Die Pascalsche Wette
Blaise Pascal, den wir aus der Schule in Verbindung mit dem Druck am Grunde von verschieden geformten Wasserbehältern kennen, ersann ein Gedankenspiel aus zwei Fragen und den möglichen Antworten:
-
Soll ich an Gott glauben?
-
Gibt es einen Gott?
|
Darauf gibt es vier mögliche Kombinationen von Antworten:
Meine Entscheidung
|
Tatsächliche Wahrheit
|
Folgen
|
Gut
|
Neutral
|
Schlecht
|
Ich glaube an Gott
|
Es gibt Gott
|
Viel gewonnen (Paradies o.ä.)
|
X
|
|
|
Ich glaube an Gott
|
Es gibt Gott nicht
|
Nichts gewonnen, nichts verloren
|
|
X
|
|
Ich glaube nicht an Gott
|
Es gibt Gott nicht
|
Nichts gewonnen, nichts verloren
|
|
X
|
|
Ich glaube nicht an Gott
|
Es gibt Gott
|
Alles verloren (ewige Verdammnis)
|
|
|
X
|
|
Daraus folgt, dass es auf jeden Fall günstiger ist, an Gott zu glauben,
da man damit die ewige Verdammnis auf jeden Fall vermeidet
und keine gravierenden Nachteile hat - Opportunismus pur.
Die Nachteile des Glaubens (evtl. weniger Lebensfreude, ideologische Bindung an Dogmen etc.)
werden in diesem Zusammenhang auch als
Opportunitätskosten bezeichnet!
Friedrich Nietzsche hat die Pascalsche Wette übrigens als
taktisches Kalkül und
vorbeugendes Glauben lächerlich gemacht und verschmäht.