Das 12. Kapitel
1. Und Rehabeam zog gen Sichem; denn das ganze Israel war gen Sichem kommen, ihn zum Könige zu machen.
2. Und Jerobeam, der Sohn Nebats, hörte das, da er noch in Ägypten war, dahin er vor dem Könige Salomo geflohen war; und blieb in Ägypten.
3. Und sie sandten hin und ließen ihn rufen. Und Jerobeam samt der ganzen Gemeinde Israels kamen und redeten mit Rehabeam und sprachen:
4. Dein Vater hat unser Joch zu hart gemacht; so mache du nun den harten Dienst und das schwere Joch leichter, das er uns aufgelegt hat, so wollen wir dir untertänig sein.
5. Er aber sprach zu ihnen: Geht hin bis an den dritten Tag, so kommt wieder zu mir. Und das Volk ging hin.
6. Und der König Rehabeam hielt einen Rat mit den Ältesten, die vor seinem Vater Salomo standen, da er lebte, und sprach: Wie ratet ihr, dass wir diesem Volk eine Antwort geben?
7. Sie sprachen zu ihm: Wirst du heute diesem Volk einen Dienst tun und ihnen zu Willen sein und sie erhören und ihnen gute Worte geben, so werden sie dir untertänig sein dein Leben lang.
8. Aber er verließ der Ältesten Rat, den sie ihm gegeben hatten, und hielt einen Rat mit den Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren und vor ihm standen.
9. Und er sprach zu ihnen: Was ratet ihr, dass wir antworten diesem Volk, die zu mir gesagt haben: Mache das Joch leichter, das dein Vater auf uns gelegt hat.
10. Und die Jungen, die mit ihm aufgewachsen waren, sprachen zu ihm: Du sollst zu dem Volk, das zu dir sagt: Dein Vater hat unser Joch zu schwer gemacht, mache du es uns leichter, also sagen: Mein kleinster Finger soll dicker sein denn meines Vaters Lenden.
11. Nun, mein Vater hat auf euch ein schwer Joch geladen, ich aber will's noch mehr über euch machen; mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich will euch mit Skorpionen züchtigen.
12. Also kam Jerobeam samt dem ganzen Volk zu Rehabeam am dritten Tage, wie der König gesagt hatte und gesprochen: Kommt wieder zu mir am dritten Tage!
13. Und der König gab dem Volk eine harte Antwort und verließ den Rat, den ihm die Ältesten gegeben hatten,
14. und redete mit ihnen nach dem Rat der Jungen und sprach: Mein Vater hat euer Joch schwer gemacht, ich aber will es noch mehr über euch machen; mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtiget, ich aber will euch mit Skorpionen züchtigen.
15. Also gehorchte der König dem Volk nicht; denn es war also gewandt von dem Herrn, auf dass er sein Wort bekräftigte, das er durch Ahia von Silo geredet hatte zu Jerobeam, dem Sohn Nebats.
16. Da aber das ganze Israel sah, dass der König sie nicht hören wollte, gab das Volk dem Könige eine Antwort und sprach: Was haben wir denn Teils an David, oder Erbe am Sohn Isais? Israel, hebe dich zu deinen Hütten! So siehe nun du zu deinem Hause, David! Also ging Israel in seine Hütten,
17. dass Rehabeam regierte nur über die Kinder Israel, die in den Städten Judas wohnten.
18. Und da der König Rehabeam hinsandte Adoram, den Rentmeister, warf ihn ganz Israel mit Steinen zu Tode. Aber der König Rehabeam stieg frisch auf einen Wagen, dass er flöhe gen Jerusalem.
19. Also fiel Israel ab vom Hause Davids bis auf diesen Tag.
20. Da nun ganz Israel hörte, dass Jerobeam war wiedergekommen, sandten sie hin und ließen ihn rufen zu der ganzen Gemeinde und machten ihn zum Könige über das ganze Israel. Und folgte niemand dem Hause David ohne der Stamm Juda alleine.
21. Und da Rehabeam gen Jerusalem kam, sammelte er das ganze Haus Juda und den Stamm Benjamin, hundertundachtzigtausend junge streitbare Mannschaft, wider das Haus Israel zu streiten und das Königreich wieder an Rehabeam, den Sohn Salomos, zu bringen.
22. Es kam aber Gottes Wort zu Semaja, dem Mann Gottes, und sprach:
23. Sage Rehabeam, dem Sohn Salomos, dem König Judas, und zum ganzen Hause Juda und Benjamin und dem andern Volk und sprich:
24. So spricht der Herr: Ihr sollt nicht hinaufziehen und streiten wider eure Brüder, die Kinder Israel; ein jeder Mann gehe wieder heim: denn solches ist von mir geschehen. Und sie gehorchten dem Wort des Herrn und kehrten um, dass sie hingingen, wie der Herr gesagt hatte.
25. Jerobeam aber baute Sichem auf dem Gebirge Ephraim und wohnte drinnen, und zog von dannen heraus und baute Pnuel.
26. Jerobeam aber gedachte in seinem Herzen: Das Königreich wird nun wieder zum Hause Davids fallen,
27. so dies Volk soll hinaufgehen, Opfer zu tun in des Herrn Hause zu Jerusalem; und wird sich das Herz dieses Volks wenden zu ihrem Herrn Rehabeam, dem Könige Judas, und wird mich erwürgen und wieder zu Rehabeam, dem Könige Judas, fallen.
28. Und der König hielt einen Rat; und machte zwei güldene Kälber und sprach zu ihnen: Es ist euch zu viel, hinauf gen Jerusalem zu gehen; siehe, da sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägyptenland geführt haben!
29. Und setzte eins zu Bethel und das andere tat er gen Dan.
30. Und das geriet zur Sünde; denn das Volk ging hin Vordem einen bis gen Dan.
31. Er machte auch ein Haus der Höhen; und machte Priester von den Geringsten im Volk, die nicht von den Kindern Levi waren.
32. Und er machte ein Fest am fünfzehnten Tage des achten Monats, wie das Fest in Juda, und opferte auf dem Altar. So tat er zu Bethel, dass man den Kälbern opferte, die er gemacht hatte; und stiftete zu Bethel die Priester der Höhen, die er gemacht hatte.
33. Und opferte auf dem Altar, den er gemacht hatte zu Bethel, am fünfzehnten Tage des achten Monats, welchen er aus seinem Herzen erdacht hatte; und machte den Kindern Israel Feste; und opferte auf dem Altar, dass man räuchern sollte.
Das 13. Kapitel
1. Und siehe, ein Mann Gottes kam von Juda durch das Wort des Herrn gen Bethel; und Jerobeam stand bei dem Altar zu räuchern.
2. Und er rief wider den Altar durch das Wort des Herrn und sprach: Altar, Altar! so spricht der Herr: Siehe, es wird ein Sohn dem Hause Davids geboren werden mit Namen Josia, der wird auf dir opfern die Priester der Höhe, die auf dir räuchern, und wird Menschenbeine auf dir verbrennen.
3. Und er gab des Tages ein Wunder und sprach: Das ist das Wunder, dass solches der Herr geredet hat: Siehe, der Altar wird reißen und die Asche verschüttet werden, die drauf ist.
4. Da aber der König das Wort von dem Mann Gottes hörte, der wider den Altar zu Bethel rief, reckte er seine Hand aus bei dem Altar und sprach: Greifet ihn! Und seine Hand verdorrte, die er wider ihn ausgereckt hatte, und konnte sie nicht wieder zu sich ziehen.
5. Und der Altar riß, und die Asche wurde verschüttet vom Altar, nach dem Wunder, das der Mann Gottes gegeben hatte durch das Wort des Herrn.
6. Und der König antwortete und sprach zu dem Mann Gottes: Bitte das Angesicht des Herrn, deines Gottes, und bitte für mich, dass meine Hand wieder zu mir komme. Da bat der Mann Gottes das Angesicht des Herrn; und dem Könige wurde seine Hand wieder zu ihm gebracht und wurde, wie sie vorhin war.
7. Und der König redete mit dem Mann Gottes: Komm mit mir heim und labe dich; ich will dir ein Geschenk geben.
8. Aber der Mann Gottes sprach zum Könige: Wenn du mir auch dein halbes Haus gäbest, so käme ich doch nicht mit dir; denn ich will an diesem Ort kein Brot essen noch Wasser trinken.
9. Denn also ist mir geboten durch des Herrn Wort und gesagt: Du sollst kein Brot essen und kein Wasser trinken und nicht wieder durch den Weg kommen, den du gegangen bist.
10. Und er ging weg durch einen andern Weg und kam nicht wieder durch den Weg, den er gen Bethel kommen war.
11. Es wohnte aber ein alter Prophet zu Bethel; zu dem kam sein Sohn und erzählte ihm alle Werke, die der Mann Gottes getan hatte des Tages zu Bethel, und die Worte, die er zum Könige geredet hatte.
