Titel, Artikelname, Autor:
in 
Bücher Elektronik, Foto
Musik-CDs DVDs, Blu-ray
Spielzeug Software
Freizeit, Sport Haus und Garten
Computerspiele Küchengeräte
Essen und Trinken Drogerie und Bad
Heinrich Heine
Heinrich Heine um 1844, gemalt von Isidor Popper

Heinrich Heine

gilt als der "letzte Dichter der Romantik". Auch betätigte er sich als Journalist, schrieb Reiseberichte und Feuilletons. Geboren wurde er am 13. Dezember 1797 in Düsseldorf als Harry Heine und starb am 17. Februar 1856 in Paris. Er hat unsere moderne deutsche Sprache entscheidend mitgeprägt, ähnlich wie Luther, Goethe und Schiller zu ihrer Zeit. Eines seiner bekanntesten Gedichte ist z.B.  Belsazar (Menetekel)

Im deutschen Vormärz

In der Zeit des Vormärzes, Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts, schloss sich Heinrich Heine der literarischen Bewegung Junges Deutschland an, die junge, liberal gesinnte Dichter verband. Er scheute sich nicht, sich mit der weltlichen oder kirchlichen Macht kritisch auseinanderzusetzen. Als er für seine Reisebilder unterwegs war, soll er sich vor der Hitze des Tages einmal in den Dom von Trient zurückgezogen und dort nicht gerade freundlich über die katholische Kirche gesprochen haben. Unter anderem verspottete er den Beichtstuhl als ein Häuschen aus braunem Holze für die Notdurft der Gewissen. Eines Tages landeten seine Werke auf dem Index der verbotenen Bücher des Vatikans.

Die Märzrevolution

Von der Märzrevolution, der Deutschen Revolution 1848, von er sich zunächst Fortschritte ähnlich der französischen Julirevolution von 1830 erhoffte, war er enttäuscht. Die resultierenden Verhältnisse bezeichnete er als Universalanarchie, Weltkuddelmuddel und sichtbar gewordenen Gotteswahnsinn. Während Frankreich einen demokratischen Nationalstaat mit freiheitlicher Verfassung erreicht hatte, verfolgte die Frankfurter Nationalversammlung das Ziel einer parlamentarischen Monarchie unter einem erblichen Kaisertum, was Heinrich Heine als romantische und politisch untaugliche Träumerei sah. Er befürchtete eine Restauration der Verhältnisse des Heiligen Römischen Reichs, wie sie in der Biedermeierzeit betrieben wurde. In einem Gedicht macht er sich über die verunglückten deutsch-nationalen Bestrebungen lustig:

Michel nach dem März

So lang ich den deutschen Michel gekannt,
war er ein Bärenhäuter.
Ich dachte im März, er hat sich ermannt
und handelt fürder gescheuter.

Wie stolz erhob er das blonde Haupt
vor seinen Landesvätern!
Wie sprach er – was doch unerlaubt –
von hohen Landesverrätern.

Das klang so süß zu meinem Ohr,
wie mährchenhafte Sagen.
Ich fühlte, wie ein junger Thor,
das Herz mir wieder schlagen.

Doch als die schwarz-roth-goldne Fahn,
der alt germanische Plunder,
aufs Neu’ erschien, da schwand mein Wahn
und die süßen Mährchenwunder.

Ich kannte die Farben in diesem Panier
und ihre Vorbedeutung:
Von deutscher Freiheit brachten sie mir
die schlimmste Hiobszeitung.

Schon sah ich den Arndt, den Vater Jahn,
die Helden aus anderen Zeiten,
aus ihren Gräbern wieder nah'n
und für den Kaiser streiten.

Die Burschenschaftler allesamt
aus meinen Jünglingsjahren,
die für den Kaiser sich entflammt,
wenn sie betrunken waren.

Ich sah das sündenergraute Geschlecht
der Diplomaten und Pfaffen,
die alten Knappen vom römischen Recht,
am Einheitstempel schaffen -

Derweil der Michel geduldig und gut
begann zu schlafen und schnarchen,
und wieder erwachte unter der Hut
von vier und dreißig Monarchen!

Nachtgedanken


Wenn die Deutschen mal wieder unzufrieden mit ihrem Land und ihrer Regierung sind, zitieren sie gern den ersten Satz dieses Gedichts von Heinrich Heine: »Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht...«. Er schrieb es 1843 und man muss sehen, dass es Deutschland als Staat noch garnicht gab. Die deutsche Reichsgründung erfolgte erst 28 Jahre später. Beim Lesen des Gedichts merkt man schnell, dass das Hauptthema eher Heimweh und Sehnsucht nach seiner Mutter ist.
Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen.

Die Jahre kommen und vergehn!
Seit ich die Mutter nicht gesehn,
Zwölf Jahre sind schon hingegangen.
Es wächst mein Sehnen und Verlangen.

Mein Sehnen und Verlangen wächst.
Die alte Frau hat mich behext.
Ich denke immer an die alte,
Die alte Frau, die Gott erhalte!

Die alte Frau hat mich so lieb,
Und in den Briefen, die sie schrieb,
Seh ich, wie ihre Hand gezittert,
Wie tief das Mutterherz erschüttert.

