Jerusalem
Bethlehem
Fotos und Informationen
aus Israel und Palästina
Reiseberichte mit Bildern
Israel 1982, Teil 1
Jerusalem
Während der Anfahrt aus Richtung Tel Aviv steigt die Straße
ständig an und die Landschaft wird gebirgiger. Jerusalem
liegt um 800 m hoch, weshalb das Klima gemäßigter und,
wie hier im Januar, sogar angenehm kühl ist.
Die Altstadt
Die beste Aussicht auf die Altstadt hat man vom Ölberg aus. Die beiden auffälligsten Bauwerke in der Altstadt sind der Felsendom mit seiner vergoldeten Kuppel und links die El-Aksa-Moschee, auch Al-Aqsa-Moschee mit versilberter Kuppel.
Am Jaffa-Tor
Von Tel Aviv kommend folgt man der Jaffa Road und kommt dann direkt zur Stadtmauer der Altstadt in der Nähe der Zitadelle. Wenn man Glück hat, findet man hier sogar einen Parkplatz und betritt die Altstadt durch das Jaffa-Tor.
Der symbolische Leidensweg Jesu
Die Via Dolorosa, der symbolische Leidensweg (Kreuzweg) Jesu, führt von der Stelle, an der die Burg Antonia gestanden haben soll, in der Jesus von Pontius Pilatus verurteilt wurde, über 14 Stationen bis zum Christusgrab in der Grabeskirche.
Die Grabeskirche
gilt als die heiligste Stätte der Christenheit.
Sie wurde an dem Platz erbaut, wo sich
nach christlicher Überlieferung nicht nur das Grab Jesu,
sondern auch die Kreuzigungsstätte Golgathabefinden soll.
Das Innere wirkt sehr düster und verwinkelt. Durch Bauarbeiten
in verschiedenen Jahrhunderten entstand ein Durcheinander von
Baustilen und Besitzrechten. Die ältesten Teile sind die
Überreste einer Basilika, errichtet unter Kaiser Konstantin
dem Großen im 4. Jahrhundert.
Grundriss:
Die Klagemauer (Westmauer)
ist die heiligste Stätte des Judentums. Sie ist der Überrest einer Stützmauer um den Jerusalemer Tempel, die 20 v.Chr. von Herodes gebaut wurde. Der Name entstand, weil die Israeliten hier die Zerstörung eines von Salomon erbauten Heiligtums durch die Römer 70 nach Christus beklagen. Oben fehlt ein Drittel und unten liegt ein Drittel unter der Erde, was mit Tunneln erforscht wurde.
Mitte der 1990er Jahre
wurde ein Tunnel unter
der Westmauer gegraben,
der bis in die Altstadt führt.
Der Felsendom
(arab. Qubbat es-Sakhra) ist nach der Kaaba in Mekka und der Grabmoschee Mohammeds in Medina das drittwichtigste Heiligtum des Islam. Er umschließt den Heiligen Fels, auf welchem Muslime den Hufabdruck von Mohammeds Pferd
Burak erkennen. Mohammed soll von hier in den Himmel geritten sein. Außerdem sehen sie in einigen Vertiefungen die Fingerabdrücke des Erzengels Gabriel, der ihn davon abhalten wollte.
Nach jüdischer Überlieferung handelt es sich um den Felsen, auf dem Abraham seinen Sohn opfern sollte, und der sich im Mittelpunkt des Jerusalemer Tempels befand. Weit verbreitet ist auch der Glaube, hier habe Jahwe Adam erschaffen, deshalb nennt man ihn auch den
Fels der Gründung (Gründungsfels).
Die El Aksa Moschee
(El-Aqsa-Moschee)
wurde ursprünglich 705 bis 715 unter Kalif Al-Walid erbaut, jedoch nach wenigen Jahrzehnten durch ein Erdbeben zerstört. Der größte Teil des heutigen Bauwerks stammt aus der Zeit um 1035.
1951 wurde in der Moschee König Abdullah von Transjordanien erschossen. Sein Enkel und später auch König Hussein von Jordanien war Zeuge des Attentats. An einer Säule sind noch Kugeleinschläge zu sehen.