12. Und ihr Vater sprach zu ihnen: Wo ist der Weg den er gezogen ist? Und seine Söhne zeigten ihm den Weg, den der Mann Gottes gezogen war, der von Juda kommen war.
13. Er aber sprach zu seinen Söhnen: Sattelt mir den Esel! Und da sie ihm den Esel sattelten, ritt er drauf.
14. Und er zog dem Mann Gottes nach und fand ihn unter einer Eiche sitzen; und sprach zu ihm: Bist du der Mann Gottes, der von Juda kommen ist? Er sprach: Ja.
15. Er sprach zu ihm: Komm mit mir heim und iß Brot!
16. Er aber sprach: Ich kann nicht mit dir umkehren und mit dir kommen; ich will auch nicht Brot essen noch Wasser trinken mit dir an diesem Ort.
17. Denn es ist mit mir geredet worden durch das Wort des Herrn: Du sollst daselbst weder Brot essen noch Wasser trinken; du sollst nicht wieder durch den Weg gehen, den du gegangen bist.
18. Er sprach zu ihm: Ich bin auch ein Prophet wie du, und ein Engel hat mit mir geredet durch des Herrn Wort und gesagt: Führe ihn wieder mit dir heim, dass er Brot esse und Wasser trinke. Er log ihm aber.
19. Und führte ihn wieder um, dass er Brot aß und Wasser trank in seinem Hause.
20. Und da sie zu Tisch saßen, kam das Wort des Herrn zum Propheten, der ihn wieder umgeführt hatte,
21. und schrie den Mann Gottes an, der von Juda kommen war, und sprach: So spricht der Herr: Darum dass du dem Munde des Herrn bist ungehorsam gewesen und hast nicht gehalten das Gebot, das dir der Herr, dein Gott, geboten hat,
22. und bist umgekehrt, hast Brot gegessen und Wasser getrunken an dem Ort, davon er dir sagte: Du sollst weder Brot essen noch Wasser trinken, so soll dein Leichnam nicht in deiner Väter Grab kommen.
23. Und nachdem er Brot gegessen und getrunken hatte, sattelte man den Esel dem Propheten, den er wieder umgeführt hatte.
24. Und da er wegzog, fand ihn ein Löwe auf dem Wege und tötete ihn; und sein Leichnam lag geworfen in dem Wege und der Esel stand neben ihm, und der Löwe stand neben dem Leichnam.
25. Und da Leute vorübergingen, sahen sie den Leichnam in den Weg geworfen und den Löwen bei dem Leichnam stehen; und kamen und sagten es in der Stadt, da der alte Prophet innen wohnte.
26. Da das der Prophet hörte, der ihn wieder umgeführt hatte, sprach er: Es ist der Mann Gottes, der dem Munde des Herrn ist ungehorsam gewesen; darum hat ihn der Herr dem Löwen gegeben, der hat ihn zerbrochen und getötet nach dem Wort, das ihm der Herr gesagt hat.
27. Und sprach zu seinen Söhnen: Sattelt mir den Esel! Und da sie ihn gesattelt hatten,
28. zog er hin und fand seinen Leichnam in den Weg geworfen, und den Esel und den Löwen neben dem Leichnam stehen Der Löwe hatte nichts gefressen vom Leichnam und den Esel nicht zerbrochen.
29. Da hub der Prophet den Leichnam des Mannes Gottes auf und legte ihn auf den Esel und führte ihn wieder um; und kam in die Stadt des alten Propheten, dass sie ihn klagten und begrüben.
30. Und er legte den Leichnam in sein Grab; und sie klagten ihn: Ach, Bruder!
31. Und da sie ihn begraben hatten, sprach er zu seinen Söhnen: Wenn ich sterbe, so begrabt mich in dem Grabe, da der Mann Gottes innen begraben ist, und legt meine Beine neben seine Beine.
32. Denn es wird geschehen, was er geschrieen hat wider den Altar zu Bethel durch das Wort des Herrn und wider alle Häuser der Höhen, die in den Städten Samarias sind.
33. Aber nach dieser Geschichte kehrte sich Jerobeam nicht von seinem bösen Wege, sondern verkehrte sich und machte Priester der Höhen von den Geringsten des Volks: Zu wem er Lust hatte, des Hand füllte er, und der wurde Priester der Höhe.
34. Und dies geriet zur Sünde dem Hause Jerobeams, dass er verdorben und von der Erde vertilgt wurde.
Das 14. Kapitel
1. Zu der Zeit war Abia, der Sohn Jerobeams, krank.
2. Und Jerobeam sprach zu seinem Weibe: Mache dich auf und verstelle dich, dass niemand merke, dass du Jerobeams Weib seist, und gehe hin gen Silo. Siehe, daselbst ist der Prophet Ahia, der mir geredet hat, dass ich sollte König sein über dies Volk.
3. Und nimm mit dir zehn Brote und Kuchen und einen Krug mit Honig; und komm zu ihm, dass er dir sage, wie es dem Knaben gehen wird.
4. Und das Weib Jerobeams tat also; und machte sich auf und ging hin gen Silo und kam ins Haus Ahias. Ahia aber konnte nicht sehen; denn seine Augen starreten vor Alter.
5. Aber der Herr sprach zu Ahia: Siehe, das Weib Jerobeams kommt, dass sie von dir eine Sache frage um ihren Sohn; denn er ist krank. So rede nun mit ihr so und so. Da sie nun hineinkam, stellete sie sich fremd.
6. Als aber Ahia hörte das Rauschen ihrer Füße zur Tür hineingehen, sprach er: Komm herein, du Weib Jerobeams, warum stellst du dich so fremd? Ich bin zu dir gesandt ein harter Bote.
7. Gehe hin und sage Jerobeam: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe dich erhaben aus dem Volk und zum Fürsten über mein Volk Israel gesetzt;
8. und habe das Königreich von Davids Hause gerissen und dir gegeben. Du aber bist nicht gewesen wie mein Knecht David, der meine Gebote hielt und wandelte mir nach von ganzem Herzen, dass er tat, was mir nur wohlgefiel;
9. und hast übel getan über alle, die vor dir gewesen sind, bist hingegangen und hast dir andere Götter gemacht und gegossene Bilder, dass du mich zu Zorn reizetest, und hast mich hinter deinen Rücken geworfen.
10. Darum siehe, ich will Unglück über das Haus Jerobeams führen und ausrotten an dem Jerobeam auch den, der an die Wand pisset, den Verschlossenen und Verlassenen in Israel; und will die Nachkommen des Hauses Jerobeam ausfegen, wie man Kot ausfeget, bis ganz mit ihm aus sei.
11. Wer von Jerobeam stirbt in der Stadt, den sollen die Hunde fressen; wer aber auf dem Felde stirbt, den sollen die Vögel des Himmels fressen; denn der Herr hat es geredet.
12. So mache du dich auf und gehe heim. Und wenn dein Fuß zur Stadt eintritt, wird das Kind sterben.
13. Und es wird ihn das ganze Israel klagen und werden ihn begraben. Denn dieser allein von Jerobeam wird zu Grabe kommen, darum dass etwas Gutes an ihm erfunden ist vor dem Herrn, dem Gott Israels, im Hause Jerobeams.
14. Der Herr aber wird ihm einen König über Israel erwecken, der wird das Haus Jerobeams ausrotten des Tages. Und was ist nun gemacht?
15. Und der Herr wird Israel schlagen, gleichwie das Rohr im Wasser bewegt wird, und wird Israel ausreißen von diesem guten Lande, das er ihren Vätern gegeben hat, und wird sie streuen über das Wasser, darum dass sie ihre Haine gemacht haben, den Herrn zu erzürnen.
16. Und wird Israel übergeben um der Sünden willen Jerobeams, der da gesündigt hat und Israel hat sündigen gemacht.
17. Und das Weib Jerobeams machte sich auf, ging hin und kam gen Thirza. Und da sie auf die Schwelle des Hauses kam, starb der Knabe.
18. Und sie begruben ihn, und ganz Israel klagte ihn nach dem Wort des Herrn, das er geredet hatte durch seinen Knecht Ahia, den Propheten.
19. Was mehr von Jerobeam zu sagen ist, wie er gestritten und regiert hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels.
20. Die Zeit aber, die Jerobeam regierte, sind zweiundzwanzig Jahre. Und entschlief mit seinen Vätern; und sein Sohn Nadab wurde König an seiner Statt.
21. So war Rehabeam, der Sohn Salomos, König in Juda. Einundvierzig Jahre alt war Rehabeam, da er König wurde und regierte siebenzehn Jahre zu Jerusalem, in der Stadt, die der Herr erwählt hatte aus allen Stämmen Israels, dass er seinen Namen daselbst hinstellete. Seine Mutter hieß Naema, eine Ammonitin.
