Wilhelm Beindorf wurde 1887 in Suhlendorf bei Salzwedel im Landkreis Uelzen geboren. Im Jahr 1902 begann er eine Lehre bei Professor Bruno Wiese, dem Hofmaler des Herzogs von Coburg und drei Jahre später, im Alter von 18 Jahren, szudierte er an der Kunstakademie in Berlin, später in München. Als der erste Weltkrieg begann, hatte Beindorf gerade einen Auftrag in Riga in Lettland, bei dem er Portraits malen sollte. Da es ihm nicht möglich war, rechtzeitig nach Deutschland zurückzukehren, internierte man ihn in Sibirien. Zum Ende des Krieges hin gelang es ihm, aus der Gefangenschaft zu fliehen. Nach dem Krieg betätigte er sich als Kunstmaler in Berlin und heiratete dort 1920 seine Frau Isolde. Als Gast eines rumänischen Abgeordneten auf Schloss Chiuza und in Bistritz in Siebenbürgen bemalte Beindorf in
Rumänien von 1922 bis 1925 unter anderem drei Kirchen mit Fresken und Deckenmalereien. Nach Deutschland zurückgekehrt wurde Vorstandsmitglied der
Arbeitsgemeinschaft der Juryfreien Künstler e.V. und seine Werke konnte man in Ausstellungen in Berlin, Kairo, Stockholm, Venedig und Buenos Aires finden. Während Beindorf mit 57 Jahren in
Exin in der Provinz Posen ein Wandbild in der dortigen Stadthalle malen sollte, erreichte ihn 1944 seine Einberufung zum Militär. Während sein Sohn Dieter im gleichen Jahr in Frankreich gefallen war, floh seine Frau mit der Tochter Micuta nach
Marktleuthen im
Fichtelgebirge. Nach Kriegsende stieß auch Wilhelm zu ihnen und die Familie lebte hier als Heimatvertriebene.