sabinische" Kulte einführt, und zwar die des Janus und des Volcanus (= Ares-Kain-Doros-Hephaistos). Zu beiden Gottheiten hatten die Sabiner - falls sie noch zu den Ur-Bewohnern Italiens gehören sollten - keinerlei Beziehung. Außerdem erweist sich das alternierende System der Königsfolgen als ein Wechsel zwischen Nachfahren des Tyrsenos und des Aeneas. Sollte auch in diesem Falle die plebejisch-tyrsenische Komponente verleugnet werden? Den patrizischen Dichtern scheint die Tilgung jeglicher Erinnerung an die Herkunft der Plebejer gut gelungen zu sein.

Einen weiteren Hinweis auf das römische Doppelkönigtum Romulus-Aeneas mit Remus-Tatius-Tarquinius-Tyrsenos-Turnus liefert die Bezeichnung Lucerer und Titienser für die Reitertruppen des Titus Tatius: Tarquinius Priscus hatte den Vornamen Lucius, der sich von Lucumo, dem Titel der etruskischen Könige, ableitet. Beide Namen bedeuten erleuchtet, erlaucht (vergleiche dazu den hethitischen Namen Labarnas als Titel für den Großkönig!).

Titus Tatius wird in Lavinium ermordet, woraufhin Romulus das Bündnis mit den Latinern von Lavinium erneuert. Livius sucht hierfür umständlich nach einer einigermaßen vernünftigen Erklärung (I 14, 3). Diese ist indes nicht erforderlich, da Remus(-Tatius) schon wieder nicht getötet worden ist. Sein Tod liegt mit Sicherheit erst nach dem Tode des Romulus. Hier soll lediglich der "Strohmann" Titus Tatius für Tyrsenos-Remus zum Verschwinden gebracht werden!

 Letzter Stand: 24. Mai 2013

1 Herodot, I 94
2 Werner Keller, Die Etrusker, Droemer Knaur Verlag Schöller & Co., Locarno, 1975
3 Werner Keller, Die Etrusker
4 siehe die Tabelle am Schluss dieses Kapitels!
5 Titus Livius (64/59 v.Chr.-12/17 n.Chr.), Ab urbe condita; meinen Zitaten liegt die Reclam-Ausg. 2031-34 zugrunde.
6 Ilias 3,207; 7,347; Horaz epist. 1,2,9.
7 Nach Livius, Ab urbe condita
8 Das lateinische Wort lupa für Wölfin bedeutet auch Dirne.
9 So z.B. Silius Italicus (8,484), Macrobius (Sat. 1,6,7) und Diodorus Siculus (5,40)

Die Geschichte des Altertums in neuer Sicht Band 1 bis 3 der Geschichte des Altertums in neuer Sicht
gibt es inzwischen auch gedruckt.

Sie können sie hier beim Lulu-Marktplatz bestellen:
 Band 1
 Band 2
 Band 3 (einschließlich 6. Buch)

Oder bei Amazon:
 Band 1
 Band 2
 Band 3 (einschließlich 6. Buch)



Zurück zum Inhaltsverzeichnis   Weiter