22. Und Juda tat, das dem Herrn übel gefiel; und reizten ihn zu Eifer, mehr denn alles, das ihre Väter getan hatten mit ihren Sünden, die sie taten.
23. Denn sie bauten ihnen auch Höhen, Säulen und Haine auf allen hohen Hügeln und unter allen grünen Bäumen.
24. Es waren auch Hurer im Lande; und sie taten alle die Greuel der Heiden, die der Herr vor den Kindern Israel vertrieben hatte.
25. Aber im fünften Jahr des Königs Rehabeam zog Sisak, der König in Ägypten, herauf wider Jerusalem.
26. Und nahm die Schätze aus dem Hause des Herrn und aus dem Hause des Königs und alles, was zu nehmen war, und nahm alle güldenen Schilde, die Salomo hatte lassen machen;
27. an welcher Statt ließ der König Rehabeam eherne Schilde machen und befahl sie unter die Hand der obersten Trabanten, die der Tür hüteten am Hause des Königs.
28. Und so oft der König in das Haus des Herrn ging, trugen sie die Trabanten und brachten sie wieder in der Trabanten Kammer.
29. Was aber mehr von Rehabeam zu sagen ist, und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas.
30. Es war aber Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam ihr Leben lang.
31. Und Rehabeam entschlief mit seinen Vätern und wurde begraben mit seinen Vätern in der Stadt Davids. Und seine Mutter hieß Naema, eine Ammonitin. Und sein Sohn Abiam wurde König an seiner Statt.
Das 15. Kapitel
1. Im achtzehnten Jahr des Königs Jerobeam, des Sohns Nebats, wurde Abiam König in Juda;
2. und regierte drei Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Maecha, eine Tochter Abisaloms.
3. Und er wandelte in allen Sünden seines Vaters, die er vor ihm getan hatte und sein Herz war nicht rechtschaffen an dem Herrn, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David.
4. Denn um Davids willen gab der Herr, sein Gott, ihm eine Leuchte zu Jerusalem, dass er seinen Sohn nach ihm erweckte und erhielt zu Jerusalem,
5. darum dass David getan hatte, das dem Herrn wohlgefiel, und nicht gewichen war von allem, das er ihm gebot sein Leben lang, ohne in dem Handel mit Uria, dem Hethiter.
6. Es war aber ein Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam sein Leben lang.
7. Was aber mehr von Abiam zu sagen ist, und alles, was er getan hat; siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas. Es war aber Krieg zwischen Abiam und Jerobeam.
8. Und Abiam entschlief mit seinen Vätern, und sie begruben ihn in der Stadt Davids. Und Assa, sein Sohn, wurde König an seiner Statt.
9. Im zwanzigsten Jahr des Königs Jerobeam über Israel wurde Assa König in Juda.
10. Und regierte einundvierzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Maecha, eine Tochter Abisaloms.
11. Und Assa tat, das dem Herrn wohlgefiel, wie sein Vater David.
12. Und tat die Hurer aus dem Lande und tat ab alle Götzen, die seine Väter gemacht hatten.
13. Dazu setzte er auch seine Mutter Maecha ab vom Amt, das sie dem Miplezeth gemacht hatte im Haine. Und Assa rottete aus ihren Miplezeth und verbrannte ihn im Bach Kidron.
14. Aber die Höhen taten sie nicht ab. Doch war das Herz Assas rechtschaffen an dem Herrn sein Leben lang.
15. Und das Silber und Gold und Gefäß, das sein Vater geheiligt hatte, und was geheiligt war zum Hause des Herrn brachte er ein.
16. Und es war Streit zwischen Assa und Baesa, dem Könige Israels, ihr Leben lang.
17. Baesa aber, der König Israels, zog herauf wider Juda und baute Rama, dass niemand sollte aus und einziehen auf Assas Seiten, des Königs Judas.
18. Da nahm Assa alles Silber und Gold, das übrig war im Schatz des Hauses des Herrn und im Schatz des Hauses des Königs, und gab's in seiner Knechte Hände; und sandte sie zu Benhadad, dem Sohn Tabrimons, des Sohns Hesions, dem Könige in Syrien, der zu Damaskus wohnte, und ließ ihm sagen:
19. Es ist ein Bund zwischen mir und dir und zwischen meinem Vater und deinem Vater; darum schicke ich dir ein Geschenk, Silber und Gold, dass du fahren lassest den Bund, den du mit Baesa, dem Könige Israels, hast, dass er von mir abziehe.
20. Benhadad gehorchte dem Könige Assa und sandte seine Hauptleute wider die Städte Israels und schlug Ijon und Dan und Abel-Beth-Maecha, das ganze Cinneroth, an dem ganzen Lande Naphthali.
21. Da das Baesa hörte, ließ er ab, zu bauen Rama, und zog wieder gen Thirza.
22. Der König Assa aber ließ erschallen im ganzen Juda: Hie sei niemand ausgenommen! Und sie nahmen die Steine und Holz von Rama weg, damit Baesa gebaut hatte; und der König Assa baute damit Geba-Benjamin und Mizpa.
23. Was aber mehr von Assa zu sagen ist, und alle seine Macht und alles, was er getan hat, und die Städte, die er gebaut hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas; ohne dass er in seinem Alter an seinen Füßen krank war.
24. Und Assa entschlief mit seinen Vätern und wurde begraben mit seinen Vätern in der Stadt Davids, seines Vaters. Und Josaphat, sein Sohn, wurde König an seiner Statt.
25. Nadab aber, der Sohn Jerobeams, wurde König über Israel im andern Jahr Assas, des Königs Judas, und regierte über Israel zwei Jahre.
26. Und tat, das dem Herrn übel gefiel, und wandelte in dem Wege seines Vaters und in seiner Sünde, damit er Israel hatte sündigen gemacht.
27. Aber Baesa, der Sohn Ahias, aus dem Hause Isaschar, machte einen Bund wider ihn und schlug ihn zu Gibethon, welche war der Philister. Denn Nadab und das ganze Israel belagerten Gibethon.
28. Also tötete ihn Baesa im dritten Jahr Assas, des Königs Judas, und wurde König an seiner Statt.
29. Als er nun König war, schlug er das ganze Haus Jerobeams und ließ nicht über etwas, das den Odem hatte von Jerobeam, bis er ihn vertilgte; nach dem Wort des Herrn, das er geredet hatte durch seinen Knecht Ahia von Silo,
30. um der Sünde willen Jerobeams, die er tat und damit Israel sündigen machte, mit dem Reizen, damit er den Herrn, den Gott Israels, erzürnte.
31. Was aber mehr von Nadab zu sagen ist, und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels.
32. Und es war Krieg zwischen Assa und Baesa, dem Könige Israels, ihr Leben lang.
33. Im dritten Jahr Assas, des Königs Judas, wurde Baesa, der Sohn Ahias, König über das ganze Israel zu Thirza vierundzwanzig Jahre.
34. Und tat, das dem Herrn übel gefiel, und wandelte in dem Wege Jerobeams und in seiner Sünde, damit er Israel hatte sündigen gemacht.
Das 16. Kapitel
1. Es kam aber das Wort des Herrn zu Jehu, dem Sohn Hananis, wider Baesa und sprach:
2. Darum, dass ich dich aus dem Staube erhoben habe und zum Fürsten gemacht über mein Volk Israel, und du wandelst in dem Wege Jerobeams und machest mein Volk Israel sündigen, dass du mich erzürnst durch ihre Sünde,
3. siehe, so will ich die Nachkommen Baesas und die Nachkommen seines Hauses wegnehmen und will dein Haus setzen wie das Haus Jerobeams, des Sohns Nebats.
4. Wer von Baesa stirbt in der Stadt, den sollen die Hunde fressen; und wer von ihm stirbt auf dem Felde, den sollen die Vögel des Himmels fressen.
5. Was aber mehr von Baesa zu sagen ist, und was er getan hat, und seine Macht, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels.
6. Und Baesa entschlief mit seinen Vätern und wurde begraben zu Thirza. Und sein Sohn Ela wurde König an seiner Statt.
7. Auch das Wort des Herrn kam durch den Propheten Jehu, den Sohn Hananis, über Baesa und über sein Haus und wider alles Übel, das er tat vor dem Herrn, ihn zu erzürnen durch die Werke seiner Hände, dass es würde wie das Haus Jerobeams, und darum dass er diesen erschlagen hatte.
8. Im sechsundzwanzigsten Jahr Assas, des Königs Judas, wurde Ela, der Sohn Baesas, König über Israel zu Thirza zwei Jahre.
9. Aber sein Knecht Simri, der Oberste über die Hälfte der Wagen, machte einen Bund wider ihn. Er aber war zu Thirza, trank und wurde trunken im Hause Arzas, des Vogts zu Thirza.
10. Und Simri kam hinein und schlug ihn tot im siebenundzwanzigsten Jahr Assas, des Königs Judas, und wurde König an seiner Statt.
