Gefährliche
Atomkraftwerke, Naturzerstörerische Wasserkraftwerke, störende wummernde Windenergieanlagen, flächenfressende Solaranlagen oder gar Treibhausgas freisetzende Kohlekraftwerke, das alles werden wir in absehbarer Zeit nicht mehr brauchen, denn wir müssen nur den
Ur-Energiestrom anzapfen, quasi das Hintergrundrauschen der göttlichen Schöpfung, und schon haben wir eine unerschöpfliche Energiequelle.
Warum hat das die Menschheit nicht längst getan?
Natürlich, dann könnten ja die Energiekonzerne keine Geschäfte mehr machen, kein Geld mehr verdienen! Und weil sie so mächtig und böse sind, können sie wissenschaftliche Beweise unterdrücken, den Bau entsprechender Anlagen und Geräte verhindern, die Befürworter diffamieren und das Ganze in den Bereich der Esoterik und Parawissenschaften abdrängen. Aber eigentlich wäre ja alles sooo einfach!
Konventionell-physikalisch betrachtet gibt es im Weltall, dessen Teil wir ja sind, genug Energie, überall. Die meiste davon ist jedoch einfach zu weit weg. Oder sie liegt als Materie vor. Wir bestehen selbst daraus. Was an Energie, zum Beispiel als kosmische Strahlung, bei uns von außen ankommt ist zu gering und zu fein verteilt, einsammeln unmöglich. Bis auf das Sonnenlicht, aber das scheint nicht immer. Nimmt man die Gleichung von Albert Einstein, nach der Masse und Energie äquivalent sind, können wir aus einer Hand voll Materie unvorstellbar viel Energie gewinnen. Das funktioniert nicht nur in der Theorie, sondern auch technisch-praktisch durch Kernspaltung, leider mit gefährlichen Hinterlassenschaften, später vielleicht einmal mittels Kernfusion, aber auch die ist nicht unproblematisch.
Auch in der Thermodynamik gibt es den Begriff
Freie Energie. Dort bezeichnet sie allerdings das thermodynamische Potential, die maximale Energie, die einem thermodynamischen System entnommen werden kann. Meistens muss man sie vorher reinstecken oder irgendwie einbringen. Vermehrung gibt's nicht!
Thermodynamisch gesehen braucht man zur Energiegewinnung vor allem einen Temperatur-
Unterschied. Und Temperatur-Unterschiede gibt's doch genug! Leider sind die Unterschiede meist um so geringer, je näher sich die Objekte sind. Und ein bisschen Unterschied reicht leider nicht. Zur Umwandlung von Wärme in Arbeit sollte der Unterschied aber groß sein, zum Beispiel Dampfkessel - Kühlwasser. Mit dem kleinsten Temperaturunterschied kommt der oft angeführte Stirlingmotor aus. Leider besteht physikalische Arbeit eben nicht nur aus Bewegung, sonder auch aus Kraft. Und die ist bei kleinen Temperaturunterschieden gering. Für ein sinnvolles Arbeiten muss man schon ein Feuerchen machen, und schon sinkt der Wirkungsgrad ins Unrentable und dem genialen Prinzip ist bestenfalls ein Nischendasein bei Spezialanwendungen vergönnt.
Der größte natürliche Temperaturunterschied herrscht zwischen der Erde und dem Weltraum, in dem ja bekanntlich die Weltraumkälte nahe dem Absoluten Nullpunkt von gut minus 273 Grad Celsius herrscht. Leider ist dort kaum etwas, zu dem man die Hitze der Erde hinleiten könnte. Und selbst dieses "Fast-Nichts" ist auch noch zu weit weg.
Wie es aussieht, ist die
Neue Physik oder
Wahre Physik mit ihrer Freien Energie oder Raumenergie nur ein Hirngespinnst. Da hilft es auch nichts, wenn schlaue, tatsächlich seriöse Begriffe in den Raum geworfen werden, wie zum Beispiel die
Van-der-Waals-Kraft oder der
Casimir-Effekt, die superschnellen
Tachyonen, nicht existierende
Tesla-Strahlen oder die flüchtigen
Neutrinos, von denen es mehr gibt als Atome. Könnte man die Neutrinos in Energie verwandeln – Das wär' was! Die Raumenergie bleibt aber vorerst eine Legende, reine Phantasie und ein Märchen. Natürlich können in Zukunft Dinge entdeckt werden, von denen wir heute nicht zu träumen wagen,
aber im Moment sieht es nicht danach aus.
Ein
Claus Turtur stellte in einem großen Vortrag ein Gerät der Firma Lutec in Australien vor, das mit einem Wirkungsgrad von 1440 Prozent arbeitet. »Sie stecken 10 Watt elektrische Energie rein, Sie kriegen 145 Watt raus, 10 Watt davon leiten Sie wieder zurück!« – Das perfekte Perpetuum mobile, das wäre eine Sensation. Leider gibt's das nicht! Gerade in unserem Informationszeitalter ließe sich eine solche Erfindung nicht geheim halten oder unterdrücken. Wenn das funktionieren würde, gäbe das den größten Medienhype seit Nine-Eleven. Andere versuchen anscheinend, auf diesen Zug aufzuspringen, und behaupten die Patente wären an eine Firma in Hong Kong verkauft worden. So ein Patent würde keiner verkaufen. Er würde damit unermesslich reich werden. Aber eine Verschwörung von Energiekonzernen und Erdölproduzenten unterdrückt natürlich diese großartigen Erkenntnisse.
Der Teilchenbeschleuniger am CERN bei Genf
Am ehesten sind Durchbrüche in der Forschung wohl von der
Europäischen Organisation für Kernforschung, dem
CERN in Genf zu erwarten, aber was die liefern, sind nur völlig unverständliche Mathematik und Modelle, mit denen man nichts Praktisches anfangen kann, ein immer komplexer werdender Teichenzoo.
Das Zeitalter großer, umwälzender, bahnbrechender und praktisch nutzbarer Erfindungen scheint zu Ende zu sein. Die letzte wirklich neue Erfindung scheint der Laser zu sein, entwickelt 1960 nach einer Vorhersage Albert Einsteins. Alle anderen sind im Grunde nur Weiterentwicklungen. Selbst die modernsten Computer funktionieren im Innersten mit Transistoren, entdeckt in den 1940er Jahren. Und auch die modernste Technik bietet tatsächlich nichts grundsätzlich Neues.
Allein zum Thema Raumenergie finden sich unzählige Veröffentlichungen, deren Seriösität kaum überprüfbar ist und die wahrscheinlich eher phantasievolles Wunschdenken beschreiben:
Die Verfechter einer intensiveren Erforschung dieser Phänomene verweisen oft auf Visionäre wie den Schriftsteller
Jules Verne, dessen Phantasien auch zum Teil Wirklichkeit wurden, oder gar auf
Leonardo da Vinci, der Ideen zu Papier brachte, für die in der frühen Neuzeit noch die Materialien fehlten, und auch das Ingenieurwissen, um die Pläne in die Praxis umzusetzen.
Grundsätzlich ausschließen möchte ich natürlich nichts. Vielleicht fischen wir demnächst im Weltall mit großen Netzen aus Dunkler Materie nach der mystischen Dunklen Energie, deren Existenz ja angeblich bewiesen ist, und füllen sie danach mit Schläuchen aus
Seltsamer Materie in die Tanks unserer Autos. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Dunklen Phänomen aber wohl eher um einen großen Rechenfehler, eine gewaltige Täuschung oder der Kosmos hält uns ganz einfach zum Narren.