Die Mutter liegt mir stets im Sinn.
Zwölf lange Jahre flossen hin,
Zwölf Jahre sind verflossen,
Seit ich sie nicht ans Herz geschlossen.

Deutschland hat ewigen Bestand,
Es ist ein kerngesundes Land!
Mit seinen Eichen, seinen Linden
Werd ich es immer wiederfinden.

Nach Deutschland lechzt ich nicht so sehr,
Wenn nicht die Mutter dorten wär.
Das Vaterland wird nie verderben,
Jedoch die alte Frau kann sterben.

Seit ich das Land verlassen hab,
So viele sanken dort ins Grab,
Die ich geliebt – wenn ich sie zähle,
So will verbluten meine Seele.

Und zählen muß ich – Mit der Zahl
Schwillt immer höher meine Qual,
Mir ist, als wälzten sich die Leichen
Auf meine Brust – Gottlob! Sie weichen!

Gottlob! durch meine Fenster bricht
Französisch heitres Tageslicht.
Es kommt mein Weib, schön wie der Morgen,
Und lächelt fort die deutschen Sorgen.
Mit seiner jüdischen Abstammung hatte er damals schon mit Einschränkungen und Anfeindungen zu kämpfen, weshalb er schon 1831 nach Paris gezogen war. Der antisemitische Historiker Heinrich von Treitschke beschimpfte ihn zum Beispiel als »Geistreich ohne Tiefe, witzig ohne Überzeugung, selbstisch, lüstern, verlogen und doch zuweilen unwiderstehlich liebenswürdig, war er auch als Dichter charakterlos und darum merkwürdig ungleich in seinem Schaffen.« Auch in der Berufswahl und bei Studienfächern waren Juden eingeschränkt.

Auf einer Reise von Paris nach Hamburg im Winter 1843 schrieb er das Gedicht Deutschland ‐ Ein Wintermärchen, das in einem Buch veröffentlicht wurde. Ein Jahr später wurde das gesamte Buch in Preußen verboten, und König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen erließ gegen ihn einen Haftbefehl. In dem Gedicht beschreibt er seine zwiespältigen Gefühle gegenüber Deutschland, das zwischen Preußen und Österreich-Ungarn nach seiner deutschen Identität suchte. Und seine Rührung, als er die deutsche Sprache wieder hörte.

Eine bedeutende Rolle in den Zeiten des Vormärz und der deutschen Märzrevolution spielte übrigens ein Schriftsteller aus Oberfranken, dem nördlichen Fichtelgebirge:  Johann Georg August Wirth aus Hof an der Saale.


Ratgeber
Eltern & Kinder
Lebensführung
Gesundheit & Medizin
Psychologie & Lebenshilfe
Ernährung
Kochbücher
Recht
Romane, Erzählungen
Thriller & Krimis
Science-Fiction
Fantasy
Horror
Unterhaltung
Historische Romane
Liebesromane
Frauen
Zeitgenössische Literatur
Junge Literatur
Klassiker des 20. Jh.
Klassiker
Esoterik
Astrologie, Mond und Sternzeichen
Baum, Blüte und Edelstein
Energie und Kosmos
Feng Shui
Lehren und Weisheiten
Meditation und Yoga
Tarot und Weissagung
Übersinnliches und Okkultismus
Partnerschaft, Erotik
Ratgeber: Partnerschaft & Beziehungen
Ratgeber: Erotik & Sexualität
Aufklärung & Sexualerziehung
Erotische Romane
Erotische Fotografie & Bildbände
Erotische Kalender
Kamasutra & Tantra
Lesben & Schwule
Empfängnisverhütung
Erotische Mangas
Erotische Cartoons & Comics
Reise und Abenteuer
Reiseführer
Reiseberichte, Abenteuer
Reportagen aus aller Welt
Outdoor, Survival
Wandern, Radwandern
Reise-Fotografie
Kunst, Bildbände
Malerei & Skulptur
Fotografie
Design
Musik
Bildbände: Reisen, Sport
Garten-Bildbände
Geschichte
Welt-Geschichte
Deutsche Geschichte
Erinnerungen
Technik-Geschichte
Zeit-Geschichte
Vor- und Frühgeschichte
Alltags-Geschichte
Kriege und Militär
NS-Zeit
Wissen, Informieren
Natur, Umwelt
Naturwissenschaften, Technik
Geografie
Astronomie
Philosophie
Kultur, Bildung
Nachschlagewerke
CD-ROMs, DVD-ROMs
Autorenliste
Börse und Geld
Business und Karriere
Comics und Mangas
Computer und Internet
Fachbücher
Fantasy und Science Fiction
Film, Kunst und Kultur
Freizeit, Haus und Garten
Geschenkbücher
Jugendbücher
Kalender
Kinderbücher
Liebesromane
Literatur und Fiktion
Medizin
Politik und Geschichte
Recht
Religion und Glaube
Schule und Lernen
Sozialwissenschaft
Sport und Fitness
Hörbücher
Kostenlos im Netz:
Das geheimnisvolle Serum
Altertumsgeschichte
Mein Licht in dunkler Nacht
Die Lutherbibel