11. Und da er König war und auf seinem Stuhl saß, schlug er das ganze Haus Baesas und ließ nicht über auch den, der an die Wand pisset, dazu seine Erben und seine Freunde.
12. Also vertilgte Simri das ganze Haus Baesas nach dem Wort des Herrn, das er über Baesa geredet hatte durch den Propheten Jehu,
13. um aller Sünden willen Baesas und seines Sohns Ela, die sie taten und Israel sündigen machten, den Herrn, den Gott Israels, zu erzürnen durch ihre Abgötterei.
14. Was aber mehr von Ela zu sagen ist, und alles, was er getan hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels.
15. Im siebenundzwanzigsten Jahr Assas, des Königs Judas, wurde Simri König sieben Tage zu Thirza. Denn das Volk lag vor Gibethon der Philister.
16. Da aber das Volk im Lager hörte sagen, dass Simri einen Bund gemacht und auch den König erschlagen hätte, da machte ganz Israel desselben Tages Amri, den Feldhauptmann, zum Könige über Israel im Lager.
17. Und Amri zog herauf und das ganze Israel mit ihm von Gibethon und belagerten Thirza.
18. Da aber Simri sah, dass die Stadt sollte gewonnen werden, ging er in den Palast im Hause des Königs und verbrannte sich mit dem Hause des Königs und starb
19. um seiner Sünden willen, die er getan hatte, dass er tat, das dem Herrn übel gefiel, und wandelte in dem Wege Jerobeams und in seiner Sünde, die er tat, dass er Israel sündigen machte.
20. Was aber mehr von Simri zu sagen ist, und wie er einen Bund machte, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels.
21. Dazumal teilte sich das Volk Israel in zwei Teile. Eine Hälfte hing an Thibni, dem Sohn Ginaths, dass sie ihn zum Könige machten; die andere Hälfte aber hing an Amri.
22. Aber das Volk, das an Amri hing, wurde stärker denn das Volk, das an Thibni hing, dem Sohn Ginaths. Und Thibni starb; da wurde Amri König.
23. Im einunddreißigsten Jahr Assas, des Königs Judas, wurde Amri König über Israel zwölf Jahre und regierte zu Thirza sechs Jahre.
24. Er kaufte den Berg Samaria von Semer um zwei Zentner Silbers und baute auf den Berg; und hieß die Stadt, die er baute, nach dem Namen Semers, des Berges Herrn, Samaria.
25. Und Amri tat, das dem Herrn übel gefiel, und war ärger denn alle, die vor ihm gewesen waren.
26. Und wandelte in allen Wegen Jerobeams, des Sohns Nebats, und in seinen Sünden, damit er Israel sündigen machte, dass sie den Herrn, den Gott Israels, erzürnten in ihrer Abgötterei.
27. Was aber mehr von Amri zu sagen ist, und alles, was er getan hat, und seine Macht, die er geübt hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels.
28. Und Amri entschlief mit seinen Vätern und wurde begraben zu Samaria. Und Ahab, sein Sohn, wurde König an seiner Statt.
29. Im achtunddreißigsten Jahr Assas, des Königs Judas, wurde Ahab, der Sohn Amris, König über Israel und regierte über Israel zu Samaria zweiundzwanzig Jahre.
30. Und tat, das dem Herrn übel gefiel, über alle, die vor ihm gewesen waren.
31. Und war ihm ein Geringes, dass er wandelte in der Sünde Jerobeams, des Sohns Nebats, und nahm dazu Isebel, die Tochter Ethbaals, des Königs zu Zidon, zum Weibe; und ging hin und diente Baal und betete ihn an.
32. Und richtete Baal einen Altar auf im Hause Baals, das er ihm baute zu Samaria.
33. Und machte einen Hain, dass Ahab mehr tat, den Herrn, den Gott Israels, zu erzürnen, denn alle Könige Israels, die vor ihm gewesen waren.
34. Zur selben Zeit baute Hiel von Bethel Jericho. Es kostete ihn seinen ersten Sohn Abiram, da er den Grund legte, und seinen jüngsten Sohn Segub, da er die Türen setzte, nach dem Wort des Herrn, das er geredet hatte durch Josua, den Sohn Nuns.
Das 17. Kapitel
1. Und es sprach Elia, der Thisbiter, aus den Bürgern Gileads, zu Ahab: So wahr der Herr, der Gott Israels, lebt, vor dem ich stehe, es soll diese Jahre weder Tau noch Regen kommen, ich sage es denn.
2. Und das Wort des Herrn kam zu ihm und sprach:
3. Gehe weg von hinnen und wende dich gegen Morgen und verbirg dich am Bach Krith, der gegen den Jordan fließt.
4. Und sollst vom Bach trinken; und ich habe den Raben geboten, dass sie dich daselbst sollen versorgen.
5. Er aber ging hin und tat nach dem Wort des Herrn; und ging weg und setzte sich am Bach Krith, der gegen den Jordan fließt.
6. Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch des Morgens und des Abends; und er trank des Bachs.
7. Und es geschah nach etlichen Tagen, dass der Bach vertrocknete; denn es war kein Regen im Lande.
8. Da kam das Wort des Herrn zu ihm und sprach:
9. Mache dich auf und gehe gen Zarpath, welche bei Zidon liegt, und bleibe daselbst; denn ich habe daselbst einer Witwe geboten, dass sie dich versorge.
10. Und er machte sich auf und ging gen Zarpath. Und da er kam an die Tür der Stadt, siehe, da war eine Witwe und las Holz auf. Und er rief ihr und sprach: Hole mir ein wenig Wasser im Gefäße, dass ich trinke.
11. Da sie, aber hinging zu holen, rief er ihr und sprach: Bringe mir auch einen Bissen Brots mit.
12. Sie sprach: So wahr der Herr, dein Gott, lebt, ich habe nichts Gebackenes ohne eine Handvoll Mehls im Kad und ein wenig Öl im Kruge. Und siehe, ich habe ein Holz oder zwei aufgelesen und gehe hinein und will mir und meinem Sohn zurichten, dass wir essen und sterben.
13. Elia sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Gehe hin und mache es, wie du gesagt hast; doch mache mir am ersten ein kleines Gebacknes davon und bringe mir's heraus; dir aber und deinem Sohn sollst du danach auch machen.
14. Denn also spricht der Herr, der Gott Israels: Das Mehl im Kad soll nicht verzehrt werden, und dem Ölkrug soll nichts mangeln bis auf den Tag, da der Herr regnen lassen wird auf Erden.
15. Sie ging hin und machte, wie Elia gesagt hatte. Und er aß, und sie auch und ihr Haus eine Zeitlang.
16. Das Mehl im Kad wurde nicht verzehrt, und dem Ölkrug mangelte nichts, nach dem Wort des Herrn, das er geredet hatte durch Elia.
17. Und nach diesen Geschichten wurde des Weibes, seiner Hauswirtin, Sohn krank, und seine Krankheit war so sehr hart, dass kein Odem mehr in ihm blieb.
18. Und sie sprach zu Elia: Was habe ich mit dir zu schaffen, du Mann Gottes? Du bist zu mir hereinkommen, dass meiner Missetat gedacht und mein Sohn getötet würde.
19. Er sprach zu ihr: Gib mir her deinen Sohn! Und er nahm ihn von ihrem Schoß und ging hinauf auf den Saal, da er wohnte, und legte ihn auf sein Bett.
20. Und rief den Herrn an und sprach: Herr, mein Gott, hast du auch der Witwe, bei der ich ein Gast bin, so übel getan, dass du ihren Sohn tötest?
21. Und er maß sich über dem Kinde dreimal und rief den Herrn an und sprach: Herr, mein Gott, laß die Seele dieses Kindes wieder zu ihm kommen!
22. Und der Herr erhörte die Stimme Elias; und die Seele des Kindes kam wieder zu ihm und wurde lebendig.
23. Und Elia nahm das Kind und brachte es hinab vom Saal ins Haus; und gab es seiner Mutter und sprach: Siehe da, dein Sohn lebt.
24. Und das Weib sprach zu Elia: Nun erkenne ich, dass du ein Mann Gottes bist, und des Herrn Wort in deinem Munde ist Wahrheit.
Das 18. Kapitel
1. Und über eine lange Zeit kam das Wort des Herrn zu Elia, im dritten Jahr, und sprach: Gehe hin und zeige dich Ahab, dass ich regnen lasse auf Erden.
2. Und Elia ging hin, dass er sich Ahab zeigte. Es war aber eine große Teurung zu Samaria.
3. Und Ahab rief Obadja, seinem Hof meister. (Obadja aber fürchtete den Herrn sehr.
4. Denn da Isebel die Propheten des Herrn ausrottete, nahm Obadja hundert Propheten und versteckte sie in der Höhle, hie fünfzig und da fünfzig, und versorgte sie mit Brot und Wasser.)
