Der Norden: Golanhöhen
Jordanquellen,
Hermongebirge,
Rosh ha-Niqra,
Fotos und Informationen
aus Israel und Palästina
Reiseberichte mit Bildern
Israel 1982, Teil 6
Rosh ha-Niqra
(auch Rosch haNikra, Ras En Naqura)
liegt an der Steilküste im äußersten Nordwesten Israels.
Am Grenzübergang zum Libanon rollt noch Verkehr, aber
der Eisenbahntunnel der 1942 fertiggestellten Strecke Haifa-Beirut ist
schon lange zugemauert und die Gleise sind unbefahrbar.
Die Kalksteinfelsen der Steilküste wurden an manchen Stellen
vom Meer unterspült. Die entstandenen Höhlen wurden
teilweise durch einen Stollen zugänglich gemacht, so daß
man von innen erleben kann, wie die Brandung immer wieder
in die Höhlen eindringt.
Östlich des Berges Meron, im Bereich der Quellflüsse des Jordan liegt die
Hula- oder Huley-Ebene
, einst gefürchtete Sumpflandschaft, ist sie heute eines der fruchtbarsten Gebiete Israels. Einst verlief hier die Grenze zu Syrien, die im Sechstagekrieg weit Richtung Osten in die Golanhöhen verschoben wurde.
Die Landwirtschaft wird von den Israelis meist in Kollektiven betrieben. Es gibt 2 Formen:
1. Der Kibbuz ist ein gemeinschaflicher Betrieb oder ein Dorf, in dem es keinen Privatbesitz gibt, sondern alles allen gehört. Die Mitglieder stellen ihre Arbeitskraft in den Dienst der Gemeinschaft.
2. Der Moshav ist eine genossenschaftliche Siedlung von einzelnen Bauern. Jeder besitzt sein Haus und sein Land, während der Einkauf von Maschinen, Saatgut etc. und der Verkauf der Produkte Gemeinschaftsaufgabe sind.
Es gibt auch Mischformen, Moshav shitufi genannt.
In gefährdeten Gebieten, wie hier im Moshav Sedé Eli'ezer ist eine der Gemeinschaftsaufgaben die Verteidigung. Entsprechende Anlagen wie z.B. Unterstände sind vorhanden.
Qiryat Shemona
Das einstige Armeelager Qiryat Shemona
weit im Norden hat sich inzwischen zu einer Stadt mit 20 000
Einwohnern entwickelt.
Die Jordan-Quellen
Weit im Norden und an den Westhängen des Hermon-Gebirges und der Golanhöhen entspringen viele Flüsse. Vor der Mündung in den See Genezareth vereinigen sie sich zum Jordan. Die zwei Haupt-Quellflüsse sind der Dan und der Hermonfluß, der auch Banyas genannt wird, nach einer hellenistischen Stadt, die hier an seiner Quelle lag und längst verlassen ist. Der Name kommt vom griechischen Waldgott Pan. In der Felswand findet man noch Nieschen für Statuen und griechische Inschriften. König Herodes ließ hier einen Marmor-Tempel zu Ehren Pans errichten.
Berg Hermon
Ein großer Teil des Jordan-Wassers stammt vom Berg Hermon (2814m), hier schneebedeckt im Februar. Davor erstrecken sich die Golanhöhen.