Westküste: Akkon,
Haifa, Caesarea, Netanya,
Tel Aviv, Ashqelon

Fotos und Informationen
aus Israel und Palästina

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Israel 1982, Teil 5

Tel Aviv


liegt an der Mittelmeerküste. Die ca. 350 000 Einwohner sind fast ausschließlich Juden. Ein hoher Anteil ist nicht in Israel geboren, sondern im Laufe der letzten Jahrzehnte eingewandert.
Tel Aviv
Die in Israel geborenen Juden nennen sich übrigens "Sabras"
nach diesem hier häufig wild wachsendem Kaktus.
Sabra-Kaktus
Mit Tel Aviv zusammengewachsen ist die alte Hafenstadt

Jaffa (Yafo),



im Bild links an der Küste.
Tel Aviv mit Jaffa
Haifa

Haifa


liegt ca. 80 km nördlich von Tel Aviv an einer Bucht und gleichzeitig am Westrand des Karmel-Gabirges. Es ist Israel's größte Hafenstadt und hat ca. 250000 Einwohner.
Haifa

Das Stadtbild wird dominiert von der goldenen Kuppel des Mausoleums für den Begründer des Babismus, einer Abspaltung des Islam, auch Baha'i-Religion genannt, Mirza Ali Mohammed oder "El Bab". Er wurde 1850 in Täbris ermordet und über seinem Totenschrein errichteten seine Anhänger 1953 diesen Prachtbau.
Baha'i Heiligtum
Haifa, Baha'i-Gärten
Verschiedene Parks wie die "Persischen Gärten" und "Gan Haem" und die Lage am Karmel-Hang machen Haifa zu einer der schönsten Städte Israels.
Haifa, Baha'i-Gärten
Ca. 30 km südlich von Haifa, nahe der Stadt Hadera, liegt die verfallene römische Stadt

Caesarea.


Herodes ließ die Stadt und den Hafen ab 13 v.Chr. errichten. Das Amphitheater besaß 20 000 Sitzplätze. Nach dem jüdischen Aufstand 63 n.Chr. wurde Caesarea Hauptstadt des Landes. 1101 nahmen Kreuzritter die Stadt ein. Sie fanden eine antike Schale, von der sie glaubten, sie sei der Heilige Gral. Heute steht sie in der Kirche San Lorenzo in Genua. 1265 nahm der Mamelukenherrscher Baibars die Stadt ein und zerstörte sie wie alle anderen Hafenstädte des Landes.
Der Aquädukt zur Heranführung von Wasser aus dem Karmel-Gebirge wurde erst um das Jahr 400 gebaut.
Caesarea
Caesarea
Caesarea, Amphitheater
Caesarea
Caesarea, Aquädukt
Caesarea, Aquädukt
Akkon

Akkon, arabisch Akka


ist eine der ältesten Hafenstädte der Welt. Schon ägyptische Aufzeichnungen aus der Zeit Thutmoses III. (um 1470 v.Chr.) erwähnen es als phönizischen Hafen. Reste der alten Hafenanlagen sind erhalten.
Akkon
In der Altstadt sind viele historische Bauten erhalten. Diese Kreuzritter-Halle und Krypta der Johanniter gilt als eine der ältesten gotischen Konstruktionen der Welt.

Die islamische Expansion brachte Akkon im Jahr 638 unter arabische Herrschaft. Nachdem mit dem Ersten Kreuzzug Jerusalem erobert und das christliche Königreich Jerusalem gegründet war, eroberte von dort aus König Balduin I. Akkon für die Christenheit zurück. Bis Sultan Saladin mit einer starken Streitmacht im Jahr 1187 sowohl Jerusalem als auch Akkon wieder zurückeroberte. Während er Jerusalem halten konnte, konnten die Kreuzritter Akko nach einem zwei Jahre währendem Krieg wieder für sich gewinnen, da sie Unterstützung durch den dritten Kreuzzug unter dem englischen König Richard Löwenherz bekamen. In dieser Zeit gründeten Kaufleute aus  Lübeck und Bremen den Deutschen Orden, einen Ritterorden, da sie an sicheren Handelswegen interessiert waren. Nach einer Belagerung durch die Mamluken fiel Akkon 1291 wieder in die Hände der Araber. In den gut hundert Jahren wechselndem Kriegsglücks begingen die christlichen Heere immer wieder Massaker an islamischen Gefangenen oder sogar der Bevölkerung.
Akkon, Kreuzritter-Halle
Akkon, Krypta der Johanniter
Heute hat Akkon ca. 46 000 Einwohner, von denen ca. 10 000 arabischer Herkunft sind. Im arabischen Viertel steht die große Ahmed-al-Jazzar-Moschee. Sie wurde 1783 auf den Resten einer Kreuzfahrerkathedrale erbaut.
Akkon
Ahmed-al-Jazzar-Moschee
.