5. So sprach nun Ahab zu Obadja: Zeuch durchs Land zu allen Wasserbrunnen und Bächen, ob wir möchten Heu finden und die Rosse und Mäuler erhalten, dass nicht das Vieh alles umkomme.
6. Und sie teilten sich ins Land, dass sie es durchzögen. Ahab zog allein auf einem Weg und Obadja auch allein den andern Weg.
7. Da nun Obadja auf dem Wege war, siehe, da begegnete ihm Elia; und da er ihn kannte, fiel er auf sein Antlitz und sprach: Bist du nicht mein Herr Elia?
8. Er sprach: Ja; gehe hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist hie.
9. Er aber sprach: Was habe ich gesündigt, dass du deinen Knecht willst in die Hände Ahabs geben, dass er mich töte?
10. So wahr der Herr, dein Gott, lebt, es ist kein Volk noch Königreich, dahin mein Herr nicht gesandt hat, dich zu suchen. Und wenn sie sprachen: Er ist nicht hie, nahm er einen Eid von dem Königreich und Volk, dass man dich nicht funden hätte.
11. Und du sprichst nun: Gehe hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist hie!
12. Wenn ich nun hinginge von dir, so würde dich der Geist des Herrn wegnehmen, weiß nicht wohin; und ich dann käme und sagte es Ahab an und fände dich nicht, so erwürgte er mich. Aber dein Knecht fürchtet den Herrn von seiner Jugend auf.
13. Ist's meinem Herrn nicht angesagt, was ich getan habe, da Isebel die Propheten des Herrn erwürgte, dass ich der Propheten des Herrn hundert versteckte, hie fünfzig und da fünfzig in der Höhle, und versorgte sie mit Brot und Wasser?
14. Und du sprichst nun: Gehe hin, sage deinem Herrn: Elia ist hie; dass er mich erwürge!
15. Elia sprach: So wahr der Herr Zebaoth lebt, vor dem ich stehe, ich will mich ihm heute zeigen.
16. Da ging Obadja hin Ahab entgegen und sagte es ihm an. Und Ahab ging hin Elia entgegen.
17. Und da Ahab Elia sah, sprach Ahab zu ihm: Bist du, der Israel verwirrt?
18. Er aber sprach: Ich verwirre Israel nicht, sondern du und deines Vaters Haus, damit dass ihr des Herrn Gebote verlassen habt und wandelt Baalim nach.
19. Wohlan, so sende nun hin und versammle zu mir das ganze Israel auf den Berg Karmel und die vierhundertundfünfzig Propheten Baals, auch die vierhundert Propheten des Hains, die vom Tisch Isebels essen.
20. Also sandte Ahab hinunter alle Kinder Israel und versammelte die Propheten auf den Berg Karmel.
21. Da trat Elia zu allem Volk und sprach: Wie lange hinket ihr auf beiden Seiten? Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach; ist's aber Baal, so wandelt ihm nach! Und das Volk antwortete ihm nichts.
22. Da sprach Elia zum Volk: Ich bin allein überblieben ein Prophet des Herrn, aber der Propheten Baals sind vierhundertundfünfzig Mann.
23. So gebt uns nun zwei Farren und lasst sie erwählen einen Farren und ihn zerstücken und aufs Holz legen und kein Feuer dran legen, so will ich den andern Farren nehmen und aufs Holz legen und auch kein Feuer dran legen.
24. So ruft ihr an den Namen eures Gottes, und ich will den Namen des Herrn anrufen. Welcher Gott nun mit Feuer antworten wird, der sei Gott. Und das ganze Volk antwortete und sprach: Das ist recht.
25. Und Elia sprach zu den Propheten Baals: Erwählet ihr einen Farren und macht am ersten, denn euer ist viel; und ruft eures Gottes Namen an und legt kein Feuer dran.
26. Und sie nahmen den Farren, den er ihnen gab, und richteten zu und riefen an den Namen Baals von Morgen an bis an den Mittag und sprachen: Baal, erhöre uns! Aber es war da keine Stimme noch Antwort. Und sie hinkten um den Altar, den sie gemacht hatten.
27. Da es nun Mittag wurde, spottete ihrer Elia und sprach: Rufet laut; denn er ist ein Gott, er dichtet, oder hat zu schaffen, oder ist über Feld, oder schläft vielleicht, dass er aufwache.
28. Und sie riefen laut und ritzten sich mit Messern und Pfriemen nach ihrer Weise, bis dass ihr Blut hernach ging.
29. Da aber der Mittag vergangen war, weissagten sie, bis dass man das Speisopfer tun sollte; und war da keine Stimme, noch Antwort, noch Aufmerken.
30. Da sprach Elia zu allem Volk: Kommt her, alles Volk, zu mir! Und da alles Volk zu ihm trat, heilte er den Altar des Herrn, der zerbrochen war.
31. Und nahm zwölf Steine nach der Zahl der Stämme der Kinder Jakobs (zu welchem das Wort des Herrn redete und sprach: Du sollst Israel heißen).
32. Und baute von den Steinen einen Altar im Namen des Herrn und machte um den Altar her eine Grube, zwei Kornmaß weit.
33. Und richtete das Holz zu und zerstückte den Farren und legte ihn aufs Holz.
34. Und sprach: Holet vier Kad Wasser voll und gießet es auf das Brandopfer und auf das Holz. Und sprach: Tut es noch einmal. Und sie taten es noch einmal. Und er sprach: Tut es zum drittenmal. Und sie taten es zum drittenmal.
35. Und das Wasser lief um den Altar her, und die Grube wurde auch voll Wassers.
36. Und da die Zeit war, Speisopfer zu opfern, trat Elia, der Prophet, herzu und sprach: Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, laß heute kund werden, dass du Gott in Israel bist und ich dein Knecht, und dass ich solches alles nach deinem Wort getan habe.
37. Erhöre mich, Herr, erhöre mich, dass dies Volk wisse, dass du, Herr, Gott bist, dass du ihr Herz danach bekehrest.
38. Da fiel das Feuer des Herrn herab und fraß Brandopfer, Holz, Steine und Erde und leckte das Wasser auf in der Grube.
39. Da das alles Volk sah, fiel es auf sein Angesicht und sprachen: Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott!
40. Elia aber sprach zu ihnen: Greifet die Propheten Baals, dass ihrer keiner entrinne! Und sie griffen sie. Und Elia führte sie hinab an den Bach Kison und schlachtete sie daselbst.
41. Und Elia sprach zu Ahab: Zeuch hinauf, iß und trink; denn es rauschet, als wollte es sehr regnen.
42. Und da Ahab hinaufzog zu essen und zu trinken, ging Elia auf des Karmels Spitze und bückte sich zur Erde und tat sein Haupt zwischen seine Kniee.
43. Und sprach zu seinem Knaben: Gehe hinauf und schaue zum Meer zu! Er ging hinauf und schaute und sprach: Es ist nichts da. Er sprach: Gehe wieder hin siebenmal!
44. Und im siebtenmal sprach er: Siehe, es geht eine kleine Wolke auf aus dem Meer wie eines Mannes Hand. Er sprach: Gehe hinauf und sage Ahab: Spanne an und fahre hinab, dass dich der Regen nicht ergreife.
45. Und ehe man zusah, wurde der Himmel schwarz von Wolken und Wind, und kam ein großer Regen. Ahab aber fuhr und zog gen Jesreel.
46. Und die Hand des Herrn kam über Elia; und er gürtete seine Lenden und lief vor Ahab hin, bis er kam gen Jesreel.
Das 19. Kapitel
1. Und Ahab sagte Isebel an alles was Elia getan hatte, und wie er hätte alle Propheten Baals mit dem Schwert erwürgt.
2. Da sandte Isebel einen Boten zu Elia und ließ ihm sagen: Die Götter tun mir dies und das, wo ich nicht morgen um diese Zeit deiner Seele tue wie dieser Seelen einer!
3. Da er das sah, machte er sich auf und ging, wo er hin wollte, und kam gen Berseba in Juda und ließ seinen Knaben daselbst.
4. Er aber ging hin in die Wüste eine Tagreise; und kam hinein und setzte sich unter einen Wacholder und bat, dass seine Seele stürbe, und sprach: Es ist genug; nimm nun, Herr, meine Seele! Ich bin nicht besser denn meine Väter.
5. Und legte sich und schlief unter dem Wacholder. Und siehe, der Engel rührte ihn und sprach zu ihm: Stehe auf und iß!
6. Und er sah sich um, und siehe, zu seinen Häupten lag ein geröstet Brot und eine Kanne mit Wasser. Und da er gegessen und getrunken hatte, legte er sich wieder schlafen.
7. Und der Engel des Herrn kam zum andernmal wieder und rührte ihn und sprach: Stehe auf und iß; denn du hast einen großen Weg vor dir.
