Leid durch Religion!
Da wir es nicht besser wissen können, sollten wir uns nicht für eine zu spezielle Form der Gottesvorstellung entscheiden, denn für eine solche Entscheidung fehlen uns die Informationen.
Die Entscheidungen bestimmter Völker für eine bestimmte Gottesvorstellung hat der
Menschheit in den letzten Jahrtausenden nichts wie Kriege, Tod und Leid gebracht!
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- Die Ketzerverfolgungen der Inquisition erfolgten ganz offen im Namen der Kirche und übertrafen die grausamen Menschenopfer der Naturreligionen um ein Vielfaches.
- Das Verbot der ärztlichen Kunst, weil Krankheiten ja gottgewollt sind, brachte im Mittelalter millionenfaches Leid und Tod.
- Der Dreißigjährige Krieg, die Kreuzzüge und andere religiös motivierte kriegerische Auseinandersetzungen forderten jahrtausendelang zahllose Tote. Auch wenn in Kriegen die Religion oft nur von Machtinteressen missbraucht wurde und wird, ist sie doch ein bewährtes Mittel, ganz normale vernünftige Menschen aufeinanderzuhetzen, um sich gegenseitig umzubringen.
- In den Gewaltorgien der Konquistadoren in Mittel- und Südamerika wurden Nichtchristen wie Vieh im Namen Gottes abgeschlachtet.
- Der Ablasshandel erreichte im Mittelalter Suchtcharakter, wodurch Familienväter ihr Hab und Gut zur Vergebung ihrer Sünden hergaben oder Eltern vor lauter Beten und Wallfahrten die Familienpflichten vergaßen. Verelendungen, Hunger und Krankheit waren die Folgen. Dem Ablasshandel verdanken wir zwar heute viele Kunstdenkmäler und Kirchenbauten, aber zu welchem Preis?
- Die Reihe lässt sich beliebig fortsetzen bis zum israelisch-arabischen Konflikt und dem Dschihad unserer Tage. Auch aufkeimender christlicher Fundamentalismus, vor allem in den USA, kann der Vorbote neuen Unheils sein.
Vermischung von religiöser und weltlicher Einteilung der Kulturräume
Abb.: Frei nach Wikipedia, Creative Commons
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Schaut man auf die Geschichte der letzten Jahrtausende, gewinnt man den Eindruck, dass die Menschen sich geradezu Abgrenzungen suchen, um sich dann gegenseitig zu bekriegen. Mal sind es die Staatsgrenzen, mal Ideologien oder Gesellschaftskonflikte, oder mal eben Religionen. Betrachtet man das 20. Jahrhundert, finden wir erst die Weltkriege um Staatsgrenzen und Macht, dann den folgenden Kalten Krieg um Ideologien. Nachdem diese Kriegsgründe durch die Globalisierung mehr oder weniger in den Hintergrund traten, musste der
Kampf der Kulturen herhalten. Und Samuel Huntington definiert die "Kulturen" vor allem wieder über die verschiedenen Religionen, vermischt dann anschließend aber Gesellschaftsformen, Lebensweisen, Traditionen, Glaubensgemeinschaften und Gegensätze zwischen arm und reich zu einem für die westliche Welt eher pessimistischen Ausblick. Muss das sein? Anfang des 21. Jahrhunderts zeichnet sich ab, dass Globalisierung und Multi-Kulti auch in unserer vernetzten Welt wahrscheinlich scheitern werden. Die Menschen wehren sich dagegen und scheinen Abgrenzungen zu suchen. An einer Lösung werden sich noch viele Philosophen und Politiker die Zähne ausbeißen.