Das Jesus-Grab in der Grabeskirche

Das Jesus-Grab in der Grabeskirche
Im Inneren der Grabeskirche in der Altstadt von Jerusalem befindet sich ein kleines Gebäude, das von vielen als Ädikula (Tempelchen) bezeichnet wird, in Anlehnung an ein Aedicula, womit schon in der Antike ein kleines Haus, Grabmal oder Tempelchen bezeichnet wurde. Darin oder darunter soll sich das leere Grab Jesu befinden. Beweise dafür gibt es natürlich nicht, aber wenn Millionen von Menschen daran glauben, wird es einfach zu so etwas wie einer Glaubenswahrheit.

Rationale Menschen sehen das Jesusgrab wie alles in diesem Zusammenhang als Mysterium, aber auch Gläubige wissen natürlich, dass das Innere der Grabeskirche und auch die Kirche selbst in den Wirren der zweitausendjährigen Geschichte seit Jesu Tod in verschiedenster Weise aufgebaut, zerstört, umgestaltet und umgebaut wurde. Die Sehnsucht nach einem Ort des Gedenkens und der Verehrung erfordert einfach eine Festlegung durch entsprechende Gestaltung.

Meist ist es schwierig, zum Fotografieren einen Zeitpunkt zu erwischen, wo es nicht von Touristen umlagert ist. Man kann das Grabmal betreten und innen geht es oft sehr eng zu. Die Beleuchtung ist nur dunkel und man erkennt zwei Platten, mit denen irgend etwas abgedeckt ist, vielleicht das Höhlengrab in dem Jesus zwei Tage lag und am dritten Tag auferstand? Man muss eben daran glauben, wissen können wir's nicht.
Das Grab Jesu Christi
Im Jahr 2016 wurde das Grab bei Restaurierungsarbeiten von Archäologen geöffnet. Unter Schutt und Geröll fanden sie eine Marmorplatte mit einem Kreuz graviert war. Sie kann natürlich nicht aus Jesu Zeit stammen, da es das Kreuz als Zeichen der Kirche damals noch nicht gab, sogar die Kirche an sich nicht, Jesus war ja Jude und nicht Christ! Sie muss also von einem früheren christlichen Grab stammen, irgendwann in den 2000 Jahren, die seit Jesu Tod vergangen sind. Außerdem fanden sie einen Kalkstein, auf dem Jesus im Prinzip aufgebahrt worden sein konnte.

Das Wichtigste ist jedoch: Sie fanden keinen Gegenbeweis, keinen Beweis, dass es nicht Jesu Grab ist! Das Schlimmste wäre gewesen, wenn sie ein Skelett gefunden hätten, denn dann wäre Jesus nicht auferstanden oder das Grab hätte jemand ganz anderem gehört.
Foto: Erwin Purucker