8. Und er stand auf und aß und trank; und ging durch Kraft derselben Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis an den Berg Gottes Horeb.
9. Und kam daselbst in eine Höhle und blieb daselbst über Nacht. Und siehe, das Wort des Herrn kam zu ihm und sprach zu ihm: Was machst du hie, Elia?
10. Er sprach: Ich habe geeifert um den Herrn, den Gott Zeboath; denn die Kinder Israel haben deinen Bund verlassen und deine Altäre zerbrochen und deine Propheten mit dem Schwert erwürgt; und ich bin allein überblieben, und sie stehen danach, dass sie mir mein Leben nehmen.
11. Er sprach: Gehe heraus und tritt auf den Berg vor den Herrn. Und siehe, der Herr ging vorüber, und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, vor dem Herrn her; der Herr aber war nicht im Winde. Nach dem Winde aber kam ein Erdbeben; aber der Herr war nicht im Erdbeben.
12. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der Herr war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein still sanftes Sausen.
13. Da das Elia hörte, verhüllte er sein Antlitz mit seinem Mantel und ging heraus und trat in die Tür der Höhle. Und siehe, da kam eine Stimme zu ihm und sprach: Was hast du hie zu tun, Elia?
14. Er sprach: Ich habe um den Herrn, den Gott Zebaoth, geeifert; denn die Kinder Israel haben deinen Bund verlassen, deine Altäre zerbrochen, deine Propheten mit dem Schwert erwürgt; und ich bin allein überblieben, und sie stehen danach, dass sie mir das Leben nehmen.
15. Aber der Herr sprach zu ihm: Gehe wiederum deines Weges durch die Wüste gen Damaskus; und geh hinein und salbe Hasael zum Könige über Syrien
16. und Jehu, den Sohn Nimsis, zum Könige über Israel und Elisa, den Sohn Saphats, von Abel-Mehola, zum Propheten an deiner Statt.
17. Und soll geschehen, dass, wer dem Schwert Hasaels entrinnet, den soll Jehu töten, und wer dem Schwert Jehus entrinnet den soll Elisa töten.
18. Und ich will lassen überbleiben siebentausend in Israel, nämlich alle Kniee, die sich nicht gebeuget haben vor Baal, und allen Mund, der ihn nicht geküsset hat.
19. Und er ging von dannen und fand Elisa, den Sohn Saphats, dass er pflügte mit zwölf Jochen vor sich hin; und er war selbst unter den Zwölfen. Und Elia ging zu ihm und warf seinen Mantel auf ihn.
20. Er aber ließ die Rinder und lief Elia nach und sprach: Laß mich meinen Vater und meine Mutter küssen, so will ich dir nachfolgen. Er sprach zu ihm: Gehe hin und komm wieder; denn ich habe etwas mit dir zu tun.
21. Und er lief wieder von ihm und nahm ein Joch Rinder und opferte es; und kochte das Fleisch mit dem Holzwerk an den Rindern und gab's dem Volk, dass sie aßen. Und machte sich auf und folgte Elia nach und diente ihm.
Das 20. Kapitel
1. Und Benhadad, der König zu Syrien, versammelte alle seine Macht, und waren zweiunddreißig Könige mit ihm, und Roß und Wagen; und zog herauf und belagerte Samaria und stritt wider sie.
2. Und sandte Boten zu Ahab, dem Könige Israels, in die Stadt.
3. Und ließ ihm sagen: So spricht Benhadad: Dein Silber und dein Gold ist mein, und deine Weiber und deine besten Kinder sind auch mein.
4. Der König Israels antwortete und sprach: Mein Herr König, wie du geredet hast; ich bin dein und alles, was ich habe.
5. Und die Boten kamen wieder und sprachen: So spricht Benhadad: Weil ich zu dir gesandt habe und lassen sagen: Dein Silber und dein Gold, deine Weiber und deine Kinder sollst du mir geben,
6. so will ich morgen um diese Zeit meine Knechte zu dir senden, dass sie dein Haus und deiner Untertanen Häuser besuchen; und was dir lieblich ist, sollen sie in ihre Hände nehmen und wegtragen.
7. Da rief der König Israels allen Ältesten des Landes und sprach: Merkt und seht, wie böse er's vornimmt! Er hat zu mir gesandt um meine Weiber und Kinder, Silber und Gold, und ich habe ihm des nicht gewehrt.
8. Da sprachen zu ihm alle Alten und alles Volk: Du sollst nicht gehorchen noch bewilligen.
9. Und er sprach zu den Boten Benhadad: Sagt meinem Herrn, dem Könige: Alles, was du am ersten deinem Knecht entboten hast, will ich tun; aber dies kann ich nicht tun. Und die Boten gingen hin und sagten solches wieder.
10. Da sandte Benhadad zu ihm und ließ ihm sagen: Die Götter tun mir dies und das, wo der Staub Samarias genug sein soll, dass alles Volk unter mir eine Handvoll davon bringe.
11. Aber der König Israels antwortete und sprach: Sagt: Der den Harnisch anlegt, soll sich nicht rühmen, als der ihn hat abgelegt.
12. Da das Benhadad hörte und er eben trank mit den Königen in den Gezelten, sprach er zu seinen Knechten: Schickt euch! Und sie schickten sich wider die Stadt.
13. Und siehe, ein Prophet trat zu Ahab, dem Könige Israels, und sprach: So spricht der Herr: Du hast je gesehen all diesen großen Haufen. Siehe, ich will ihn heute in deine Hand geben, dass du wissen sollst, ich sei der Herr.
14. Ahab sprach: Durch wen? Er sprach: So spricht der Herr: Durch die Knaben der Landvögte. Er sprach: Wer soll den Streit anspannen? Er sprach: Du.
15. Da zählte er die Knaben der Landvögte, und ihrer waren zweihundert und zweiunddreißig. Und zählte nach ihnen das ganze Volk aller Kinder Israel: siebentausend Mann.
16. Und zogen aus im Mittage. Benhadad aber trank und war trunken im Gezelt samt den zweiunddreißig Königen, die ihm zu Hilfe kommen waren.
17. Und die Knaben der Landvögte zogen am ersten aus. Benhadad aber sandte aus, und die sagten ihm an und sprachen: Es ziehen Männer aus Samaria.
18. Er sprach: Greifet sie lebendig, sie seien um Friede oder um Streits willen ausgezogen.
19. Da aber die Knaben der Landvögte waren ausgezogen und das Heer ihnen nach,
20. schlug ein jeglicher, wer ihm vorkam. Und die Syrer flohen, und Israel jagte ihnen nach. Und Benhadad, der König zu Syrien, entrann mit Rossen und Reitern.
21. Und der König Israels zog aus und schlug Roß und Wagen, dass er an den Syrern eine große Schlacht tat.
22. Da trat ein Prophet zum Könige Israels und sprach zu ihm: Gehe hin und stärke dich; und merke und siehe, was du tust! Denn der König zu Syrien wird wider dich heraufziehen, wenn das Jahr um ist.
23. Denn die Knechte des Königs zu Syrien sprachen zu ihm: Ihre Götter sind Berggötter; darum haben sie uns angewonnen. O dass wir mit ihnen auf der Ebene streiten müßten! Was gilt's, wir wollten ihnen angewinnen?
24. Tu ihm also: Tu die Könige weg, einen jeglichen von seinem Ort, und stelle Herren an ihre Stätte.
25. Und ordne dir ein Heer, wie das Heer war, das du verloren hast, und Roß und Wagen, wie jene waren, und laß uns wider sie streiten auf der Ebene. Was gilt's wir wollen ihnen obliegen? Er gehorchte ihrer Stimme und tat also.
26. Als nun das Jahr um war, ordnete Benhadad die Syrer und zog herauf gen Aphek, wider Israel zu streiten.
27. Und die Kinder Israel ordneten sich auch und versorgten sich; und zogen hin ihnen entgegen und lagerten sich gegen sie wie zwo kleine Herden Ziegen. Der Syrer aber war das Land voll.
28. Und es trat ein Mann Gottes herzu und sprach zum Könige Israels: So spricht der Herr: Darum, dass die Syrer haben gesagt, der Herr sei ein Gott der Berge und nicht ein Gott der Gründe, so habe ich all diesen großen Haufen in deine Hand gegeben, dass ihr wisst, ich sei der Herr.
29. Und sie lagerten sich stracks gegen jene, sieben Tage. Am siebten Tage zogen sie zuhauf in Streit; und die Kinder Israel schlugen der Syrer hunderttausend Fußvolks auf einen Tag.
30. Und die übrigen flohen gen Aphek in die Stadt; und die Mauer fiel auf die übrigen siebenundzwanzigtausend Mann. Und Benhadad floh auch in die Stadt, von einer Kammer in die andere.