Bild: Aus israelischem Reiseprospekt von 1980 (ohne Urheberrechtsangabe)
Über den Dächern der Altstadt zeigt das linke Bild im Hintergrund Neu-Jerusalem und den Scopus-Berg mit der Universität, das rechte Bild im Hintergrund den Ölberg.
Ölberg und Garten Gethsemane
Am Fuß des Ölbergs liegt der Garten Gethsemane. An der Stelle, wo Jesus kurz vor seiner Gefangennahme in Todesangst gebetet haben soll (Markus 14,35 und Lukas 22,41), steht die Kirche aller Nationen. Sie gehört den Franziskanern, wurde von Antonio Barluzzi entworfen und von 1919 bis 1924 mit Mitteln aus verschiedenen Nationen erbaut.
Rechts oberhalb steht die russisch-orthodoxe Kirche St. Maria Magdalena, erbaut 1888 vom russischen Zaren Alexander III.
Im Garten Gethsemane stehen 8 uralte Olivenbäume, die als direkte Nachkommen der Bäume gelten, die zu Zeiten Jesu hier standen. Möglicherweise sind es Stockausschläge vergangener Bäume, also praktisch die selben Olivenbäume.
Jüdischer Friedhof am Ölberg
Der Hang des Ölbergs ist bedeckt von einem Jüdischen Friedhof. Nach der Überlieferung soll am Jüngsten Tag der Messias hier erscheinen.
Das Kidron-Tal
Zwischen der Jerusalemer Altstadt und dem Ölberg liegt das Kidron-Tal. Hier befindet sich unter anderem das
Grab Absalom's. Der quadratische Unterbau wurde aus dem gewachsenen Fels gehauen, der flaschenförmige Aufsatz ist gemauert. Man nimmt an, dass die Grabhöhle bereits existierte, als im 1. Jh. n.Chr. der Monolith herausgearbeitet wurde.
Das
Grab des Zacharias wurde mitsamt seiner pyramidenförmigen Spitze aus dem gewachsenen Fels gehauen.
Bethlehem
Verläßt man Jerusalem Richtung Süden über die Hebron Road, fährt man durch gebirgiges Gelände und erreicht Bethlehem.
Es hat ca. 15 000 Einwohner, zu einem großen Teil arabische Christen. Nach den Evangelisten ist hier die Geburtsstätte von Jesus Christus. Allerdings mehren sich die Stimmen, die das anzweifeln. Sie mutmaßen, dass die Evangelisten seine Geburt nachträglich nach Bethlehem verlegten, um die Prophezeiungen zu erfüllen (Micha 5; Matth. 2,6; Lukas 2,11; Joh. 7,2) und dass es wahrscheinlicher wäre, dass Jesus in Nazareth oder Kapernaum geboren wurde.
Die Geburtskirche
Im 4. Jh. ließ die heilige Helena, die Mutter des Kaisers Konstantin, über einer als Geburtsstätte verehrten Grotte die Geburtskirche errichten. Sie wurde mehrmals teilweise zerstört und umgebaut. Der ursprünglich größere und oben runde Eingang wurde z.B. verkleinert um zu verhindern, dass Reiter samt Pferd eindringen konnten.
Im 5. Jh. ließ sich der heilige Hieronymus in Bethlehem nieder, gründete ein Kloster und schuf die lateinische Bibelübersetzung, die Vulgata, auf der die katholische Lehre beruht.
Die Bilder sind schon etwas älter. Heute fällt in der Landschaft an vielenStellen die hohe Sperrmauer auf.
Folgt man dem teilweise schluchtartigen Kidron-Tal nach Osten, erreicht man das griechisch-orthodoxe Kloster Mar Saba, das bereits um das Jahr 440 gegründet worden sein soll. Als wir dort vorbei fuhren, sah es sehr verlassen aus, aber man sagte uns, dass noch einige Mönche hier leben. In den Jahrhunderten nach seiner Gründung soll es bis zu 4000 Mönche beherbergt haben.