Ashqelon, auch Aschkelon, im Altertum Askalon oder Ascalon

Am Südrand liegt ein großer archäologischer Park mit Überresten des alten Askalon. König Herodes wurde um 73 v. Chr. hier geboren und baute die Stadt prachtvoll aus. 1187 n.Chr. wurde es von Saladin zerstört. 1839 baute der ägyptische Statthalter östlich davon das Städtchen Majdal. Nach der Eroberung durch die Israelis 1948 entstand dort die neue Hafenstadt Ashqelon mit heute ca. 100 000 Einwohnern.

Die Hafenstadt Ascalon wird in dem Lied Im Schwarzen Walfisch zu Askalon besungen. Es handelt von einem Seefahrer, der schon in Ninive sein letztes Geld versoffen hat und nun in der Hafenkneipe eine Rechnung "in Keilschrift auf sechs Ziegelsteinen" präsentiert bekommt.  Herbert Gabriel brachte mich auf die Idee, dass sich der Name des Lokals auf  Jonas bezieht, der auf seinem Weg nach Ninive von einem großen Fisch oder Wal verschluckt wurde, nachdem er Jaffa verlassen hatte. Nach drei Tagen spuckte ihn der Wal lebendig wieder aus. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Geschichte ihren Ursprung in Seemannsgarn hatte, das in solchen Hafenkneipen von Seefahrern aus aller Herren Länder gesponnen wurde. Die biblische Geschichte dürfte aus diesen alten assyrischen Legenden entstanden sein. Joseph Victor von Scheffel dichtete das Lied nach einer assyrischen Ballade aus dem Altertum und die Melodie entnahm er einer alten deutschen Volksweise.

Außerdem fällt mir noch Samson (Simson) ein, bekannt aus der Liebesgeschichte Samson und Delilah  Bibel, das Buch der Richter, der hier dreißig Männer erschlagen haben soll, um ihre Festkleider zu rauben.
Ashqelon, archäologischer Park
Ashqelon, archäologischer Park
Ashqelon, archäologischer Park
Ashqelon, archäologischer Park

Netanya (Natanya),



ca. 50 km nördlich von Tel Aviv hat um die 100000 Einwohner. Die Stadt wurde erst 1929 von jüdischen Siedlern gegründet. Sie besitzt einen schönen Badestrand und einige Hotels.
Nethanya

Atlit-Yam

Nach einem Sturm im Jahr 1984 entdeckte man vor der Westküste Israels, knapp 10 km südlich von Haifa, eine 4 Hektar große Siedlung aus der Jungsteinzeit, die heute ca. 10 m unter dem Meeresspiegel liegt. Nach der nahen Kleinstadt Atlit nannte man sie Atlit-Yam.

Eine Besonderheit ist, dass ihre Einwohner um 6500 vor Christus neben Fischerei teilweise auch schon Landwirtschaft zur Selbstversorgung betrieben. Es handelt sich also um ein Zeugnis der sogenannten Neolithischen Revolution, als sich die Menschen von Sammlern und Jägern zu Ackerbauern und Viehhaltern entwickelten. Man fand Grundmauern, Brunnen, Äxte, Pfeilspitzen, Sicheln, Gräber, Tierknochen und auch Getreide.

Bemerkenswert ist ein halber Steinkreis mit zweieinhalb Metern Durchmesser aus sieben aufgerichteten Steinblöcken, ein bis zwei Meter hoch. Möglicherweise handelt es sich um ein Heiligtum und sie umgaben eine Quelle. Auch bei einer weiteren Struktur aus drei ovalen Steinen nimmt man rituelle Zwecke an. Möglicherweise zwang ein Anstieg des Meeresspiegels durch das Abschmelzen der letzten eiszeitlichen Gletscher die Einwohner, ihre Siedlung aufzugeben.
Steinkreis in Atlit-Yam
Das israelische Stonehenge oder Atlantis
Abb.: CC-Lizenz von  Hanay


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