31. Da sprachen seine Knechte zu ihm: Siehe, wir haben gehört, dass die Könige des Hauses Israel barmherzige Könige sind; so laßt uns Säcke um unsere Lenden tun und Stricke um unsere Häupter und zum Könige Israels hinausgehen; vielleicht läßt er deine Seele leben.
32. Und sie gürteten Säcke um ihre Lenden und Stricke um ihre Häupter und kamen zum Könige Israels und sprachen: Benhadad, dein Knecht, läßt dir sagen: Lieber, laß meine Seele leben! Er aber sprach: Lebt er noch, so ist er mein Bruder.
33. Und die Männer nahmen eilend das Wort von ihm und deuteten es für sich und sprachen: Ja, dein Bruder Benhadad. Er sprach: Kommt und bringt ihn! Da ging Benhadad zu ihm heraus. Und ließ ihn auf den Wagen sitzen
34. und sprach zu ihm: Die Städte, die mein Vater deinem Vater genommen hat, will ich dir wiedergeben; und mache dir Gassen zu Damaskus, wie mein Vater zu Samaria getan hat, so will ich mit einem Bunde dich lassen. Und er machte mit ihm einen Bund und ließ ihn ziehen.
35. Da sprach ein Mann unter den Kindern der Propheten zu seinem Nächsten durch das Wort des Herrn: Lieber, schlage mich! Er aber weigerte sich, ihn zu schlagen.
36. Da sprach er zu ihm: Darum, dass du der Stimme des Herrn nicht hast gehorcht, siehe, so wird dich ein Löwe schlagen, wenn du von mir gehest. Und da er von ihm abging, fand ihn ein Löwe und schlug ihn.
37. Und er fand einen andern Mann und sprach: Lieber, schlage mich! Und der Mann schlug ihn wund.
38. Da ging der Prophet hin und trat zum Könige an den Weg und verstellte sein Angesicht mit Asche.
39. Und da der König vorüberzog, schrie er den König an und sprach: Dein Knecht war ausgezogen mitten im Streit. Und siehe, ein Mann war gewichen und brachte einen Mann zu mir und sprach: Verwahre diesen Mann; wo man sein wird missen, so soll deine Seele anstatt seiner Seele sein, oder sollst einen Zentner Silbers darwägen.
40. Und da dein Knecht hie und da zu tun hatte, war der nicht mehr da. Der König Israels sprach zu ihm: Das ist dein Urteil, du hast es selbst gefällt.
41. Da tat er eilend die Asche von seinem Angesicht; und der König Israels kannte ihn, dass er der Propheten einer war.
42. Und er sprach zu ihm: So spricht der Herr: Darum, dass du hast den verbannten Mann von dir gelassen, wird deine Seele für seine Seele sein und dein Volk für sein Volk.
43. Aber der König Israels zog hin Unmuts und zornig in sein Haus und kam gen Samaria.
Das 21. Kapitel
1. Nach diesen Geschichten begab sich's, dass Naboth, ein Jesreeliter, einen Weinberg hatte zu Jesreel, bei dem Palast Ahabs, des Königs zu Samaria.
2. Und Ahab redete mit Naboth und sprach: Gib mir deinen Weinberg, ich will mir einen Kohlgarten draus machen, weil er so nahe an meinem Hause liegt. Ich will dir einen bessern Weinberg dafür geben; oder, so dir's gefällt, will ich dir Silber dafür geben, so viel er gilt.
3. Aber Naboth sprach zu Ahab: Das lasse der Herr ferne von mir sein, dass ich dir meiner Väter Erbe sollte geben!
4. Da kam Ahab heim Unmuts und zornig um des Worts willen, das Naboth, der Jesreeliter, zu ihm hatte gesagt und gesprochen: Ich will dir meiner Väter Erbe nicht geben. Und er legte sich auf sein Bett und wandte sein Antlitz und aß kein Brot.
5. Da kam zu ihm hinein Isebel, sein Weib, und redete mit ihm: Was ist's, dass dein Geist so Unmuts ist und dass du nicht Brot isst?
6. Er sprach zu ihr: Ich habe mit Naboth, dem Jesreeliten, geredet und gesagt: Gib mir deinen Weinberg um Geld; oder, so du Lust dazu hast, will ich dir einen andern dafür geben. Er aber sprach: Ich will dir meinen Weinberg nicht geben.
7. Da sprach Isebel, sein Weib, zu ihm: Was wäre für ein Königreich in Israel, wenn du so tätest? Stehe auf und iß Brot und sei gutes Muts! Ich will dir den Weinberg Naboths, des Jesreeliten, verschaffen.
8. Und sie schrieb Briefe unter Ahabs Namen und versiegelte sie mit seinem Petschier; und sandte sie zu den Ältesten und Obersten in seiner Stadt, die um Naboth wohnten.
9. Und schrieb also in den Briefen: Lasst ein Fasten ausschreien und setzt Naboth oben an im Volk.
10. Und stellet zwei loser Buben vor ihn, die da zeugen und sprechen: Du hast Gott und dem Könige gesegnet. Und führt ihn hinaus und steinigt ihn, dass er sterbe.
11. Und die Ältesten und Obersten seiner Stadt, die in seiner Stadt wohnten, taten, wie ihnen Isebel entboten hatte, wie sie in den Briefen geschrieben hatte, die sie zu ihnen sandte.
12. Und ließen ein Fasten ausschreien und ließen Naboth obenan unter dem Volk sitzen.
13. Da kamen die zwei losen Buben und stelleten sich vor ihn und zeugten wider Naboth vor dem Volk und sprachen: Naboth hat Gott und dem Könige gesegnet. Da führten sie ihn vor die Stadt hinaus und steinigten ihn, dass er starb.
14. Und sie entboten Isebel und ließen ihr sagen: Naboth ist gesteinigt und tot.
15. Da aber Isebel hörte, dass Naboth gesteinigt und tot war, sprach sie zu Anab: Stehe auf und nimm ein den Weinberg Naboths, des Jesreeliten, welchen er sich weigerte, dir um Geld zu geben. Denn Naboth lebt nimmer, sondern ist tot.
16. Da Ahab hörte, dass Naboth tot war, stand er auf, dass er hinabginge zum Weinberge Naboths, des Jesreeliten, und ihn einnähme.
17. Aber das Wort des Herrn kam zu Elia, dem Thisbiten, und sprach:
18. Mache dich auf und gehe hinab Ahab, dem Könige Israels, entgegen, der zu Samaria ist. (Siehe, er ist im Weinberge Naboths, dahin er ist hinabgegangen, dass er ihn einnehme.)
19. Und rede mit ihm und sprich: So spricht der Herr: Du hast totgeschlagen, dazu auch eingenommen. Und sollst mit ihm reden und sagen: So spricht der Herr: An der Stätte, da Hunde das Blut Naboths geleckt haben, sollen auch Hunde dein Blut lecken.
20. Und Ahab sprach zu Elia: Hast du mich je deinen Feind erfunden? Er aber sprach: Ja, ich habe dich funden, darum dass du verkauft bist, nur Übels zu tun vor dem Herrn.
21. Siehe, ich will Unglück über dich bringen und deine Nachkommen wegnehmen; und will von Ahab ausrotten auch den, der an die Wand pisset und der verschlossen und übergelassen ist in Israel.
22. Und will dein Haus machen wie das Haus Jerobeams, des Sohns Nebats, und wie das Haus Baesas, des Sohns Ahias, um des Reizens willen, damit du erzürnt und Israel sündigen gemacht hast.
23. Und über Isebel redete der Herr auch und sprach: Die Hunde sollen Isebel fressen an der Mauer Jesreels.
24. Wer von Ahab stirbt in der Stadt, den sollen die Hunde fressen; und wer auf dem Felde stirbt, den sollen die Vögel unter dem Himmel fressen.
25. Also war niemand, der so gar verkauft wäre, übel zu tun vor dem Herrn, als Ahab; denn sein Weib Isebel überredete ihn also.
26. Und er machte sich zum großen Greuel, dass er den Götzen nachwandelte, allerdinge, wie die Amoriter getan hatten, die der Herr vor den Kindern Israel vertrieben hatte.
27. Da aber Ahab solche Worte hörte, zerriss er seine Kleider und legte einen Sack an seinen Leib und fastete und schlief im Sack und ging jämmerlich einher.
28. Und das Wort des Herrn kam zu Elia, dem Thisbiten, und sprach:
29. Hast du nicht gesehen, wie sich Ahab vor mir bückete? Weil er sich nun vor mir bückete, will ich das Unglück nicht einführen bei seinem Leben; aber bei seines Sohnes Leben will ich Unglück über sein Haus führen.
Das 22. Kapitel
1. Und es kamen drei Jahre um, dass kein Krieg war zwischen den Syrern und Israel.
2. Im dritten Jahr aber zog Josaphat, der König Judas, hinab zum Könige Israels.
3. Und der König Israels sprach zu seinen Knechten: Wisst ihr nicht, dass Ramoth in Gilead unser ist; und wir sitzen stille und nehmen sie nicht von der Hand des Königs zu Syrien?
