Galiläa: See Genezareth,
Kapernaum, Tiberias,
Der Jordan
Fotos und Informationen
aus Israel und Palästina
Reiseberichte mit Bildern
Israel 1982, Teil 2
Der See Genezareth
wird auch Kinnereth-See oder Galiläisches Meer genannt. Er liegt 212 m unter dem Meeresspiegel. Durch Höhlensysteme kann Wasser vom Mittelmeer durchsickern, welches hier Salzwasserquellen bildet. Um den See nicht versalzen zu lassen, sind diese gefasst worden und das Salzwasser wird um den See herum direkt in den Jordan geleitet. Vulkanische Ausgasungen zeugen von der dünnen Erdkruste in diesem Teil des Jordangrabens. Von hier und von den Quellgebieten des Jordans im Norden führen Bewässerungssysteme bis Gaza und in den Negev. Das Wasser ist heute wie früher fischreich.
Der Jordan
Im Gegensatz zum Toten Meer hat der See Genezareth einen Abfluß in Form des Jordans. Deshalb werden Mineralien abtransportiert und der See bleibt ein Süßwassersee. Da von hier viel Wasser zur Bewässerung des Landes entnommen wird, führt der Jordan weniger Wasser als früher. Stege und Geländer ermöglichen ein Bad im Fluß.
Am Westufer liegt die Stadt
Tiberias
mit 33 000 Einwohnern. Schon die Römer nutzten es mit den hier zutagetretenden Thermalquellen als Kur- und Badeort. Fischfang und Landwirtschaft bilden weitere Einnahmequellen der Gegend und brachten Galiläa den Beinamen "Garten Israels" ein.
Kapernaum
(Kapharnaum, Kefar Nahum) besteht heute nur noch aus Ruinen und liegt am Nordwestufer des Sees, in der Ebene Ginnosar, einem fruchtbaren Obstanbaugebiet. Jesus lebte hier, nachdem er Nazareth verlassen hatte (Matth.4,13). Bei Ausgrabungen 1905 wurde unter anderem eine Kapelle aus dem 5. Jh. und eine Synagoge aus dem 2. und 3. Jh. freigelegt. Die Synagoge trägt jüdische Motive: Weintrauben, Granatäpfel, Ölbaumzweige, Salomonstern (5strahlig im Gegensatz zum Davidsstern)
Bei dem linken Bild handelt es sich um eine Ölmühle und rechts um eine Getreidemühle:
In den Trichter füllte man von oben das Getreide, in der Aussparung vorne steckte eine Holzstange, womit der obere Teil gedreht wurde. Durch das Gewicht des Oberteils wurden die Körner in dem Spalt dazwischen zerrieben.
Jesus
Im Leben von Jesus Christus spielte der See Genezareth eine große Rolle. Sehr bekannt ist das Gemälde Christus im Sturm auf dem See Genezareth, das Rembrandt van Rijn im Jahr 1633 malte. Die Bekanntheit geht nicht allein auf die Qualität oder Originalität des Bildes zurück, sondern auch darauf, dass es im Jahr 1990 mit anderen bei einem spektakulären Kunstraub aus dem Isabella Stewart Gardner Gallery Museum in Boston gestohlen wurde. Rembrandt hat sich darauf als einer der Seeleute selbst gemalt. Auf der linken Seite des Gemäldes tobt der Sturm. Auf der rechten Seite um Jesus und einige Jünger (Ausschnitt rechts) ist es auffällig ruhig.
Siebenquell
Fährt man von Tiberias nach Kapernaum, kommt man an Tabgha vorbei, mit dem
Tal der sieben Quellen, oft einfach
Siebenquell genannt. In der Überlieferung und alten christlichen Legenden wird die Gegend mit dem Brotvermehrungswunder Jesu in Verbindung gebracht, wo Jesus tausende von Menschen mit vier Broten und zwei Fischen satt gemacht haben soll. Der Begriff der Sieben Quellen taucht überall auf der Welt in geografischen Bezeichnungen auf, so zum Beispiel die Sieben Quellen bei Breitenbrunn, einem Stadtteil von Sulzbach-Rosenberg in der Oberpfalz. Gleich drei Bäche in Deutsachland wurden Siebenquellenbach genannt. Nachdem der Siebenstern das Symbol des Fichtelgebirges ist, bezieht sich auch die
Therme Siebenquell in Weißenstadt mit ihren sieben Heilwässern der GesundZeitReise und dem GesundZeitResort auf diese Zahlensymbolik.