4. Und sprach zu Josaphat: Willst du mit mir ziehen in den Streit gen Ramoth in Gilead? Josaphat sprach zum Könige Israels: Ich will sein wie du und mein Volk wie dein Volk und meine Rosse wie deine Rosse.
5. Und Josaphat sprach zum Könige Israels: Frage doch heute um das Wort des Herrn.
6. Da sammelte der König Israels Propheten bei vierhundert Mann und sprach zu ihnen: Soll ich gen Ramoth in Gilead ziehen zu streiten, oder soll ich's lassen anstehen? Sie sprachen: Zeuch hinauf, der Herr wird's in die Hand des Königs geben.
7. Josaphat aber sprach: Ist hie kein Prophet mehr des Herrn, dass wir von ihm fragen?
8. Der König Israels sprach zu Josaphat: Es ist noch ein Mann, Micha, der Sohn Jemlas, von dem man den Herrn fragen mag. Aber ich bin ihm gram; denn er weissagt mir kein Gutes, sondern eitel Böses. Josaphat sprach: Der König rede nicht also!
9. Da rief der König Israels einem Kämmerer und sprach: Bringe eilend her Micha, den Sohn Jemlas!
10. Der König aber Israels und Josaphat, der König Judas, saßen ein jeglicher auf seinem Stuhl, angezogen mit Kleidern, auf dem Platz vor der Tür am Tor Samarias; und alle Propheten weissagten vor ihnen.
11. Und Zedekia, der Sohn Knaenas, hatte ihm eiserne Hörner gemacht und sprach: So spricht der Herr: Hiemit wirst du die Syrer stoßen, bis du sie aufräumest.
12. Und alle Propheten weissagten also und sprachen: Zeuch hinauf gen Ramoth in Gilead und fahre glückselig; der Herr wird's in die Hand des Königs geben.
13. Und der Bote, der hingegangen war, Micha zu rufen, sprach zu ihm: Siehe, der Propheten Reden sind einträchtiglich gut für den König; so laß nun dein Wort auch sein wie das Wort derselben und rede Gutes!
14. Micha sprach: So wahr der Herr lebt, ich will reden, was der Herr mir sagen wird.
15. Und da er zum Könige kam, sprach der König zu ihm: Micha, sollen wir gen Ramoth in Gilead ziehen zu streiten, oder sollen wir's lassen anstehen? Er sprach zu ihm: Ja, zeuch hinauf und fahre glückselig; der Herr wird's in die Hand des Königs geben.
16. Der König sprach abermal zu ihm: Ich beschwöre dich, dass du mir nicht anders sagst denn die Wahrheit im Namen des Herrn.
17. Er sprach: Ich sah ganz Israel zerstreut auf den Bergen wie die Schafe, die keinen Hirten haben. Und der Herr sprach: Haben diese keinen Herrn? Ein jeglicher kehre wieder heim mit Frieden!
18. Da sprach der König Israels zu Josaphat: Habe ich dir nicht gesagt, dass er mir nichts Gutes weissagt, sondern eitel Böses?
19. Er sprach: Darum höre nun das Wort des Herrn. Ich sah den Herrn sitzen auf seinem Stuhl und alles himmlische Heer neben ihm stehen zu seiner Rechten und Linken.
20. Und der Herr sprach: Wer will Ahab überreden, dass er hinaufziehe und falle zu Ramoth in Gilead? Und einer sagte dies, der andere das.
21. Da ging ein Geist heraus und trat vor den Herrn und sprach: Ich will ihn überreden. Der Herr sprach zu ihm: Womit?
22. Er sprach: Ich will ausgehen und will ein falscher Geist sein in aller seiner Propheten Munde. Er sprach: Du sollst ihn überreden und sollst es ausrichten; gehe aus und tue also!
23. Nun siehe, der Herr hat einen falschen Geist gegeben in aller dieser deiner Propheten Mund; und der Herr hat Böses über dich geredet.
24. Da trat herzu Zedekia, der Sohn Knaenas, und schlug Micha auf den Backen und sprach: Wie? Ist der Geist des Herrn von mir gewichen, dass er mit dir redet?
25. Micha sprach: Siehe, du wirst's sehen an dem Tage, wenn du von einer Kammer in die andere gehen wirst, dass du dich verkriechest.
26. Der König Israels sprach: Nimm Micha und laß ihn bleiben bei Amon, dem Bürgermeister, und bei Joas, dem Sohn des Königs,
27. und sprich: So spricht der König: Diesen setzt ein in den Kerker und speist ihn mit Brot und Wasser der Trübsal, bis ich mit Frieden wiederkomme.
28. Micha sprach: Kommst du mit Frieden wieder, so hat der Herr nicht durch mich geredet. Und sprach: Hört zu, alles Volk!
29. Also zog der König Israels und Josaphat, der König Judas, hinauf gen Ramoth in Gilead.
30. Und der König Israels sprach zu Josaphat: Verstelle dich und komm in den Streit mit deinen Kleidern angetan. Der König Israels aber verstellte sich auch und zog in den Streit.
31. Aber der König zu Syrien gebot den Obersten über seine Wagen, der waren zweiunddreißig, und sprach: Ihr sollt nicht streiten wider Kleine noch Große, sondern wider den König Israels allein.
32. Und da die Obersten der Wagen Josaphat sahen, meinten sie, er wäre der König Israels, und fielen auf ihn mit Streiten; aber Josaphat schrie.
33. Da aber die Obersten der Wagen sahen, dass er nicht der König Israels war, wandten sie sich hinten von ihm.
34. Ein Mann aber spannete den Bogen ohngefähr und schoß den König Israels zwischen den Panzer und Hengel. Und er sprach zu seinem Fuhrmann: Wende deine Hand und führe mich aus dem Heer, denn ich bin wund.
35. Und der Streit nahm überhand desselben Tages; und der König stand auf dem Wagen gegen die Syrer und starb des Abends. Und das Blut floß von den Wunden mitten in den Wagen.
36. Und man ließ ausrufen im Heer, da die Sonne unterging, und sagen: Ein jeglicher gehe in seine Stadt und in sein Land!
37. Also starb der König und wurde gen Samaria gebracht. Und sie begruben ihn zu Samaria.
38. Und da sie den Wagen wuschen bei dem Teiche Samarias, leckten die Hunde sein Blut (es wuschen ihn aber die Huren) nach dem Wort des Herrn, das er geredet hatte.
39. Was mehr von Ahab zu sagen ist, und alles, was er getan hat, und das elfenbeinerne Haus, das er baute, und alle Städte, die er gebaut hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Israels.
40. Also entschlief Ahab mit seinen Vätern; und sein Sohn Ahasja wurde König an seiner Statt.
41. Und Josaphat, der Sohn Assas, wurde König über Juda im vierten Jahr Ahabs, des Königs Israels.
42. Und war fünfunddreißig Jahre alt, da er König wurde, und regierte fünfundzwanzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Asuba, eine Tochter Silhis.
43. Und wandelte in allem Wege seines Vaters Assa und wich nicht davon; und er tat, das dem Herrn wohlgefiel.
44. Doch tat er die Höhen nicht weg, und das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen.
45. Und hatte Frieden mit dem Könige Israels.
46. Was aber mehr von Josaphat zu sagen ist, und die Macht, was er getan, und wie er gestritten hat, siehe, das ist geschrieben in der Chronik der Könige Judas.
47. Auch tat er aus dem Lande, was noch übriger Hurer waren, die zu der Zeit seines Vaters Assa waren überblieben.
48. Und es war kein König in Edom.
49. Und Josaphat hatte Schiffe lassen machen aufs Meer, die in Ophir gehen sollten, Gold zu holen. Aber sie gingen nicht; denn sie wurden zerbrochen zu Ezeon-Geber.
50. Dazumal sprach Ahasja, der Sohn Ahabs, zu Josaphat: Laß meine Knechte mit deinen Knechten in Schiffen fahren. Josaphat aber wollte nicht.
51. Und Josaphat entschlief mit seinen Vätern und wurde begraben mit seinen Vätern in der Stadt Davids, seines Vaters; und Joram, sein Sohn, wurde König an seiner Statt.
52. Ahasja, der Sohn Ahabs, wurde König über Israel zu Samaria im siebenzehnten Jahr Josaphats, des Königs Judas, und regierte über Israel zwei Jahre.
53. Und tat, das dem Herrn übel gefiel, und wandelte in dem Wege seines Vaters und seiner Mutter und in dem Wege Jerobeams, des Sohns Nebats, der Israel sündigen machte.
54. Und diente Baal und betete ihn an; und erzürnte den Herrn, den Gott Israels, wie sein Vater tat.